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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kaffee Instant-Kaffee: Wie wird er hergestellt?
Instant-Kaffee besitzt unter den Liebhabern des Heißgetränkes nicht unbedingt den besten Ruf, hat aber den Vorteil, dass er lange haltbar und besonders schnell zubereitet ist. Doch um was genau handelt es sich bei diesem löslichen Kaffee überhaupt und wie funktioniert die Herstellung?
Die Geschichte von löslichem Kaffee
Den löslichen Kaffee erfand ein japanischer Wissenschaftler 1901 in Chicago. Ihm gelang es, die Inhaltsstoffe sowie das Aroma von Kaffee mithilfe von Hitze- und Gefriertrocknung in einem Granulat zu konservieren. Bis zur industriellen Herstellung durch den Nestlé-Konzern vergingen allerdings noch 37 Jahre. Lange Zeit wurde Instant-Kaffee vor allem beim Militär eingesetzt, bis der erste lösliche Kaffee 1955 nach Deutschland kam. (Kaffee-Mythen: Was ist wahr, was ist Lüge?)
Herstellung von Instant-Kaffee in vier Schritten
Laut dem Deutschen Kaffeeverband handelt es sich bei Instant-Kaffee genau genommen um verschiedene Aufgüsse von Röstkaffee in stark konzentrierter Form, die getrocknet als Pulver oder Granulat verkauft und mit heißem Wasser wieder aufgebrüht werden.
Die Herstellung von Instant-Kaffee erfolgt in insgesamt vier Schritten: Zunächst wird der Rohkaffee geröstet und gemahlen, bevor im zweiten Schritt das Mahlgut extrahiert wird. Das flüssige Extrakt wird anschließend konzentriert und im letzten Schritt getrocknet, ehe es als Instant-Kaffee in den Handel gelangt.
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Rösten, Mahlen und Extrahieren
Bei der Herstellung von löslichem Kaffee entscheidet wie sonst auch die Rohkaffeemischung – auch Blend genannt – über den späteren Geschmack. Die Bohnen zeichnet ein höherer Wasseranteil aus als es bei solchen für Filterkaffee der Fall ist. Sie werden anschließend bei Temperaturen zwischen 200 und 230 Grad geröstet und anschließend grob gemahlen.
Beim Extrahieren kommt nach EG-Bestimmungen ausschließlich kalkarmes Trinkwasser zum Einsatz. Dieses wird anschließend mit hohem Druck durch mindestens sechs mehrere Meter hohe Extraktionssäulen geleitet, sogenannte Perkolatoren. Sie enthalten das Mahlgut. Dort nimmt das Wasser Aromen und weitere Extraktstoffe auf. Anschließend gelangt das flüssige Extrakt in die weiteren Perkulatoren, in denen sich stufenweise weniger ausgelaugtes Mahlgut befindet, bis es in der letzten Extraktionssäule schließlich frisches Mahlgut durchläuft. Das fertige Extrakt für den Instant-Kaffee wird dann von unerwünschten Feststoffen gereinigt und konzentriert.
Konzentrieren und Trocknen
Um das Kaffee-Extrakt zu konzentrieren, wird ihm durch Verdampfen Wasser entzogen, wodurch es dickflüssiger wird. Alternativ kann das schonende Verfahren der Gefrierkonzentration eingesetzt werden, bei dem das enthaltene Wasser gefroren wird. Die Eiskristalle lassen sich dann in einer Zentrifuge entfernen.
Um schließlich haltbaren und löslichen Instant-Kaffee zu erhalten, fehlt noch die Trocknung. Bei diesem Herstellungsschritt verdunstet das verbliebene Wasser des Extrakts, sodass am Ende reiner Kaffee übrig bleibt. Für die Trocknung kommen je nach Qualitätsstufe verschiedene Trocknungsverfahren zur Anwendung, von denen die Gefriertrocknung die schonendste Variante ist. (Wachmacher: Ist Tee oder Kaffee besser?)