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Zehn Baby-Fakten, die werdende Eltern kennen sollten


Gallenflüssigkeit in Windel?
Zehn Fragen, die sich frischgebackene Eltern häufig stellen – und die Antworten darauf

Bezaubernd und magisch – die erste Umarmung mit dem eigenen Kind nach der Geburt ist für alle Frauen ein unvergesslicher Moment. Trotzdem werfen die ersten gemeinsamen Sekunden, Minuten, Stunden und Tage auch manche Frage auf. Diese zehn Fakten rund ums Baby überraschen.

Aktualisiert am 14.11.2018|Lesedauer: 5 Min.
t-online, Simone Blaß
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Warum sind Neugeborene so zerknautscht?

Man muss sich einmal bildlich vorstellen, was ein Baby erlebt, das auf natürlichem Weg zur Welt kommt. Der Geburtskanal ist eng und führt zudem vorbei am Scham- oder Steißbein, an dem sich das Kind die Nase schrammt. Es verwundert nicht, dass das Kind nach der Geburt zerknautscht aussieht und in manchen Fällen auch kleine Kratzer aufweist.

Neugeborenes: Selbst top vorbereitete Eltern erleben die ein oder andere Überraschung mit ihrem Baby.Vergrößern des Bildes
Neugeborenes: Selbst top vorbereitete Eltern erleben die ein oder andere Überraschung mit ihrem Baby. (Quelle: Halfpoint/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Aber unsere Kleinsten können was wegstecken. Sämtliche Verformungen am Kopf, die durch das Übereinanderschieben der einzelnen Knochenplatten entstehen, bilden sich in den ersten Lebenstagen zurück. Selbst dann, wenn eine Geburt mit Glocke oder Zange notwendig geworden ist. Auch die Hautfarbe reguliert sich schnell.

Manchmal aber wird das Kind erst gelblich. Drei von fünf Kindern entwickeln eine Neugeborenengelbsucht. Bei normalem Verlauf ist aber auch das kein Grund zur Besorgnis. Die Hebamme weiß Rat.

Funktioniert meine Brust nicht oder warum kommt da so wenig?

Die ersten Stillmahlzeiten eines Babys bestehen nur aus ein paar Tropfen, die eher wie Sahne aussehen als Milch. Power-Tropfen sozusagen. Denn in der Vormilch, auch Kolostrum genannt, ist alles enthalten, was für den Anfang notwendig ist: Antikörper, Vitamine und Zellen aus dem Immunsystem der Mutter. Dieser Mix schützt Neugeborene vor Krankheiten.

Es gibt Neugeborene, die in den ersten 24 Stunden ihres Lebens so erschöpft sind von ihrem Weg in die Welt, dass sie gar kein Bedürfnis zeigen, gestillt zu werden. Solange es dem Kind dabei gut geht, ist das kein Grund zur Besorgnis. Das Baby braucht dann weder Tee noch Wasser. "Das Vertrauen in einen natürlichen Vorgang sollten wir alle wieder zurückgewinnen", fasst es die Autorin und Hebamme Ingeborg Stadelmann zusammen. In der Regel meldet sich der Säugling 24 Stunden nach der Geburt von selbst und macht seinem Namen alle Ehre.

Was ist das denn in der Windel?

Es hat eine schwarz-grüne Farbe, ist matschig und besteht aus Schleim, Darmzellen und Gallenflüssigkeit, manchmal finden sich auch kleine Härchen darin – das sogenannte Kindspech, in der Fachsprache Mekonium genannt. Es ist die erste Darmentleerung des Neugeborenen.

Der wirkliche Stuhlgang setzt dann erst ein, wenn das Neugeborene Nahrung zu sich nimmt. Doch es kann ein paar Tage dauern, bis wirklich etwas "Handfestes" in der Windel ist. Vor allem bei gestillten Kindern, denn die wandeln oft die gesamte Nahrung um und haben nichts mehr zum Ausscheiden. Solange die Windel regelmäßig nass ist und es dem Kind gut geht, ist das erst mal kein Grund zur Besorgnis.

Kann das Kind zerbrechen?

Natürlich ist ein Kind sehr verletzlich. Aber sicher nicht durchs Hochnehmen. Anfangs haben viele Eltern noch Angst. Sie wissen nur, dass sie das Köpfchen stützen sollen, sind aber unsicher, wie genau sie ihr Kind halten können. Doch bereits nach wenigen Stunden hat sich das eingespielt.

