Wettbewerb "Deutscher Lehrerpreis 2012": Das sind unsere besten Pädagogen
In Berlin wurden die Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs "Deutscher Lehrerpreis - Unterricht innovativ" ausgezeichnet. Professor Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin, und Ties Rabe, Präsident der Kultusministerkonferenz, gratulierten den insgesamt 16 Lehrern sowie sechs Pädagogen-Teams für ihre Leistungen. Rund 3500 Schüler und Lehrer hatten sich dieses Jahr am "Deutschen Lehrerpreis" beteiligt, der seit 2009 jährlich vergeben wird.
Rabe würdigte das Engagement der Lehrkräfte für guten und innovativen Unterricht: "Woran liegt es, wenn Kinder und Jugendliche mit Spaß und Feuereifer bei der Sache sind, wenn sie neugierig sind und auch über die Schulstunde hinaus bei der Sache bleiben, wenn sie arbeiten wollen und für ihre Arbeit mit guten Noten belohnt werden? Ganz einfach: Sie haben engagierte Lehrerinnen und Lehrer, die ihr Fach lieben, die begeistert unterrichten und die ihren Schülerinnen und Schülern auch etwas zutrauen."
Der "Deutsche Lehrerpreis" möchte die Wertschätzung von gutem Unterricht und Lehrerpersönlichkeiten stärken. Der Preis wird in zwei Kategorien vergeben: In der ersten Kategorie des Wettbewerbsgeht um innovative Schulprojekte und in der zweiten werden die beleibtesten Lehrer als Persönlichkeit von den Schülern selbst ausgezeichnet.
Diese Schulprojekte überzeugten die Jury
Auch in diesem Jahr haben wieder zahlreiche Lehrer-Teams aus ganz Deutschland innovative, fächerübergreifende Unterrichtsprojekte eingereicht. Die Jury vergab drei Haupt- und drei Sonderpreise, wobei der dritte Sonderpreis vom Kooperationspartner "Die Zeit" ausgelobt wurde.
Den mit 5000 Euro dotierten ersten Preis erhielt die Rodenbergschule in Menden (NRW) für ihr Unterrichtsprojekt "Intensivklasse Rodenbergschule". In diesem Projekt gegen Schulschwänzen wurde eine Stätte außerhalb der Schule geschaffen, in der Schulverweigerer und -abbrecher in Schule und Gesellschaft wieder integriert werden. Ziele des Projekts sind die Erfüllung der Schulpflicht, das Erreichen von Abschlüssen und ein gelungener Übergang von der Schule in den Beruf.
Das Gymnasium Dinkelsbühl (Bayern) belegte den mit 3000 Euro dotierten zweiten Platz. 219 Schüler der Klassenstufen sechs bis zehn machten sich fächerübergreifend auf die Suche nach der Weihnachtsbotschaft und inszenierten aus selbst ausgedachten Dialogen, Texten, Melodien, Zeichnungen und Videopräsentationen die Weihnachtskantate "Pax Natale Weihnacht‘ überall".
Für das projektorientierte Lernen im Schulverbund unter dem Leitbild "Geosystem Erde - die Welt begreifen durch globales, nachhaltiges Denken, Lernen und Handeln" wurde die Domschule St. Marien in Hamburg mit dem mit 2000 Euro dotierten dritten Platz ausgezeichnet.
"Geeigneter als ständige Kritik"
Mit Sonderpreisen ehrte die Jury die drei besonders vielversprechenden Unterrichtskonzepte des Gymnasiums an der Stadtmauer in Bad Kreuznach ("Blutiger Sommer"), der Berufsschule für Bau- und Kunsthandwerk in München ("Hochbeete für Seniorenheim") und des Kollegs der Schulbrüder in Illertissen ("Yes - Erlernen durch Erleben"). Sie erhielten je 1000 Euro Preisgeld.
"Der Deutsche Lehrerpreis zeichnet jedes Jahr Top-Lehrkräfte und Top-Unterrichtsprojekte aus. Wir tun dies, weil eindrucksvolle Vorbilder und Best-Practice-Beispiele eher geeignet sind, die Schulwirklichkeit positiv zu verändern als ständige Kritik", so Heinz-Peter Meidinger, Bundesvorsitzender des Deutschen Philologenverbandes.
Anerkennung für Lehrer müsse aus der Mitte der Gesellschaft erfolgen
In der zweiten Kategorie werden die Lehrer nicht nur als Wissensvermittler, sondern auch als sozial engagierte Persönlichkeiten geehrt, die junge Menschen während dieser prägenden Lebensphase fördern und unterstützen. Schüler begründen online, warum ihr Lehrer diese Auszeichnung verdient habe. Dieses Jahr gingen fünf Auszeichnungen nach Nordrhein-Westfalen und je zwei an Lehrkräfte in Baden-Württemberg, Sachsen und Schleswig-Holstein. Jeweils eine Trophäe vergab die Jury nach Bayern, Berlin, Bremen und Rheinland-Pfalz sowie an einen Lehrer der Deutschen Auslandsschule Tokyo Yokohama.
"Lehrer sind wichtige Persönlichkeiten, die prägend auf jeden Menschen wirken. Daher muss die Anerkennung und Wertschätzung aus der Mitte der Gesellschaft erfolgen", erklärt Thomas Ellerbeck, Vorsitzender des Beirats der Vodafone Stiftung Deutschland, die gemeinsam mit dem Deutschen Philologenverband den "Deutschen Lehrerpreis" vergibt.
Das sind die Preisträger des "Deutschen Lehrerpreises 2012"
Kategorie 1:
- 1. Preis: Projekt gegen Schulverweigerung - Lehrer-Team aus Menden in Nordrhein-Westfalen
- 2. Preis: Projekt Weihnachtskantate "Pax natale" - Lehrer-Team aus Dinkelsbühl in Bayern
- 3. Preis: Projekt Geosystem Erde - Pädagogen-Team aus Hamburg
- Sonderpreise: Drei Pädagogen-Teams aus München, Illertissen (Kreis Neu-Ulm in Bayern) und Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz
Kategorie 2 - "Schüler zeichnen Lehrer aus":
Baden-Württemberg: zwei Lehrerinnen aus Nürtingen (Landkreis Esslingen) und Göppingen
Bayern: ein Lehrer aus Wertingen (Dillingen an der Donau)
Berlin: eine Lehrerin aus Berlin-Steglitz
Bremen: eine Lehrerin aus Bremerhaven
Nordrhein-Westfalen: fünf Lehrer aus Dülmen, Bielefeld (2), Haltern am See (Kreis Recklinghausen) und Duisburg
Rheinland-Pfalz: zwei Lehrer aus Ramstein-Miesenbach (Kreis Kaiserslautern) und von der Deutschen Schule Tokyo Yokohama (derzeit an einer Schule in Idar-Oberstein (Kreis Birkenfeld) tätig)
Sachsen: zwei Lehrer aus Auerbach (Vogtlandkreis) und Görlitz
Schleswig-Holstein: zwei Lehrerinnen aus Altenholz (Kreis Rendsburg-Eckernförde) und aus Neumünster