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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bald ist Heiligabend Die zehn schönsten Weihnachtsgedichte
Weihnachtsgedichte an Heiligabend aufsagen – für viele Kinder ein schöner Moment. Welche Weihnachtsklassiker sollten Sie kennen?
Weihnachtsgedichte, kurze Weihnachtssprüche oder Weihnachtsgeschichten haben einen festen Platz in den Ritualen zahlreicher Familien. Hier finden Sie die wichtigsten Gedichtklassiker, die Eltern und Kinder kennen sollten und einige besonders lustige Gedichte.
Weihnachtsgedichte aufsagen – Freude oder Qual?
Bevor es nach dem Festmahl zur heiß ersehnten Bescherung kommt, steht in vielen Familien noch ein ganz anderes Ritual auf der festlichen Tagesordnung: Die Kinder sollen ein Weihnachtsgedicht aufsagen oder eine Geschichte vortragen. Während es manchen Enkeln eine große Freude bereitet, Oma und Opa damit ein Funkeln in die Augen zu zaubern, ist das für andere der schlimmste Moment an Weihnachten.
Eltern sollten ihre Kinder deshalb auf keinen Fall zwingen, ein Gedicht an Weihnachten aufzusagen. Auf diese Weise könnte den Kleinen das doch eigentlich so besinnliche Weihnachtsfest schnell unangenehm werden und ihnen zudem die Lust an Sprache und Poesie vergehen.
Die richtigen Weihnachtsgedichte und Weihnachtsgeschichten finden
Dabei sind es doch gerade Kinder, die den Zauber von Geschichten, Gedichten und Worten noch genau kennen. Wie sonst lässt es sich erklären, dass sie von ihren Eltern immer wieder das gleiche Märchen – am besten im Wortlaut – hören wollen. Daran sollten Eltern denken und ihren Kindern nicht einfach ein Weihnachtsgedicht vorgeben, das sie auswendig lernen sollen.
Stattdessen sollten sie den Kindern Zugang zu einer großen Auswahl an klassischen und modernen, kurzen und langen Weihnachtsgedichten und Weihnachtsgeschichten bieten. Vielleicht verlieben sich die Kids ganz schnell in einen der Texte und können dann ihren Auftritt am Heiligen Abend gar nicht abwarten.
Von Storm bis Rilke: Klassische Weihnachtsgedichte
Die fünf wichtigsten klassischen Weihnachtsgedichte stammen größtenteils auch von bekannten Dichtern wie Theodor Storm oder Joseph von Eichendorff.
Knecht Rupprecht (von Theodor Storm)
Von drauß', vom Walde komm´ ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.
Allüberall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen.
Und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich so strolcht´ durch den finstern Tann,
da rief´s mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell,
hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alte und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn:
und morgen flieg´ ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "O lieber Herre Christ,
meine Reise bald zu Ende ist.
Ich soll nur noch in diese Stadt,
wo´s eitel gute Kinder hat."
"Hast denn das Säcklein auch bei dir?"
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
fressen fromme Kinder gern."
"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach : "Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder, nur die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten."
Vom Christkind (von Anna Ritter)
Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen!
Es kam aus dem Walde, das Mützchen voll Schnee,
mit rotgefrorenem Näschen.
Die kleinen Hände taten ihm weh,
denn es trug einen Sack, der war gar schwer,
schleppte und polterte hinter ihm her.
Was drin war, möchtet ihr wissen?
Ihre Naseweise, ihr Schelmenpack -
denkt ihr, er wäre offen der Sack?
Zugebunden bis oben hin!
Doch war gewiss etwas Schönes drin!
Es roch so nach Äpfeln und Nüssen!
Weihnachten (von Joseph von Eichendorff)
Markt und Straßen stehn verlassen,
still erleuchtet jedes Haus
sinnend geh ich durch die Gassen,
alles sieht so festlich aus.
An den Fenstern haben Frauen
buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
sind so wundervoll beglückt.
Und ich wandre aus den Mauern
bis hinaus ins weite Feld,
hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!
Sterne hoch die Kreise schlingen,
aus des Schnees Einsamkeit
steigt's wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!
