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Fliegen mit Baby: Was Eltern beachten müssen


Babyschale frühzeitig reservieren
Flugreise mit Baby: Das sollten Eltern beachten

Mit dem Säugling fliegen? Viele frischgebackene Eltern sind da hin- und hergerissen. Einerseits bietet sich gerade die Elternzeit für eine gemeinsame Reise an. Auf der anderen Seite gibt es Bedenken, ob eine Flugreise dem Kind oder auch den Nerven der Eltern nicht zu sehr schadet. Indem diese den Flug so früh wie möglich buchen, können sie vorbeugen.

Aktualisiert am 07.08.2015|Lesedauer: 5 Min.
t-online, Simone Blaß
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Ab welchem Alter ein Kind das erste Mal fliegen kann, liegt im Ermessen der Eltern. Ulrich Fegeler vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte würde aber das erste halbe Jahr abwarten. "Etwa ab diesem Zeitpunkt kann die Stabilität der Entwicklung des Kindes beurteilt werden und es sind die Basisimpfungen erfolgt. Das Kind ist gekräftigt, so dass für eine begrenzte Zeit auch erniedrigte Luftdrucke toleriert werden können."

In vielen Flugzeugen gibt es spezielle Babykörbchen für die die kleinsten Gäste.Vergrößern des Bildes
In vielen Flugzeugen gibt es spezielle Babykörbchen für die die kleinsten Gäste. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Strahlenbelastung nicht unterschätzen

Zu eng würde er das aber nicht sehen: "Kinder werden auch in Flugzeugen geboren und leben hinterher völlig unbeeinträchtigt weiter, so gesehen ist der Zeitpunkt des ersten Fliegens nicht absolut." Allerdings gibt er zu bedenken, dass man es nicht übertreiben sollte: "Jeder Flug bedeutet eine erhöhte Belastung mit ionisierenden Strahlen. Aber ein Flug - hin und zurück - pro Jahr ist tolerierbar." Mehr sei schon allein aufgrund des Stresses mit einem häufigen Ortswechsel nicht ratsam.

Babyschale so früh wie möglich reservieren

Der Stress der Reiseplanung lässt sich reduzieren. Bereits beim Buchen kann man bei vielen Flügen sowohl Freigepäck fürs Baby als auch einen Sitz in der vordersten Reihe mit Babykörbchen für sich in Anspruch nehmen. Eltern sollten damit nicht warten, denn diese Sitze sind heiß begehrt. Sie werden an der Wand vor den Eltern angebracht und sind geeignet für Babys bis etwa zehn Kilogramm.

Man hat selbst etwas mehr Platz im Fußraum und kann so das Kind auch einmal auf den Boden stellen beziehungsweise es dort, wenn es bereits ein bisschen älter ist, auch krabbeln lassen. Neben all diesen Vorzügen braucht man so keinen weiteren Sitzplatz zu bezahlen, wie das zum Beispiel der Fall ist, wenn man seinen eigenen Kindersitz mitbringt. Dabei muss man sowieso im Vorfeld klären, ob sich dieser überhaupt eignet.

Je jünger das Kind ist, desto einfacher ist das Fliegen

"Kinder unter zwei Jahren können üblicherweise auf dem Schoß der Eltern mitfliegen, es gibt jedoch keine einheitlichen Regelungen", weiß Carola Scheffler vom Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft. Wer sich für diese Methode entscheidet, kommt deutlich günstiger weg. "Die Kinder werden mit einem speziellen Gurt gesichert, den das Flugpersonal ausgibt." Allerdings stehen diese Gurte immer wieder in der Kritik, im Ernstfall das Kind zu gefährden. Zusätzlich ist es durchaus eine Kunst, ein quirliges Kleinkind mehrere Stunden auf dem Schoß zu halten. Je kleiner das Baby ist, desto einfacher ist es. Es schläft viel und braucht, vor allem, wenn es noch gestillt wird, nur wenig.

Sitzplatzreservierung für Familien oft kostenlos

Spätestens ab dem zweiten Geburtstag wird es teurer. Mindestens die Hälfte des Tarifs für Erwachsene wird jetzt berechnet. Steuern, Zuschläge und Gebühren kommen meist in voller Höhe dazu. Die Sitzplatzreservierung ist für Familien dagegen oft kostenlos. Doch selbst wenn nicht, sollte man sie in Anspruch nehmen, sonst riskiert man, dass das Kind irgendwo im Flieger sitzt. "In der Regel sitzen Fluggäste mit ihren Kindern zusammen. Sollte dies in Ausnahmefällen bei der Buchung oder dem Check-in nicht möglich gewesen sein, kümmern sich die Mitarbeiter an Bord darum", erklärt Scheffler.

