Fasching Narrhallamarsch: Bekanntes Musikstück der Mainzer Fastnacht
Ohne den Narrhallamarsch würde der Mainzer Fastnacht ein wichtiger Bestandteil fehlen. Denn: Das Musikstück erklingt zu jeder Gelegenheit – zum Beispiel, wenn die Büttenredner die Bühne betreten und wieder verlassen. Da es keinen festen Text gibt, lädt der Narrhallamarsch Jung und Alt dazu ein, die Musik mit spontanen lyrischen Ergüssen zu untermalen.
Entstehung des Mainzer Narrhallamarsches
Die Geburtsstunde des Narrhallamarsches liegt im Jahr 1844. Sechs Jahre nachdem Carl Michael auch den Mainzer Carneval-Verein ins Leben gerufen hat, so das Fastnachtslexikon des SWR. Einer der Mitbegründer war Karl Zulehner. Der Regimentskapellmeister aus Österreich kreierte Adaptionen des Opernstücks "Le Brasseur de Preston" ("Der Bauer von Preston"), später schuf er dann den Narrhallamarsch, der zunächst noch Jocus-Marsch hieß. (Bekannte Narrenrufe: Helau, Alaaf und Co.)
Militärische Persiflage zur Fastnacht
Dass ausgerechnet ein militärischer Marsch so populär beim eigentlich doch so närrischen Treiben ist, hat historische Gründe. Ein großes Anliegen der Karnevalisten im 19. Jahrhundert war es, militärische Bräuche zu persiflieren. Der Narrhallamarsch ist hierfür wie geschaffen. Schließlich lässt sich der textlose Marsch mit allerhand selbst gedichteten Hämen untermalen.
Ursprung: Narrhalla – wo der Karneval ewig ist
Der Begriff des Narrhallamarsches ist eine Wortschöpfung aus "Narr" und "Walhalla". Narrhalla ist nicht ganz ernst gemeinten Legenden zufolge der Ort, an dem Karnevalisten ihrer Leidenschaft entsprechend ewig nachgehen können. Wer zumindest so fühlt, der bezeichnet sich auch mal als Narrhallese. Auf diese Weise werden daher ebenfalls gerne die Narren und Karnevalisten der Mainzer Fastnacht begrüßt. (Mainzer Fastnacht: Die Besonderheiten des Karnevals in Mainz)
Dabei verwenden viele Mainzer selbst einen ganz anderen Begriff für den Narrhallamarsch – sie sagen stattdessen "Ritzamba". Hierzu gibt es unterschiedliche Legenden, von denen keine belegt ist. Abgesehen hatte man es aber wohl auf jeden Fall auf ungeliebte französische Generäle, deren Namen man verballhornte: Ob es sich hierbei nun um einen Riçambeau handelt oder um Jeanbon St. André, wie der SWR berichtet, ist nicht genau geklärt.