Immer am Wasser entlang Sieben schöne Flusswanderwege in Deutschland
Beim Wandern denken viele als erstes an Berge und Wälder. Doch manchmal gibt auch ein Fluss die Richtung vor. Viele ausgewiesene Wanderwege sind nah am Wasser gebaut und bescheren ein schönes Naturerlebnis.
Wasser übt eine besondere Anziehungskraft auf viele Menschen aus. Das gilt auch beim Wandern: Ein Bach- oder Flusslauf hat "eine nachvollziehbare, logische Linienführung", wie Erik Neumeyer vom Deutschen Wanderverband es nennt. Das gibt Orientierung, ob für einen Tag oder für mehrere Etappen: Herrlicher als an Flüssen entlang lässt sich kaum wandern. Auch in Deutschland gibt es dazu viele Möglichkeiten.
Wir haben eine Auswahl für Sie zusammengestellt:
1. Altmühltal-Panoramaweg, Bayern
Der Altmühltal-Panoramaweg führt entlang der Altmühl auf 200 Kilometern von Gunzenhausen nach Kelheim – vorbei an Kalksteinfelsformationen wie den Zwölf Aposteln bei Solnhofen und an der Steinernen Rinne nahe Wolfsbronn, wo das Wasser unter sich den Fels aufgetürmt hat.
Eine Übernachtung samt Besichtigung sind das barocke Eichstätt oder die Drei-Burgen-Stadt Riedenburg wert. Das ist ein Vorteil von Flusswanderwegen: Meist gibt es dort gute Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten.
2. Moselsteig, Rheinland-Pfalz
Einer der Lieblingswege von Erik Neumeyer ist der Moselsteig von Perl an der deutsch-französisch-luxemburgischen Grenze bis zur Mündung am Deutschen Eck in Koblenz. Vom Wanderverband ist der Weg als "Qualitätsweg" ausgezeichnet – er entspricht also klar definierten Qualitätskriterien wie zuverlässiger Markierung und guter Infrastruktur.
Er punktet mit einer Länge von 365 Kilometern, aufgeteilt in 24 Etappen, sowie einer lückenlosen Ausschilderung. Es geht durch Weinberge, Wälder und kleine Flussdörfer. Römische Hinterlassenschaften können in Trier, Konz oder Mehring besichtigt werden.
3. Durchs Ilsetal zum Brocken, Sachsen-Anhalt
Kleiner als die Mosel ist die Ilse: Sie ist nur 43 Kilometer lang, und den ersten Kilometer den nördlichen Brockenhang hinunter duckt sie sich auch noch unter Felsblöcken. Nur ein Rauschen zeugt vom Bächlein, das am Brocken in 900 Meter Höhe entspringt.
Der elf Kilometer lange Pfad von Ilsenburg entlang der Ilse hoch zum Brocken, vorbei an den kaskadeförmigen Ilsefällen und bizarren Felsen, ist einer der schönsten Wanderpfade im Harz. Er trägt den Namen des Dichters Heinrich Heine, der einst diesen Weg genommen haben soll. Achtung: Der Aufstieg mit 800 Höhenmetern und bis zu 15 Prozent Steigung ist durchaus anspruchsvoll.
4. Natursteig Sieg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz
Abseits üblicher Touristenpfade bietet der Natursteig Sieg vor allem Ursprünglichkeit: Schmale Pfade bieten auf den fast 200 Kilometern von Siegburg nach Mudersbach Aussichten auf die abwechslungsreiche Landschaft entlang der Sieg. Die 14 Etappen mit 11 bis 20 Kilometer Länge eignen sich besonders gut für den Tages- oder Halbtagesausflug. Angenehm: Anfangs- und Endpunkte sind an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden.
5. Durchs Bodetal, Sachsen-Anhalt
Von Thale geht es an der Bode entlang auf neun Kilometern nach Treseburg und wieder zurück. Dieser östliche Abschnitt des Harzer Hexenstiegs führt über die Teufelsbrücke am Bodekessel und schlängelt sich den Fels hinauf. Unten führt der gurgelnde Bach im Sommer angenehme Kühle mit sich. Für Kinder wartet am Ortsrand von Thale ein großer Erlebnisspielplatz mit Achterbahn. Von hier führt eine Seilbahn hoch zum Hexentanzplatz.
6. Am Regen nach Regen, Bayern
Von der Gemeinde Bayerisch Eisenstein über Zwiesel zur Kreisstadt Regen geht es 26 Kilometer am Regen entlang – ohne nennenswerte Steigungen. Der Flusswanderer muss dafür sieben Stunden einplanen, kann sich aber auch zwei Etappen einrichten. Der Weg bietet ausreichend Blick auf die reizvolle Auenlandschaft. Wo angebracht, schützen Holzbohlen und Stege die Wanderstiefel vor dem Morast.
7. Elb-Höhenweg, Niedersachsen
Stolze 66 Kilometer schlängelt sich der Elb-Höhenweg entlang der Elbe von Schnackenburg im Wendland flussabwärts bis nach Neu Darchau. Das sind drei bis vier Etappen, zu 60 Prozent auf naturbelassenen Wegen. Es geht an steilen Hängen voran, genauso auf begrasten Elbdeichwegen. Dazwischen bieten Fachwerkstädtchen die Möglichkeit zur Einkehr und Übernachtung. Besonders schön liegt Hitzacker: auf einer Insel, die vom Nebenfluss Jeetzel und der Elbe gebildet wird.