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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fragen und Antworten rund um das Heißgetränk Kann Tee eigentlich schlecht werden?
Vor allem in der kalten Winterzeit ist eine heiße Tasse Tee sehr verlockend. Wie Sie den Genuss mit einigen Kniffen noch ein wenig steigern.
Tee hat viele Facetten. Sie können ihn auf die unkomplizierte Art instant oder im Beutel zubereiten. Achten Sie bei den verschiedenen Teesorten aber auf die richtige Wassertemperatur, den Kalkgehalt und die Ziehzeit. Ein Überblick zu den wichtigsten Fragen rund ums Teetrinken:
Was ist besser: Beutel- oder loser Tee?
Keine Frage, lose Teeblätter wirken stilvoller. Der Beutel ist dagegen eher was für die schnelle Tasse zwischendurch. Tatsächlich ist der Qualitätsunterschied zwischen beiden aber nur eingebildet: "Der Tee stammt aus der gleichen Produktion", erklärt Kyra Schaper, Sprecherin des Deutschen Teeverbands.
Wie finde ich einen Tee, der mir schmeckt?
Das ist nicht schwer, aber eine bombensichere Entscheidungshilfe gibt es auch nicht. "Es ist vergleichbar mit Wein. Jeder versteht unter 'kräftig' oder 'bitter' etwas anderes", sagt Sandra Nikolei, Senior Tea Tasterin beim traditionsreichen Teehandelshaus Ronnefeldt. Wer sich in einem Teeladen beraten lässt, sollte sich die Geschmacksnoten genau beschreiben lassen und erst mal nur eine kleine Menge Tee zur Probe mitnehmen.
Wie wichtig sind Wasser und Wassertemperatur bei der Zubereitung?
Sehr wichtig. Sie bestimmen, ob der Tee bitter oder süßer schmeckt und welche Geschmacksnoten sich entfalten. "Darjeeling schmeckt mit kalkhaltigem Wasser nicht so gut, bei Assam unterstützt es dagegen das kräftige Aroma", erklärt Nikolei. Grüntee reagiert dagegen ebenfalls empfindlich auf Kalk. Ob Sie Ihr Wasser filtern sollten oder nicht, hängt deshalb zum einen von der verwendeten Teesorte ab – und natürlich von der Region, in der Sie leben.
Auch hohe Wassertemperaturen verzeiht nicht jeder Tee. "Ab 45 Grad entwickeln sich Bitterstoffe", erklärt Ana Kotar, Teespezialistin im Berliner Spezialgeschäft "Paper & Tea". Sie empfiehlt folgende Aufgusstemperaturen für verschiedene Teesorten:
- Schwarztee: 80 bis 90 Grad
- weißer Tee: 80 Grad
- Grüntee: 70 Grad. Gerade die grünen Sorten werden häufig zu heiß aufgegossen.
Die Ziehzeit bei Schwarztee hängt vom gewünschten Effekt ab: Wer eine anregende Wirkung haben möchte, lässt ihn nur zwei bis drei Minuten ziehen. Je länger Sie den Tee ziehen lassen, desto mehr lösen sich die Gerbstoffe, und der Aufguss wirkt beruhigend. Unempfindlich sind Kräuter- und Früchtetees. Sie darf man ruhig mit sprudelndem Wasser aufgießen und mindestens fünf Minuten ziehen lassen.
Wie dosiere ich Tee?
Anfänger halten sich am besten an die Faustregel: einen glatt gestrichenen Teelöffel pro Tasse oder einen Aufgussbeutel. Eine Tasse wird dabei mit 0,2 Liter bemessen. Nichts verkehrt machen Sie, wenn Sie sich an die Dosierungsempfehlung auf der Packung halten.
Wie lange hält Tee?
"Schwarzer Tee hält sich ewig", sagt Schaper. Schlecht werden kann Tee nicht, nur das Aroma geht irgendwann verloren. Zwei Jahre halten sich die meisten Tees bei korrekter Lagerung. Das heißt: trocken und in einer gut verschließbaren Blechdose oder einem Schraubglas.
Wie finde ich einen guten Matchatee?
Seit einigen Jahren auf dem Vormarsch ist Matchatee – ein fein gemahlenes, grünes Pulver, das mit warmem Wasser aufgeschlagen wird. Einen guten Matchatee zu finden, ist gar nicht so einfach, da er fest verschlossen verkauft wird und man nicht an ihm riechen kann. "Bei Kontakt mit der Luft oxidiert er sonst sehr schnell", erklärt Nikolei. Für eine hohe Qualität empfiehlt sie, japanischen Matcha zu kaufen.
"Er hat eine gewisse Süße und schmeckt wenig bitter", sagt Nikolei. Günstige Matchas können dagegen kratzig und bitter schmecken. Hohe Qualität hat aber ihren Preis: Für 30 Gramm müssen Sie mit etwa 25 bis 30 Euro rechnen.
Wie bereite ich Ostfriesentee richtig zu?
Echter Ostfriesentee hat eine kupferrotbraune Farbe und einen kräftigen, herben Geschmack. Er ist eine Mischung aus bis zu 20 Schwarzteesorten, unter anderem aus Assam und Sri Lanka. Für die richtige Teezeremonie gießen Sie die losen Teeblätter zunächst mit sprudelnd heißem Wasser auf.
Nehmen Sie etwa zehn Gramm Tee pro Liter und füllen Sie die erwärmte Kanne bis zur Hälfte auf. Erst nach dem Ziehen (drei bis fünf Minuten) wird sie vollkommen gefüllt. In die Tasse kommt ein großer weißer Kandisbrocken ("Kluntje"). Er knistert, wenn der Tee darüber gegossen wird, erläutert das Bundeszentrum für Ernährung.
Zum Abschluss wird ein Schuss Sahne mit einem speziellen Sahnelöffel in die Tasse gegeben. Die Sahne sinkt dann nach unten und steigt wieder auf. Jetzt ist der Tee trinkfertig, sollte aber nicht umgerührt werden: So bietet jeder Schluck ein Geschmackserlebnis aus mild (Sahne), herb (Tee) und süß (Kandis).