Das Pre-Boarding steht Eltern mit einem Säugling zu

Um Stress am Abflugtag zu vermeiden, bietet sich das Einchecken am Vorabend an. So kann man am Flugtag direkt weiter zur Passkontrolle gehen. Viele Airlines ermöglichen auch das sogenannte Pre-Boarding. Das ermöglicht auf der einen Seite ein ruhiges Einsteigen und ein entspanntes Einrichten auf dem Sitz. Auf der anderen Seite muss man sich darüber im Klaren sein, dass man umso länger "festsitzt". Fliegt man nicht alleine, kann man auf einen Zwischenweg zurückgreifen: Die Begleitperson nutzt das Pre-Boarding und richtet alles her und man selbst kommt mit dem Baby ganz zum Schluss in den Flieger.

Praktischer Zwiebellook

Eine gute Möglichkeit, sich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen, ist es, nicht nur für das Kind, sondern auch für sich selbst eine Garnitur frischer Kleidung ins Handgepäck zu packen und das Kind zusätzlich im Zwiebellook zu kleiden. So kann man sich an die beim Fliegen oft starken Temperaturunterschiede am besten anpassen.

Manchmal ist es auch hilfreich, Kleinkindern, die bereits sauber sind, trotzdem eine Windel anzuziehen, da sie zum Beispiel bei Turbulenzen nicht auf die Toilette können und noch nicht in der Lage sind, lange auszuhalten. Das Kind, beziehungsweise das Baby, darf übrigens in der Regel seine eigene Tasche mit an Bord nehmen, selbst Flüssigkeiten sind erlaubt, wenn man sie beim Check-in angibt.

Der Druck ist bei einem Kind schmerzhafter

"Beim ersten Flug im ersten Lebensjahr würde ich das Kind vorher einem Kinderarzt vorstellen", empfiehlt Fegeler. Denn versteckt sich zum Beispiel ein Atemwegsinfekt, dann kann der im Flugzeug entstehende Druck große Schmerzen verursachen. Doch auch einem gesunden Kind machen die Druckveränderungen aufgrund des noch sehr kleinen Trommelfells zu schaffen. Eine Möglichkeit des Druckausgleiches ist dann eben Schreien. Wenn man das weiß, dann kann man auf nervenschonende Methoden zurückgreifen.

Am einfachsten ist es, das Kind zu stillen. Aber auch ein Schnuller und etwas zu trinken helfen. Durch das Schlucken wird der Druckausgleich geschaffen. Viele Eltern greifen zu speziellen Babynasentropfen und achten beim Buchen des Fluges auf die Schlafzeiten ihres Babys. Etwas ältere Kindern kann man auch mithilfe eines Lutschers dazu bringen, wiederholt zu schlucken.

Ein Anruf bei der Fluggesellschaft genügt

Viele Fluggesellschaften verfügen über Leihbuggys, die den Eltern die Möglichkeit geben, ihren Kinderwagen bereits mit dem Gepäck aufzugeben - ihn dann allerdings auch erst mit diesem zurückzubekommen. Eine weitere Möglichkeit ist es, den eigenen Kinderwagen beim Einsteigen abzugeben und ihn gleich beim Aussteigen wiederzubekommen. So können lange Wege und Wartezeiten aufs Gepäck besser überbrückt werden. In jedem Fall sollte man die Vorgehensweise vorher mit der jeweiligen Fluggesellschaft klären.

Personal an Bord ist meist kinderfreundlich

Überhaupt sollte man zur zusätzlichen Flugzeit auch bei der Vorbereitung bereits an eventuelle Warte- und Leerlaufzeiten denken. Ein entsprechender Windelvorrat, genügend Feuchttücher, Nahrung, das Lieblingskuscheltier, ein Satz Minibücher und Spielzeug bringen Eltern auf die sichere Seite. Wasser für das Fläschchen bekommt man im Flieger. Das Bordpersonal erwärmt auch den Tee oder den Brei.

"Das Flugpersonal wird speziell darauf trainiert, wie mit Kindern und Babys umgegangen werden sollte. An Bord werden beispielsweise Spielsachen verteilt, um die kleinen Passagiere zu beschäftigen", so Scheffler. Ein Flug ist eine Ausnahmesituation und da ist es in Ordnung, das Kind mit modernen Medien, zum Beispiel einem Hörbuch ein wenig abzulenken.

Babygeschrei lässt sich nicht auf Knopfdruck abstellen

Aber selbst, wenn man an alles gedacht hat: Man kann es nicht immer vermeiden, dass das Baby schreit oder das Kleinkind trotzt. Auch auf die Mitreisenden haben Eltern keinen Einfluss. Die zeigen sich zwar in den meisten Fällen verständnisvoll, aber es gibt immer wieder Passagiere, die sich daran stören, wenn Kinder an Bord jammern, quengeln, weinen oder gar stundenlang schreien.

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Eltern werden umso nervöser, je intoleranter das Umfeld ist. Das überträgt sich auf das Kind und verschlimmert die Situation. Scheffler rät, sich in einem solchen Fall an die Kabinencrew zu wenden. Oft genüge schon ein Umsetzen, um die Situation zu entschärfen.

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