Christkind (von Peter Cornelius)
Das einst ein Kind auf Erden war,
Christkindlein kommt noch jedes Jahr;
kommet vom hohen Sternenzelt,
freut und beglückt alle Welt!
Mit Kindern feiert’s froh den Tag,
wo Christkind in der Krippe lag;
den Christbaum zündet’s überall,
weckt Orgelklang und Glockenschall.
Christkindlein kommt zu arm und reich,
die Guten sind ihm alle gleich.
Danket ihm denn und grüßt es fein,
auch euch beglückte Christkindlein!
Es treibt der Wind (von Rainer Maria Rilke)
Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus, den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin - bereit,
und wehrt dem Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Heiligkeit.
Lustige Weihnachtsgedichte
Wenn Ihre Kinder eher wenig Lust aufs Auswendiglernen und Aufsagen klassischer Poesie haben, können Sie sie vielleicht mit lustigen Gedichten begeistern.
Ostern statt Weihnachten
Warten aufs Christkind in diesem Jahr,
ist anders, als es sonst so war.
Mama huscht aufgeregt herum,
Papi fragt sich noch warum,
die Kinder nicht schön artig sind,
und wo bleibt denn das Christkind?
Die Oma lächelt in frohe Runde,
und wartet auf die Feierstunde,
bis Opa schließlich dann entdeckt,
die Geschenke sind versteckt,
statt Weihnachtsmann und Rentierschlitten,
ließ der Osterhase sich bitten,
und hat bestimmt auch mit Bedacht,
Ostern zur Weihnachtszeit gemacht.
Hast du Weihnachten verpennt?
Rote Mütze, Mantel, Stiefel
und dazu ein großer Sack,
der so voll und auch so schwer ist,
dass er ihn trägt huckepack.
Und er schwitzt und schnauft gar sehr
unter der Geschenke Last
und die Menschen rings umher
tuscheln: “Der hat’s echt verpasst!”
Doch er stapft die Straße weiter –
frohen Muts, das Ziel im Blick,
und er stört sich nicht am Lachen,
das ihm hinterhergeschickt.
“Bald schon klopf ich an die Tür,
wo sich brave Kinder freu’n
Das war grade Nummer Vier,
dann kommt sicher gleich die Neun.”
Und als er steht vor Nummer Neun,
ist die Verwunderung gar groß:
“Keine Kinder, die sich freu’n?”,
fragt der Mann ganz atemlos.
“Und was sollen all die Eier
und die Birkenzweige hier?
Ist das nicht die Weihnachtsfeier
heute Nachmittag um vier?”
“Tja”, sagt Vater Schulze-Meier,
“Sie hab’n sich in der Zeit vertan.
Vorbei ist längst die Weihnachtsfeier,
jetzt ist der Osterhase dran…”
Und die Moral von der Geschicht’?
Ob Du’s glaubst oder auch nicht:
Wenn der Hase kommt gerennt,
dann hast Du Weihnachten verpennt.
Weihnachtsgedichte für Karten
Gerade an Weihnachten besinnen sich viele noch einmal auf alte Traditionen zurück. Eine handgeschriebene Weihnachtskarte ist dann viel schöner als eine SMS oder E-Mail. Wenn Sie die Karten auch noch selbst basteln möchten, bietet sich ein weihnachtlicher Spruch oder ein kleines Weihnachtsgedicht auf dem Titel der Karte an.
Die Nacht deckt die Hektik zu,
alle kommen nun zur Ruh.
Und bald geht es so wie nie,
um Liebe, Freundschaft und Harmonie.
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In der Heiligen Nacht
sind wir lange wach.
Wir sehen zum Himmelszelt
wie schön ist diese Welt.
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Siehst Du diesen Mistelzweig,
er hängt für unseren Kuss bereit.
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Sie können natürlich auch selbst etwas Passendes dichten, das individuell zum Empfänger der Karte passt. Wichtig ist nur, dass die Karte mit dem Gedicht weihnachtliche Stimmung und Freude versprüht.
- Eigene Recherche
- Weihnachtssprüche für Karten: weihnachtsspruechefuerkarten.com