Babys mögen es, wenn sie den anderen spüren. Nicht umsonst werden in vielen Teilen der Welt Neugeborene "gepuckt", also fest eingewickelt. Und wenn man sich bewusst macht, was so ein Neugeborenes bereits im Geburtskanal durchgemacht hat, dann weiß man, dass sie zwar fragil, aber nicht aus Watte sind.

Muss ich während des Wochenbettes wirklich im Bett bleiben?

Schlecht wäre es nicht, wenn man das Wochenbett wörtlich nimmt. In unserer Gesellschaft ist es aber nur den wenigsten Frauen möglich, sechs Wochen lang mit ihrem Baby liegen zu bleiben und alles anderen zu überlassen. Aber man sollte sich durchaus zu Herzen nehmen, dass es eine Zeit der Ankunft ist, die Ruhe braucht. Mutter und Kind müssen sich aufeinander einspielen und das können sie am besten, wenn sie ungestört sind.

Hinzu kommt, dass der mütterliche Körper sich umstellen muss. Auch das braucht seine Zeit. Rücksichtnahme von außen, vor allem vom Partner, ist hierbei sehr wichtig.

Was ist der Babyblues?

Viele Frauen können sich nicht vorstellen, warum sie auch nur eine Sekunde traurig sein sollten, wenn ihr Baby endlich gesund das Licht der Welt erblickt hat. Aber gegen die Natur sind auch sie letztendlich machtlos. Der Hormonhaushalt der Frau fährt ein paar Tage nach der Geburt Achterbahn. Das eine Hormon sinkt in den Keller, das andere steigt ruckartig an. Wöchnerinnen sind dann für ihre Umwelt wie ein Buch mit sieben Siegeln, weinen scheinbar grundlos. Sie brauchen jetzt vor allem Ruhe und Verständnis.

Heißt es nicht "glatt wie Babyhaut"?

Warum das Baby keineswegs die Pfirsichhaut hat, die man von ihm erwartet, hat damit zu tun, dass es ebenfalls mit einer Hormonumstellung kämpft wie auch mit der Umstellung auf das Element Luft und die neue Nahrung. Kleine Pickelchen, verstopfte Talgdrüsen, Ausschlag, trockene Haut und Milchschorf – all das ist normal. Manche Hebammen baden die Kinder in den ersten Tagen mit einem Gemisch aus Wasser, Sahne oder Muttermilch und speziellen Ölen, um die Haut zu unterstützen.

Wissen wirklich alle alles besser als ich?

Gerade Erstgebärende werden von ihrer Umwelt mit Ratschlägen überschüttet, speziell von anderen Müttern. Wobei so mancher Erfahrungswert sehr subjektiv und mit Vorsicht zu betrachten ist, schließlich handelt es sich bei jedem Baby um ein Individuum. Macht man sich das und die Tatsache, dass die anderen es nur gut meinen, bewusst, dann kann man sich schon all die Ratschläge mal anhören. Der ein oder andere ist sicher nicht schlecht. Den sollte man dann am besten mit seinem Bauchgefühl kombinieren.

Was ziehe ich dem Kind an?

Es macht Spaß, für einen neuen Erdenbürger alles nett herzurichten und ein bisschen für das Baby einzukaufen. Die Auswahl ist hier riesig, tatsächlich braucht das Kind aber nur sehr wenig. Das gilt nicht nur für das Drumherum, das gilt auch für die Kleidung. Ein paar Wickelbodys, vier, fünf Strampler und Shirts, ein, zwei Mützchen sowie Strümpfe beziehungsweise Strumpfhosen und zwei Jacken je nach Jahreszeit genügen. Richtig einkaufen kann man dann immer noch, wenn das Kind ein paar Wochen alt ist, man seine Größe genau kennt und im Anziehen geübter ist.

Wieso sehe ich nicht so aus wie die Mütter in den Magazinen?

Ganz einfach: Weil eine ganz normale Mutter so nicht aussieht. Es wird Tage geben, da schafft man es nicht unter die Dusche und solche, an denen die durchwachten Nächte mit einem weinenden Kind deutliche Spuren hinterlassen haben. Außerdem gilt: Neun Monate kommt der Bauch, neun Monate geht er. Also besser ein bisschen nachsichtig mit sich selbst sein und nicht zu viel Druck aufbauen.

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