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Verbrennermotor-Aus beschlossen: "Der Autofahrer ist das Opfer"


Beschlossenes Verbrenner-Aus
"Der Autofahrer ist das Opfer"

MeinungVon t-online, Mth

Aktualisiert am 28.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein alter Auspuff stößt schmutzige Abgase aus: Verbrennermotoren sollen bald der Vergangenheit angehören.Vergrößern des Bildes
Ein alter Auspuff stößt schmutzige Abgase aus: Verbrennungsmotoren werden bald der Vergangenheit angehören. (Quelle: IMAGO / Wolfgang Maria Weber)

Verbrennermotoren werden bald der Vergangenheit angehören – so beschlossen es die EU-Staaten am Dienstag. Doch viele Menschen finden das problematisch.

Am Dienstag entschieden die EU-Staaten das Verbrenner-Aus ab dem Jahr 2035. Innerhalb der Ampelregierung sorgte das zuletzt für Zündstoff, denn die FDP ist dagegen, die Grünen hingegen begrüßen die Entscheidung.

Nicht nur unter den Parteien wird darüber gestritten, ob in zwölf Jahren keine neuen Autos mit Diesel- oder Benzinmotor mehr zugelassen werden dürfen. Auch in der t-online-Leserschaft gehen die Meinungen weit auseinander, wobei sich die meisten gegen das Verbot aussprechen.

"Immer das Gleiche: Der Autofahrer ist das Opfer"

"Das ist der größte Schwachsinn, Verbrenner pauschal zu verbieten", findet Lukas Arnold. "Wer glaubt, Batterieantriebe seien die Lösung, ist auf dem Holzweg. Kaum einer hinterfragt die menschenunwürdigen Bedingungen für den Abbau der dafür benötigten seltenen Erden beispielsweise in Südamerika, für den zudem Millionen Liter Wasser verbraucht werden."

Der t-online-Leser ist irritiert, weshalb man sich bei der Vermeidung von CO2-Ausstoß so stark auf Autos konzentriere, während Kreuzfahrtschiffe, Flugverkehr, Industrie und andere Bereiche seiner Beobachtung nach zu wenig hinterfragt würden. "Es ist immer das Gleiche: Der Autofahrer ist das Opfer."

"Für die Ölförderung werden Kriege geführt"

Thorsten Redmann kritisiert, dass Menschen bei E-Mobilität plötzlich ihr moralisches Gewissen entdeckten, wohingegen sie kein Problem damit hätten, dass Kobalt und Lithium in Glas- und Keramikprodukten, Superlegierungen, Karbiden, Magneten, Smartphones, Batterieakkus und vielen weiteren gewöhnlichen Dingen eingesetzt werden.

"Offensichtlich wird vergessen, dass für die Ölförderung ganze Landstriche und Meere zerstört, ja sogar Kriege geführt werden. Und Kinderarbeit steckt in Handys, Kakao, Zucker, Baumwolle und vielen weiteren Produkten des alltäglichen Konsumlebens."

"Die Zukunft kann nur im Wasserstoff liegen"

"Wer sich ernsthaft mit den benötigten Rohstoffen für die Akkus und deren umweltfeindlichen Gewinnungsmethoden auseinandersetzt, der kann nur zu einem Verbot derartiger Autos kommen", schreibt Jörg Rill.

"Die Zukunft kann nur in der Verwendung der Brennstoffzelle mit Wasserstoff-Verwertung liegen – vorausgesetzt es gelingt, den benötigten Wasserstoff nur aus alternativen Quellen mit Strom aus natürlicher Erzeugung wie Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft zu erzeugen."

Zunächst einmal plädiert er dafür, zur Leichtbauweise zurückzukehren und sich von tonnenschweren SUVs abzuwenden, um Energie im großen Maßstab einzusparen.

"Es ergibt keinen Sinn, Technologien an sich zu verbieten"

Michael Hein von der Universität für Bodenkultur in Wien meint: "Es ergibt keinen Sinn, bestimmte Technologien wie den Verbrenner an sich zu verbieten, um Klimaziele zu erreichen. Verbrenner, die mit E-Fuels laufen, sind dann klimaneutral, wenn diese aus grünem Wasserstoff stammen."

Es wäre seiner Ansicht nach also sinnvoller, Vorschriften für Treibstoffe zu erlassen. Das gelte auch für Strom, weil Kohlestrom in E-Autos auch nicht klimafreundlich sei.

"Nach und nach wird sich alles verändern"

Steffen Schleicher plädiert für mehr Mut zur Veränderung. "Die meisten fahren kurze Strecken, da reicht ein- oder zweimal Laden pro Woche. Man fährt ja auch nicht jeden Tag tanken, damit das Auto immer voll ist. Und wer noch nicht zu Hause laden kann, lädt unterwegs beim Einkaufen oder am Arbeitsplatz. Das bedeutet keinen zusätzlichen Zeitaufwand, sondern geschieht nebenbei. Nach und nach wird sich das alles verändern."

"Erstmal die nötige Infrastruktur schaffen"

"Dafür sollten die Verantwortlichen erstmal die nötige Infrastruktur schaffen", sagt Frank Wierny. "Man kann doch nicht E-Autos wollen, aber keine Ladesäulen bereitstellen. Es muss doch umgekehrt laufen: Erst überall die Möglichkeiten schaffen, Strom zu 'tanken'."

Er findet es verwerflich, mit immer höheren Spritpreisen "drangsaliert" zu werden. Außerdem seien dem t-online-Leser die elektrischen Alternativen zum Verbrenner zu teuer.

"Wir verschieben das Ressourcenproblem nur"

Uwe Bäuerle mailt: "Wir haben ein weltweites Ressourcenproblem. Mit dem Ersetzen von Pkw mit Verbrennungsmotor durch solche mit Elektromotor verschieben wir das Ressourcenproblem nur auf andere Rohstoffe und Ressourcen. Das ist keine Lösung, das ist ein Verschiebebahnhof."

Würde die Menschheit das Ressourcenproblem angehen, würde sich das Problem mit einem zu hohen CO2-Ausstoß quasi von selbst erledigen, glaubt er.

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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