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Lake Louise in Kanada: Dieser See ändert seine Farbe


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Faszinierendes Phänomen
Lake Louise in Kanada: Dieser See ändert seine Farbe

Markus Roman

Aktualisiert am 13.12.2016Lesedauer: 3 Min.
Die Farbe des Lake Louise ist je nach Gehalt des "Rock Flour" jedes Mal unterschiedlich.Vergrößern des Bildes
Die Farbe des Lake Louise ist je nach Gehalt des "Rock Flour" jedes Mal unterschiedlich. (Quelle: Markus Roman)

Mal tiefes Blau, mal grünliches Türkis: Jeder Besuch des Lake Louise in den kanadischen Rocky Mountains ist wahrlich einzigartig. Denn die Schattierung des Sees ändert sich ständig. Grund dafür ist die Beschaffenheit des Sees. Sehen Sie den Lake Louise auch in unserer Foto-Show.

Als ob die Natur mit Photoshop spielt

Bei einem ersten Blick von einem der umliegenden Gipfel wirkt der Lake Louise, als habe sich die Natur Photoshops bedient - so unwirklich ist die matt-türkise Färbung des Gewässers. Hier sei kein Besuch wie der andere, erklärt Bergführer Jeff, der für Gäste des direkt am Lake Louise gelegene Fairmont Chateau Lake Louise Wanderungen organisiert.

Die Farbgebung des Sees schwanke von tiefem Blau bis zu mattem Türkis. Jeff nennt auch den Grund für das ungewöhnliche Naturschauspiel: Der See speist sich vornehmlich aus Schmelzwasser mehrerer umliegender Gletscher. Diese mahlen das Kalkgestein der Berge zu so genanntem "Rock Flour" (dt.: "Felsmehl"), mikroskopisch feines Sediment. Durch die Flüsse gelangt das Felsmehl in den See, wo es hauptsächlich Blau- und Grüntöne des einfallenden Lichts reflektiert und dem See eine einzigartige Färbung gibt.

Farbe ändert sich im Laufe des Jahres

Dass die Farbe nicht immer gleich ist, liegt an der über den Sommer zunehmenden Konzentration des Sediments im See. Der Lake Louise friert im Winter zu, das "Felsmehl" sinkt in dem bis 70 Meter tiefen See nach unten. Wenn der bis zwei Kilometer lange und einen halben Kilometer breite See dann im Frühjahr erstmals auftaut, ist das Wasser fast klar und tiefblau.

Langsam setzt dann die Schneeschmelze ein und bringt das "Rock Flour", der See wird stärker milchig und türkis. Laut Jeff ist die Konzentration des "Rock Flour" im August so hoch, dass man nicht einmal seinen eigene Hand sehen kann, wenn man den Arm bis zum Ellbogen ins Wasser hält. Das Gestein ist dabei so fein geschliffen, dass es zwar das Wasser milchig färbt, aber auch bei hoher Konzentration praktisch nicht zu erfühlen ist. Das Farbenspiel variiert nicht nur im Laufe der Saison. Da der See sein Wasser ständig erneuert, kann er von Tag zu Tag leicht unterschiedlich gefärbt sein.

Auch weitere Seen und Flüsse im Nationalpark mit Farbenspiel

Das "Rock Flour" färbt in der Region nicht nur den auf 1750 Metern gelegenen Lake Louise ein, auch wenn hier der Effekt besonders deutlich ist. In Zeiten starker Schneeschmelze - und dementsprechend hoher Sedimentkonzentration - färbt sich zeitweise etwa auch der Bow River, den der Lake Louise speist.

Doch da der Wasseraustausch in dem Strom deutlich schneller geschieht als im tiefen Lake Louise, ist der Fluss auch immer wieder schnell klar. Wassereinfärbungen durch "Rock Flour" lassen sich auch in einigen weiteren Seen und Flüssen des Banff-Nationalparks beobachten.

Weitere Informationen:

  • Lage: Der Lake Louise liegt im Banff-Nationalpark in der kanadischen Provinz Alberta
  • Anreise: Mehrere Fluggesellschaften (nonstop von Frankfurt etwa Air Canada) fliegen nach Calgary. Von dort per Mietwagen oder Camper sind es über den Trans Canada Highway etwa 130 Kilometer in den Banff-Nationalpark
  • Unterkunft: Das direkt am See gelegene "Fairmont Chateau Lake Louise" bietet Zimmer der gehobenen Klasse und Preise (www.fairmont.com/lake-louise/). Viele der umliegenden Wanderwege starten direkt am Hotel. In der Umgebung finden sich auch preiswertere Unterkünfte, etwa in der Ortschaft Lake Louise. Liebevoll eingerichtete Zimmer im oberen mittleren Preissegment bieten die "Baker Creek Chalets" (www.bakercreek.com)
  • Währung: 1 Kanadischer Dollar entspricht 0,72 Euro (Stand: 13. Dezember 2016)
  • Websites: Noch mehr Informationen finden sich auf den offiziellen Seiten des Banff-Nationalparks (www.banfflakelouise.com) oder des Fremdenverkehrsamts Alberta (www.travelalberta.de)
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