Verwandtschaft Unterschied zwischen Mensch und Tier: Wie groß ist er wirklich?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tier oder Mensch? Oft wird das strikt voneinander getrennt. Dabei gleichen sich Menschen und Tiere mehr, als viele glauben. Wir verraten die Grenzen.
Menschen haben ein gespaltenes Verhältnis zu Tieren. Während wir mit einigen von ihnen eng zusammenleben und sie verwöhnen, machen wir anderen Tieren den Lebensraum streitig oder verzehren sie zum bloßen Genuss.
Einige Menschen heben die Unterschiede hervor, andere betonen die Gemeinsamkeiten und setzen sich für Tierrechte ein. Wie ähnlich sind sich Mensch und Tier biologisch? Wo liegen die Unterschiede? Wir geben einen Überblick.
Was haben Menschen und Tiere gemeinsam?
Ist der Mensch ein Tier? Aus biologischer Perspektive ist diese Frage einfach mit "Ja" zu beantworten. Der Mensch ist ein Säugetier, zu denen auch Hunde, Katzen, Elefanten und Wale gehören. Konkret gehört er zu den höheren Säugetieren und zählt hier zu den Primaten, ähnlich wie Orang-Utans, Schimpansen, Gorillas und andere Affen.
Besonders deutlich wird die Verwandtschaft mit anderen Säugetieren, wenn man unsere DNA betrachtet. Genetisch gleicht der Mensch einem Schwein zu ganzen 90 Prozent, auch von einem Schimpansen unterscheiden wir uns um nicht mehr als vier Prozent. Die Menschenaffen erleben sogar eine Geburt ähnlich wie wir. Selbst andere Tierarten sind Menschen zum Teil ziemlich ähnlich: Die DNA einer Taufliege stimmt zu 60 Prozent mit unserer überein.
Wie unterscheidet sich der Mensch vom Tier?
Lange Zeit wurden Menschen als deutlich höher entwickelt als Tiere angesehen. Doch mittlerweile konnten viele Fähigkeiten auch bei Tieren beobachtet werden, die früher als einzigartig für Menschen galten. So können sich etwa Krähen, Delfine und Elefanten in einem Spiegel selbst erkennen, Tiere zeigen Emotionen, kommunizieren miteinander und pflegen Traditionen. In der Biologie wird daher eher von graduellen Unterschieden zwischen Menschen und Tieren gesprochen.
Einige Tiere sind dem Menschen körperlich deutlich überlegen: Vögel fliegen durch die Luft, Fische atmen unter Wasser und niemand würde sich wohl gerne auf einen Faustkampf mit einem Bären einlassen. Dafür ist der Mensch anpassungsfähig. Er muss diese körperlichen Schwächen aber durch komplexe Werkzeuge ausgleichen, dessen Inspiration teilweise aus dem Tierreich kommt.
Zugleich ist klar, dass einige Fertigkeiten beim Menschen weiter entwickelt sind, selbst wenn diese bei anderen Tieren vorhanden sind. Affen benutzen zum Beispiel Werkzeuge, drehen jedoch keine Filme oder programmieren Computer. Tiere zeigen eher eine vereinfachte Intelligenz im Vergleich zum Menschen. So können Border Collies wahrscheinlich "nur" das Intelligenzlevel eines Dreijährigen erreichen. Auch die Sprache von Menschen ist komplexer, obwohl Tiere ebenfalls miteinander kommunizieren.
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Bedeutung der Artenvielfalt
Egal, ob man Tiere mag oder nicht: Ohne kann auch der Mensch nicht überleben. Denn im natürlichen Kreislauf sind die verschiedenen Arten voneinander abhängig. Verschwindet eine Art, beeinflusst das ebenso die anderen und stört den Kreislauf. Darum ist das Artensterben für die Menschheit ein genauso großes Problem wie der Klimawandel. Die Bestände zahlreicher Pflanzen- und Tierarten sind in Deutschland in den letzten Jahrzehnten bereits stark zurückgegangen.
- bpb.de: "Gesellschaft und Tiere - Grundlagen und Perspektiven der Human-Animal Studies"
- bpb.de: "Mensch-Tier-Gedankenkarte"
- Archivmaterial