Verbraucherzentrale Hamburg Separatorenfleisch meist kaum erkennbar
Bei vielen Wurst- und Fleischwaren finden Verbraucher nur im Kleingedruckten auf der Rückseite Hinweise auf den Einsatz von minderwertigen Fleischresten. Das hat die Verbraucherzentrale Hamburg bei einer Untersuchung von 15 Produkten festgestellt. Diese würden vor allem in Läden verkauft, in denen Verbraucher mit türkischem oder osteuropäischem Migrationshintergrund Kunden sind. Bekannte große Handelsketten hatten dagegen keine Waren mit Hinweis auf das sogenannte Separatorenfleisch im Sortiment.
Anfällig für Keime
Separatorenfleisch wird gewonnen, indem Maschinen Fleischreste mit hohem Druck von ausgelösten Knochen abtrennen und zerstückeln. Werden dabei bestimmte Hygiene- und Temperaturvorgaben missachtet, haben gesundheitsschädliche Mikroorganismen der Verbraucherzentrale zufolge ein leichtes Spiel. Nach Einschätzung des Ernährungsexperten Armin Valet lehnen viele Verbraucher die aus den Fleischfetzen erzeugte breiige Fleischpaste als minderwertig ab.
77 Prozent Separatorenfleisch in Geflügelbratling
Nach den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse ist es erlaubt, Separatorenfleisch von Geflügel und Schwein in kleinen Mengen in bestimmten Fleischprodukten zu verarbeiten. In einem Geflügelbratling zum Beispiel fanden die Verbraucherschützer aber 77 Prozent dieser Zutat und in einer Art Fleischwurst immerhin 30 Prozent Truthahn- und Hähnchenseparatorenfleisch. Seit der BSE-Krise darf aus Rinder-, Schaf- und Ziegenknochen kein Separatorenfleisch mehr gewonnen werden.