Forscher analysieren Prozesse Sechs Maßnahmen gegen den Klimawandel
In einer Studie haben Klima-Wissenschaftler aus Potsdam die wirkungsvollsten Maßnahmen gegen die Erderwärmung vorgestellt. Besonders die Politik müsse jetzt schnell reagieren, so die Forscher.
Internationale Experten haben sechs wirtschaftliche und politische Prozesse identifiziert, die ihrer Meinung nach bis zum Jahr 2050 zu einer klimaschonenden menschlichen Existenz führen könnten. Dazu gehörten die Streichung sämtlicher staatlicher Subventionen für fossile Brennstoffe, die Förderung dezentraler Energieversorgungssysteme, der Bau klimaneutraler Städte und verstärkte Bildungsbemühungen im Bereich Klima und Umwelt, heißt es in einer unter anderem von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) am Montag veröffentlichten Analyse.
Die größtmöglichen kurzfristigen Folgen hätten demnach Entscheidungen der internationalen Finanzmärkte, nicht mehr in Unternehmen auf Basis fossiler Energieträger zu investieren und stattdessen Geld in bereits existierende klimafreundlichere Alternativen umzuleiten. Dazu müssten längerfristig jedoch auch Veränderungen in der Art und Weise kommen, wie Gesellschaften dächten und handelten.
Stellungnahmen von 130 Fachleuten analysiert
PIK-Experte Hans-Joachim Schellnhuber sprach in diesem Zusammenhang von der Notwendigkeit, "ansteckende Dynamiken innerhalb von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft" zu initiieren. Dann könne der Klimawandel begrenzt werden.
Der in der Fachzeitschrift "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlichte Bericht basiert laut PIK auf Stellungnahmen von rund 130 Experten, die von 17 Fachleuten weiter gewichtet und verfeinert wurden. Dazu kam ein Abgleich mit Fachliteratur.
Die Maßnahmen sollten demnach dazu führen können, dass die Menschheit bis 2050 insgesamt CO2-neutral lebt und wirtschaftet. Die Liste erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- Nachrichtenagentur AFP