Gefährlicher Parasit Französische Ärzte warnen vor Wurmkrankheit im Süden Korsikas
Französische Ärzte haben alle Urlauber, die seit Sommer 2011 auf Korsika in Süßwasser-Flüssen oder Seen gebadet haben, zur Wachsamkeit aufgerufen: Es seien mehrere Fälle einer durch einen Parasiten ausgelösten Krankheit aufgetreten, darunter auch fünf Fälle in Deutschland, wie Antoine Berry von der Uni-Klinik im südfranzösischen Toulouse sagte. Normalerweise tritt die Krankheit Bilharziose nur bei Menschen auf, die sich in den Tropen aufgehalten haben.
Die französischen Ärzte riefen daher dazu auf, bei Blut im Urin auch bei Menschen, die sich auf der Mittelmeer-Insel Korsika aufgehalten haben, die Wurmkrankheit als eine Möglichkeit zu überprüfen. Infizierte könnten die Krankheit auch weiter verbreiten, wenn diese nicht erkannt werde. Vor der Urlaubszeit müsse "ein Maximum" der möglicherweise Betroffenen behandelt werden, sagte Berry, der Ende April Alarm geschlagen hatte.
Auch deutsche Urlauber davon betroffen
Berry hatte acht Fälle von französischen Urlaubern untersucht, die sich seit dem Sommer 2011 auf einem Camping-Platz in der Nähe des Flusses Cavu in Südkorsika aufgehalten hatten. In der Gegend um Porto Vecchio waren demnach auch die deutschen Urlauber gewesen.
Die Wurmkrankheit Bilharziose oder auch Schistosomiasis wird von einem Parasiten ausgelöst; die Larven dieser Pärchen-Egel dringen durch die Haut des Menschen ein. Es gibt verschiedene Formen der Bilharziose, oft sind Darm oder wie nun auf Korsika die Blase betroffen. Wird der Befall nicht entdeckt, so können dauerhaft Organe geschädigt werden.