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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Mittelalterlicher Ursprung Einen Stein im Brett haben: Das bedeutet die Redewendung
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Viele Redewendungen gehen auf das Mittelalter zurück – das gilt auch für "einen Stein im Brett haben". Wir erklären, was dahinter steckt.
Im täglichen Sprachgebrauch verwenden wir viele Redewendungen ganz intuitiv. Umso spannender ist es, einmal die Geschichte dahinter zu erfahren. Das Sprichwort "einen Stein im Brett haben" bezieht sich auf ein mittelalterliches Brettspiel, das an das heutige Backgammon erinnert und viel mit Glück und Strategie zu tun hat.
Das ist der Ursprung von "einen Stein im Brett haben"
Der Ursprung der Redewendung liegt in einem Brettspiel aus mittelalterlicher Zeit namens "Tric Trac" oder auch "Wurfzabel". Das Spiel wurde mit zwei Personen gespielt. Man brauchte Spielsteine und einen Würfel. Beim Wurfzabel geht es um Glück und eine gute Strategie. Das Ziel war, die eigenen Spielsteine clever auf dem Spielfeld zu platzieren, um damit seinem Mitspieler den Weg zu blockieren und sich selber Richtung Ziel einen Vorteil zu verschaffen.
Die Bedeutung und Verwendung der Redewendung
Mit gut gesetzten Steinen hatte man beim Wurfzabel wortwörtlich einen vorteilhaften "Stein im Brett". Dies bedeutet in der Verwendung als heutiges Sprichwort, dass man bei einer anderen Person beliebt ist, einen Gefallen gut bei ihr hat, bei nächster Gelegenheit bevorzugt behandelt wird oder ein besonders gutes Ansehen bei der anderen Person genießt – genauso wie der klug platzierte Spielstein seinem Spieler ehemals einen echten Gefallen auf dem Weg zum Spielsieg getan hat.
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Beispiele für die Redewendung "einen Stein im Brett haben"
Hier sind einige Beispiele, bei denen die Redewendung zur Anwendung kommen kann:
- "Danke für deine Hilfe, du hast bei mir wirklich einen Stein im Brett." – "Du hast etwas bei mir gut für deine Hilfe."
- "Du hast für dein Engagement sicher einen Stein im Brett bei deinen Kollegen." – "Du genießt bei deinen Kollegen sicherlich hohes Ansehen."
- "Du bist immer so zuvorkommend zu deiner Großmutter, du hast bei ihr bestimmt einen Stein im Brett." – "Deine Großmutter mag dich bestimmt ganz besonders gerne."
Spannend: Die Redewendung “Einen Stein im Brett haben” hat bis heute einen inhaltlichen Bezug zu seinem Ursprung. Es gibt aber auch Sprichwörter und Redewendungen, die wir in der Gegenwart völlig losgelöst von ihrer Herkunft verwenden. Wieder andere sind kaum noch bekannt und geraten laut der Sprachwissenschaft immer mehr in Vergessenheit.
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache: "Bei jemandem einen Stein im Brett haben"
- Eigene Recherche