Absurde Behördenvorschrift Kinder einer Kita dürfen nicht zusammen im Garten spielen
Eine absurde Behördenanordnung führt dazu, dass in einer Tagesbetreuung für Kleinkinder nun ein Zaun den Garten teilt. Denn die Knirpse von zwei Gruppen dürfen nicht gemeinsam draußen spielen.
Gingen sie auf einen öffentlichen Spielplatz, dann dürften alle 16 Kinder der Kita selbstverständlich zusammen buddeln, matschen, rutschen. Nicht aber im 250 Quadratmeter großen Garten des Tagesmutter-Hauses. Dort müssen die beiden Gruppen nach Behördenanordnung strikt getrennt bleiben. Das berichtet die "Bild am Sonntag".
Vor zwei Jahren baute Tagesmutter Miriam Dér im niedersächsischen Ingeln-Oesselse ein Haus für zwei Kleinkindergruppen, eine sogenannte "Großtagespflegestelle". Sie arbeitete eng mit der Gemeinde zusammen und hielt sich an sämtliche Auflagen, berichtet die Zeitung. Vier Tagesmütter betreuen dort die beiden Gruppen mit je acht Kleinkindern. Den Garten des Hauses nutzten zunächst alle gemeinsam.
Lillie musste allein auf ihrer Seite spielen
Das passte Behördenvertretern bei einem Besuch der Einrichtung gar nicht. Sie ordneten an, dass die beiden Gruppen, genau wie im Haus, auch draußen streng getrennt bleiben müssten. Ein 15 Meter langer Zaun teilt seither den Garten in zwei Teile.
Das führe zu absurden Szenen, erzählt die Tagesmutter der Zeitung: "Nachmittags betreuen wir nur noch wenige Kinder, die Gruppen mischen durften wir trotzdem nicht. So kam es vor, dass Lillie allein auf ihrer Seite spielen musste, während auf der anderen Seite Pia und ihre Freundinnen schaukelten."
Die Behörde hat inzwischen gestattet, dass die Kinder gemeinsam spielen dürfen, vorausgesetzt es sind nicht mehr als acht Kinder insgesamt in der Kita. "Sobald es mehr als acht Kinder sind, müssen wir wieder trennen", sagt Dér. "Wenn wir uns daran nicht halten, droht uns die Schließung."