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Razzia in Berlin: Wohnungen von zwölf Polizisten durchsucht


Kriminellen Kollegen geschützt?
LKA durchsucht Wohnungen von zwölf Polizisten

Von t-online, nhe

28.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Fahrzeuge der Polizei im Einsatz (Archivbild): Bei elf Beamten hat es Wohnungsdurchsuchungen gegeben.Vergrößern des Bildes
Fahrzeuge der Polizei im Einsatz (Archivbild): Bei elf Beamten hat es Wohnungsdurchsuchungen gegeben. (Quelle: IMAGO/Maximilian Koch)
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Die Polizei soll die Gesellschaft vor Verbrechen schützen. In Berlin haben Beamte nun aber einen offenbar kriminellen Kollegen geschützt.

In Berlin hat die Kriminalpolizei am Mittwochmorgen die Wohnungen von zwölf Polizisten durchsucht. Sie sollen einen mutmaßlich kriminellen Kollegen geschützt haben. Der betroffene Polizist soll am 5. oder 6. Dezember 2021 in der Wache in Kreuzberg eine Goldmünze im Wert von mindestens 600 Euro aus dem verschlossenen Schrank eines anderen Beamten gestohlen haben. Das teilen die Polizei und Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung mit.

Der damalige Leiter der Dienststelle sprach alle dortigen Polizisten auf den Diebstahl an, heißt es. Er erklärte demnach, dass der Diebstahl wegen fehlender anderer Spuren nur intern – also von einem anderen Polizisten – begangen worden sein konnte.

Polizei ermittelt gegen zwölf Beamte

Die zwölf beschuldigten Polizisten im Alter zwischen 34 und 61 Jahren sollen einen bestimmten Kollegen wegen dessen bekannter Spielsucht im Verdacht gehabt haben. Trotzdem soll keiner von ihnen, obwohl sie dazu verpflichtet sind, eine Anzeige erstattet haben, "da sie die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Kollegen zu vermeiden versuchten", heißt es seitens der Polizei und der Staatsanwaltschaft.

Der Vorwurf lautet Strafvereitelung im Amt. Die Kriminalpolizei beschlagnahmte bei den Razzien in Kreuzberg, Marienfelde, Schöneberg, Petershagen, Pankow, Lichtenberg und Altglienicke nun Handys der beschuldigten Kollegen. Chatverläufe und andere Daten darauf sollen jetzt ausgewertet werden, heißt es.

Vorfall wurde wegen Ermittlungen zu anderem Fall bekannt

Der Vorfall wurde im Landeskriminalamt (LKA) durch andere Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Dieb und den Besitzer der Goldmünzen bekannt. Zusammen sollen die beiden Polizisten im August 2023 bei einer vorgetäuschten Personenkontrolle auf der Autobahn einen Pkw-Fahrer gestoppt und von ihm mehr als 57.000 Euro Bargeld sowie zwei Mobiltelefone aus dem Wagen geraubt haben.

Der Autofahrer ging zur Polizei und die Sache flog auf. Bei der Auswertung der Handys der beiden Polizisten stieß das LKA dann auf ältere Chatverläufe, in denen offenbar von dem Diebstahl der Goldmünzen 2021 die Rede war und es kam der Verdacht auf, dass damals weitere Polizisten bewusst wegsahen.

Verwendete Quellen
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