Klimawandel und Schneemangel Diese Skigebiete haben für immer geschlossen
Skigebiete weltweit kämpfen mit den Folgen des Klimawandels. In immer mehr Orten stehen die Lifte dauerhaft still. Diese Regionen sind betroffen.
Die Temperaturen sinken stetig, in wenigen Wochen beginnt der Winter – für Wintersportbegeisterte ein Grund zur Freude. Wer einen Winterurlaub plant, hat seine Reise vermutlich bereits gebucht. Doch es gibt lange nicht mehr so viele Urlaubsmöglichkeiten mit Schneegarantie wie noch vor ein paar Jahren.
Denn immer mehr Skigebiete machen dicht – wegen Schneemangels. Erst kürzlich kündigten zwei französische Wintersportgebiete in den Voralpen an, ihre Lifte zu schließen. Es ist eine Entwicklung, die in Frankreich schon seit Längerem stattfindet. Seit den 70er Jahren sind dort etwa 180 nicht rentable Skigebiete aufgegeben worden.
- "Es geht nicht mehr": Auch dieses Skigebiet macht jetzt dicht
Allerdings ist nicht nur Frankreich vom Verschwinden der Wintersportorte betroffen. Der Klimawandel, die damit verbundenen milden Winter und der Schneemangel haben dazu geführt, dass einige Skigebiete ihren Betrieb einstellen mussten. Diese gehören dazu.
Le Grand Puy, Frankreich
Das Skigebiet Le Grand Puy gehört zu den jüngsten Opfern des Klimawandels. Im Ort Seyne-les-Alpes stimmten gut 70 Prozent der Einwohner in einem örtlichen Referendum für den Rückbau der Lifte und die Entwicklung neuer touristischer Angebote. Damit werden insgesamt 24 Kilometer Pisten aufgegeben.
Alpe du Grand Serre, Frankreich
Neben Le Grand Puy wird auch Alpe du Grand Serre in der Nähe von Grenoble aufgegeben. Das Skigebiet umfasst bislang etwa 50 Kilometer Pisten und bot 200 direkte und indirekte Arbeitsplätze. Der Rat des Gemeindeverbandes stimmte für die Aufgabe der Lifte. "Es bricht uns das Herz, aber wir geben nicht auf und suchen gemeinsam nach neuen Lösungen", sagte die Abgeordnete Marie-Noëlle Battiste.
Was ist mit Kunstschnee?
Pisten lassen sich auch mit Kunstschnee beschneien. Allerdings ist das nicht nur sehr teuer, sondern verbraucht auch viel Energie und ist umweltschädlich. Für viele wirtschaftlich angeschlagene Skigebiete ist der Einsatz von Kunstschnee schlichtweg nicht mehr rentabel.
Jenner am Königssee, Deutschland
Besonders für deutsche Wintersportler war die Nachricht ein Schock: Anfang 2024 wurde verkündet, dass am Jenner am Königssee im Berchtesgadener Land (Bayern) der alpine Skibetrieb eingestellt wird. Erst vor einigen Jahren waren mehrere Millionen in die Sanierung der Anlagen gesteckt worden. Trotzdem hat sich diese Investition offenbar nicht gelohnt. Laut Thomas Mühlthaler, Vorsitzender der Berchtesgadener Bergbahn AG (BBAG), ist "die Nachfrage einfach nicht mehr da".
Métabief, Frankreich
Das Skigebiet Métabief im Jura-Gebirge will zwar den Skibetrieb nicht komplett einstellen, aber stark reduzieren. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass rund 30 Prozent der 27 Pisten geschlossen werden sollen. Auch hier ist der fehlende Schnee der Hauptgrund für die Entscheidung, die lokal zu Protesten geführt hat – denn mit der Schließung geht auch der Verlust von Arbeitsplätzen einher. Die Region strebt nun die Umwandlung zu einem Urlaubsgebiet an, das ganzjährig besucht werden soll.
La Sambuy, Frankreich
Bereits vor über einem Jahr gab der Bürgermeister des Skisportortes La Sambuy an, dass die Lifte künftig stillstehen werden. Die Region in den französischen Alpen litt wie viele andere unter dem Schneemangel. Hinzu kommen die enormen Kosten für den Skibetrieb, die sich bei ausbleibenden Touristen irgendwann nicht mehr abdecken ließen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- deutschlandfunk.de: "Skigebiet im französischen Jura schließt ein Drittel der Pisten"
- Artikel auf t-online.de
- focus.de: "Beliebtes deutsches Skigebiet muss trotz Mega-Investition für immer schließen"