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"Bares für Rares": Rentnerin lässt Händler zappeln – und macht Kasse


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"Bares für Rares": 84-Jährige wendet gewieften Trick an


Aktualisiert am 01.12.2021Lesedauer: 3 Min.
"Bares für Rares": Horst Lichter und die Experten wie Albert Maier, Wendela Horz und Sven Deutschmanek begeistern täglich bis zu drei Millionen Zuschauer.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Horst Lichter und Experten wie Albert Maier (l.), Wendela Horz und Sven Deutschmanek (r.) begeistern täglich bis zu drei Millionen Zuschauer. (Quelle: ZDF/Frank W. Hempel)
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Eine rüstige Gästeführerin aus München bringt ein ganz besonderes Silberobjekt zu "Bares für Rares". Da sie die Sendung fast jeden Tag sieht, weiß sie genau, wie sie mit den Händlern umgehen muss. Das zahlt sich aus.

Brita von Bernuth möchte bei "Bares für Rares" eine Rarität verkaufen, die ihrem Mann gehört und die ihre Kinder nicht haben wollen. "Ich möchte gerne von dem Erlös meine Familie zu meinem 85. Geburtstag nach Dresden einladen. Da bin ich geboren und ich möchte ihnen meinen Geburtsort zeigen", sagt die 84-Jährige.

Als Moderator Horst Lichter sie begrüßt, meint sie: "Sie müssen sich nicht vorstellen, ich sehe Sie fast jeden Tag." Über dieses Kompliment freut sich der 59-Jährige sehr und möchte von der Gästeführerin aus München wissen, wie die Silberschale in ihren Besitz gekommen ist. "Die stammt aus dem Hause der Ur-ur-Großmutter meines Mannes. Sie war eine Kaufmannstochter", berichtet von Bernuth.

Legende aus dem Christentum

"Ich bin die ganze Zeit am überlegen, was das sein könnte – und glaube, es wäre ein Frevel, wenn man da auch noch so edles Gebäck reinlegt", sinniert Lichter. Goldschmiedin Wendela Horz kann ihm da nur zustimmen. Sie schätzt den Entstehungszeitraum der Schale in die Zeit zwischen 1833 und 1856 und vermutet, dass es sich um Sterlingsilber handelt.

"Was ich besonders bemerkenswert finde, ist der äußere Kranz. Ich glaube, es handelt sich hier um die Mariendistel. Sie ist eine alte Heilpflanze, die auch im Christentum verehrt wurde, weil es eine Legende gibt", weiß die Expertin und erzählt, dass die Distel Maria auf der Flucht einen kleinen Zufluchtsort gewiesen haben soll, an dem sie ihr Kind gestillt habe.

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"Die Blätter der Mariendistel haben weiße Einsprengsel und man glaubte der Legende nach, dass ein paar Tropfen Milch auf diese Pflanze fielen und dass sie deswegen bis heute die kleinen weißen Flecken zeigt", führt Horz aus. "Es könnte sich um eine Taufschale handeln, mit der man das Wasser wieder aufgefangen hat, nachdem es dem Säugling über den Kopf gegossen wurde", vermutet sie.

"Insgesamt muss ich sagen: Es ist alles von Hand gearbeitet und das ist eine ganz wunderbar hochwertige Arbeit aus einem renommierten Haus. Wilkens ist, wie man glaubt, die älteste Silbermanufaktur der Welt, seit 1810 – zumindest als eingetragene Marke", berichtet die Expertin und schwärmt: "Es ist etwas ganz Besonderes, es ist wunderschön!" "Also ich muss sagen, ich bin jetzt ganz verliebt darin", pflichtet ihr auch Lichter bei.

84-Jährige wendet gewieften Trick an

Der Wunschpreis der 84-Jährigen wäre mindestens 1.200 Euro. "Der Silberwert liegt bei rund 510 Euro. Ich würde aber einen Mindestpreis von 1.500 Euro ansetzten für Ihre schöne Schale", sagt Horz. Das freut die Verkäuferin und den Moderator. "Ich bin begeistert, dass ich Sie kennenlernen durfte", sagt Lichter zu von Bernuth und überreicht ihr die Händlerkarte. "Vielen Dank. Ich bin auch glücklich, dass ich mal da war bei Ihnen, nachdem ich Sie fast jeden Tag sehe", antwortet Sie zum Abschied.

Im Händlerraum wendet die 84-Jährige dann sogleich einen cleveren Trick an, um das Interesse an dem Objekt zu steigern. "Wendela war so begeistert und sagte, die Taufschale ist so perfekt, dass ich schon fast dachte: 'Ach, dann verkaufe ich sie nicht'", verkündet sie den Händlern. "Das kann wirklich passieren. Wenn jemand da so emotional reingeht und sagt: 'Super Objekt und selten' – kann ich verstehen", versichert Auktionator Christian Vechtel ihr und startet mit 300 Euro.

Schnell überbieten sich die Händler jedoch und landen bei 1.000 Euro. "Jetzt sind wir richtig", bemerkt Schmuckhändlerin Susanne Steiger. Schließlich bietet Antiquitätenhändler Thorsden Schlößner 1.800 Euro für die Schale. "1.850 Euro – dann kriegen Sie sie", kontert von Bernuth und ist nach dem erfolgreichen Verkauf ganz stolz auf sich. "Ich habe Geduld aufgebracht. Mein Mann sagt nämlich immer, ich hätte keine Geduld, und jetzt habe ich sie aufgebracht:"

Verwendete Quellen
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