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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Süßungsmittel-Check Ist brauner Zucker gesünder als weißer?
Unter dem breiten Angebot von Süßungsmitteln erfreut sich brauner Zucker großer Beliebtheit. Häufig nehmen Verbraucher an, die dunklere Zuckersorte sei gesünder als weißer Zucker. Aber was ist an dieser Theorie dran? Wir erklären die Unterschiede zwischen braunem und weißem Zucker.
Brauner Zucker ist gesünder – Wahrheit oder Mythos?
Die meisten Menschen denken bei braunem Zucker automatisch, er sei gesünder. Das mag an der natürlichen hellbraunen Farbe liegen. Und tatsächlich erhält brauner Zucker seine namensgebende Farbe dadurch, dass er naturbelassener ist als weißer Zucker. Das heißt jedoch nicht, dass er gesünder ist – er wurde nur weniger gereinigt. Brauner Zucker lässt sich demnach als eine Art "Zwischenprodukt" bei der Herstellung von weißem Zucker bezeichnen.
Seinem Reinigungsgrad verdankt der braune Zucker zwar, dass auch geringe Anteile von Mineralien und Vitaminen erhalten bleiben, so das Ernährungsmagazin "EatSmarter!". Gesünder macht es ihn insgesamt jedoch nicht: Der Mineralstoffanteil ist so gering, dass der Zucker nicht zur Nährstoffversorgung beitragen kann.
Brauner Zucker enthält zudem dieselbe Anzahl an Kalorien wie üblicher weißer Haushaltszucker. Auch dass brauner Zucker besser für die Zähne sei, bleibt ein Mythos: Bei übermäßigem Verzehr fördert er die Entstehung von Karies ebenso wie weißer Zucker.
Unterschiede zwischen braunem und weißem Zucker
Was ist anders am braunen Zucker? Der Überbegriff von weißem und braunem Zucker heißt Rohzucker. Er kann sowohl aus Zuckerrohr als auch aus Zuckerrüben stammen. Im ersten Bearbeitungsschritt wird es zu Sirup eingedickt – die sogenannte Melasse entsteht. Handelsüblicher Haushaltszucker wird nun weiter raffiniert, das heißt, entfärbt und gereinigt. Beim braunen Zucker hingegen bleiben Sirupreste und Farbe erhalten und sorgen für einen leicht malzigen Geschmack. In ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden sich weißer Zucker und seine braune Variante jedoch nicht.
Brauner Zucker enthält aufgrund seiner geringeren Reinigung einen höheren Wassergehalt. So bietet er auch für Mikroorganismen ideale Lebensbedingungen und verdirbt leichter als Raffinadezucker. Verschließen Sie ihn deshalb sorgfältig.
Ob Sie nun braunen oder weißen Zucker bevorzugen, ist eine Frage des Geschmacks und der Optik. Brauner Zucker verleiht Gebäck wie Gewürzkuchen ein leichtes Karamellaroma und eine schöne Bräunung. Auch im Einweckglas auf dem Küchenregal sieht brauner Zucker gut aus.
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Im Handel erhalten Sie meist Vollrohrzucker – der auch Vollzucker genannt wird – oder braunen Kandiszucker. Bei der Herstellung von Vollrohrzucker wird Zuckerrohrsaft zunächst gefiltert, dann eingedickt, getrocknet und gemahlen. Die Raffination entfällt – so bleiben mehr Nährstoffe erhalten. Vollrohrzucker verleiht Rezepten eine sanfte Karamellnote.
Brauner Kandiszucker dagegen entsteht aus kristallisierter und karamellisierter Zuckerlösung, die zu einer festen Masse erhärtet. Die typischen Klümpchen bilden sich, wenn die Masse zerstoßen wird. Kandiszucker sieht wie ein durchsichtiger Kristall aus und veredelt jeden Tee.
Fazit: Weder brauner noch weißer Zucker zählen zu den gesunden Süßungsmitteln. Genießen Sie Zucker lieber in Maßen.