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ITB-Eröffnung: Mecklenburg-Vorpommern steht im Mittelpunkt


ITB-Eröffnung
Mecklenburg-Vorpommern will "international mehr Aufmerksamkeit"

dpa, Bernd Röder

06.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Blick auf die Kreidefelsformation Königsstuhl auf der Insel Rügen: Unter den Inlandsreisezielen liege Mecklenburg-Vorpommern mit einem Marktanteil von 7,5 Prozent hinter Bayern auf Platz zwei.Vergrößern des Bildes
Blick auf die Kreidefelsformation Königsstuhl auf der Insel Rügen: Unter den Inlandsreisezielen liege Mecklenburg-Vorpommern mit einem Marktanteil von 7,5 Prozent hinter Bayern auf Platz zwei. (Quelle: Jens Büttner/dpa-Zentralbild)
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Die Reisemesse ITB hat fast die ganze Welt zu Gast. Doch diesmal steht eine Region im Mittelpunkt, die viele Deutsche sehr gut kennen.

Fremde Kulturen verspricht die Internationale Tourismus-Börse (ITB) nach Berlin zu holen. Außer der Exotik wird in diesem Jahr auch Heimat geboten: Mecklenburg-Vorpommern heißt das offizielle Partnerland der weltgrößten Reisemesse (7. bis 11. März), das in einer guten Autostunde von der Bundeshauptstadt erreichbar ist.

"International mehr Aufmerksamkeit" für Mecklenburg-Vorpommern

"Der Strandkorb ist der wichtigste Botschafter, den das Land hat", sagt Wirtschaftsminister Harry Glawe. So werden Strandkörbe überall auf dem Messegelände aufgestellt, um ein Urlaubsgefühl in den Hallen zu verbreiten, so der Plan von Wolfgang Waldmüller, der Vorsitzender des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern ist. An zehn Stellen werden Episoden aus der Geschichte des Strandkorbs erzählt. Ein Korbflechter zeigt, wie man ihn macht.

Mecklenburg-Vorpommern ist das erste deutsche Bundesland, das die Messe als Partnerland auswählte. Im Vorjahr zählte es 29,7 Millionen Übernachtungen. Unter den Inlandsreisezielen liege das Land mit einem Marktanteil von 7,5 Prozent damit hinter Bayern (9,0 Prozent) auf Platz zwei, stellt Glawe fest. Die ITB sei eine Chance, für Mecklenburg-Vorpommern nun auch "international mehr Aufmerksamkeit zu erringen". Zur Eröffnungsgala am 7. März werden Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig erwartet.

Die Tourismusregion wirbt mit dem Motto "Urlaub ist unsere Natur", dazu gehören vor allem die Ostsee, aber auch die Mecklenburgische Seenplatte. Dass die Gäste im deutschen Nordosten "Endlich Ruhe" haben, macht der sächsische Kabarettist Michael Haubold in selbstironischen Werbefilmen deutlich, zusammen mit den Schauspielern Anneke Kim Sarnau und Hinnerk Schönemann.

186 Länder und Regionen sind vertreten

Sonst ist Ruhe auf der ITB eher nicht zu erwarten und auch gar nicht erwünscht. Vielmehr sollen die Privatbesucher am Publikumswochenende (10./11. März) mit viel Musik, Tanz und Filmen unterhalten werden. 186 Länder und Regionen wetteifern um die Gunst des reiselustigen Volks. Andalusien will die Sehnsucht mit Flamenco, Schinken und Sherry wecken. Die Dominikanische Republik trommelt mit Merengue. Sambias Tänzer tragen fantasievolle Masken. Slowenien bietet Armbrustschießen und Hufeisenwerfen an. Die Pidinger Goaßl-Schnalzer lassen in der Bayernhalle zur vollen Stunde ihre Peitschen knallen.

Für junge Leute veranstalten Studenten der Hochschule Bremen in einer Lounge das "kleinste Festival der Welt". Die Messe will damit dem Trend Rechnung tragen, dass Jugendliche eigens für Musikereignisse in fremde Länder reisen. In einer Fotobox können Besucher sich virtuell zu diversen Orten befördern und dort fotografieren lassen.

Sperrzone um das ukrainische Atomkraftwerk von Tschernobyl

Etwas makaber mutet das "außergewöhnliche Reiseziel" an, auf das Messedirektor Martin Buck besonders hinweist: Die Sperrzone rund um das ukrainische Atomkraftwerk von Tschernobyl, den Schauplatz der Reaktorkatastrophe von 1986. Auf der ITB kann man sich mit Fotos, Filmen und einer per Computer simulierten Welt in die Umgebung des Meilers und der Geisterstadt Prypjat begeben.

In der Realität gibt es inzwischen geführte Touren in die Nähe des Unglücksreaktors. "Nach vielen Jahren Totalquarantäne hat sich dort eine einmalige Fauna und Flora entwickelt", ein "kurioses Phänomen", wie Buck sagt. In gefährlich verstrahlte Bereiche komme man dabei nicht, versichert der Tourismusmanager.

Das sollten Besucher der ITB wissen:
- Öffnungszeiten für Fachbesucher: 7. bis 11. März, 10 bis 18 Uhr
- Öffnungszeiten für private Besucher: 10. und 11. März, 10 bis 18 Uhr
- Eintritt für private Besucher: 15 Euro pro Tag, 12 Euro vorab im Internet, 8 Euro für Schüler und Studenten, 8 Euro für alle am Sonntag ab 14 Uhr, kostenlos für Kinder unter 14 Jahren in Begleitung Erwachsener.
- Eintritt für Fachbesucher: vorab im Internet 42 Euro pro Tag und 60 Euro für alle Tage; auf der Messe 62 Euro pro Tag und 90 Euro für alle Tage.
- Bus-Shuttle vom Parkplatz Olympiastadion (M1), Flughafen Tegel (M2), Unter den Linden/Friedrichstraße und Potsdamer Platz (Linie A) sowie Wittenbergplatz (Linie B) jeweils zum Eingang Süd der Messe – und zurück.
- Anfahrt mit dem Bus: M49, X34, X49, 139 bis Haltestelle Messe Nord/ICC oder 104 und 349 bis Haltestelle Messedamm/ZOB oder 218 und 349 bis Haltestelle Theodor-Heuss-Platz.
- Anfahrt mit der S-Bahn: S5 bis Messe Süd oder S7 und S75 bis Westkreuz oder S41, S42 und S46 bis Messe Nord/ICC.
- Anfahrt mit der U-Bahn: U2 bis Kaiserdamm oder Theodor-Heuss-Platz.
- Anfahrt mit dem Auto: von der A 10 (Berliner Ring) auf die A 100, A 111 oder A 115 (Avus) bis Dreieck Funkturm, Abfahrt Messegelände.

Verwendete Quellen
  • dpa
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