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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Stiftung Warentest Der teuerste Kinderwagen schneidet am schlechtesten ab
Beim Kinderwagentest 2015 der Stiftung Warentest bekam ausgerechnet der teuerste die schlechteste Note. Insgesamt lässt die Qualität und Eignung der Modelle zu Wünschen übrig, denn nur einer von 14 getesteten Kinderwagen schnitt mit dem Urteil "Gut" ab. Hauptkritikpunkte der Tester waren Platzmangel und Schadstoffe.
Für einen Kinderwagen können Eltern ein Vermögen ausgeben. Praktisch, wenn sie ihn bis ins Kleinkindalter ihres Kindes verwenden können. Aber diese Anforderung erfüllen viele Kombi-Kinderwagen nur unzureichend. Acht der 14 Modelle bekamen nur die Note "Ausreichend", weil die Kinder darin nicht genug Platz haben.
Babys liegen eingezwängt im Kinderwagen
Die optimale Liegefläche beträgt 35 mal 78 Zentimeter. Sonst haben die Kinder entweder seitlich nicht genug Platz oder stoßen mit ihren Füßen schnell ans Ende der Tragetasche. In einigen Wagen haben die Babys kaum 30 Zentimeter Breite zur Verfügung. "Ein sechsmonatiges Kind mit Windel, Schneeanzug und Fußsack zwängen diese Taschen regelecht ein", kritisiert die Stiftung Warentest in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift "Test".
Bei einigen Kinderwagen sei die Tragetasche schon nach fünf Monaten zu klein. Problematisch ist, dass Babys in diesem Alter aber noch nicht sitzen sollen. Sie lernen frühestens ab dem siebten Monat, sich aufzusetzen. Eltern sollten deshalb darauf achten, dass sich der Kinderwagensitz flachlegen lässt. Nur so schlafen die Kinder bequem und rückenschonend.
Weil sie diese Anforderung nicht erfüllen, gab es Punkabzug für die Kombi-Kinderwagen von Bugaboo, Stokke und Joolz. Die beiden letzten wiesen allerdings noch gravierendere Mängel auf.
Zwei Modelle zu stark mit Schadstoffen belastet
Die Modelle von Stokke und Joolz kassierten wegen Schadstoffen das Testurteil "Mangelhaft". Im Griff des 1350 Euro teuren "Stokke Trailz" seien kurzkettige Chlorparaffine nachgewiesen worden, teilt die Stiftung Warentest mit. Diese Substanzen sind mittlerweile in der EU verboten, weil sie als krebserregend und umweltschädlich gelten. Kurz nach der Übermittlung der Laborergebnisse habe der Hersteller den betroffenen Kinderwagen zurückgerufen - allerdings nicht mit dem Hinweis auf die Schadstoffbelastung.
Im Bezug des "Joolz Day Earth" fanden die Tester polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die Krebs auslösen können. Deshalb fiel auch dieser Kindewagen, der mit 900 Euro ebenfalls zu den teuren Modellen gehört. mit "Mangelhaft" durch.
Nur ein Kinderwagen mit "Gut" bewertet
Testsieger wurde der Kinderwagen "Britax Go" für 950 Euro. Er erzielte die besten Werte im Hinblick auf kindgerechte Gestaltung, einfache Handhabung und schadstofffreie Verarbeitung. Allerdings lässt sich auch bei ihm der Sitz nicht flachlegen.
Das ausführliche Testergebnis lesen Sie in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift "Test".