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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die funktionale Nasszelle So einfach wird ein kleines Badezimmer größer
Das Badezimmer ist längst nicht mehr einfach nur die funktionale Nasszelle. Wohnlich soll das Bad wirken, mit schicken Armaturen, viel Licht und reichlich Ablagefläche. Diese Ansprüche lassen sich nicht immer mit der Realität vereinbaren – die wenigsten Wohnungen auf dem Markt verfügen über Wellness-Oasen, vom Luxussegment einmal abgesehen. Doch auch wer sich nur ein kleines Bad leisten kann, hat genügend Möglichkeiten, das Beste aus dem Raum herauszuholen – mit diesen Ideen für kleine Badezimmer.
Ein kleiner Raum kann mit ein paar Tricks größer wirken. "Besonders wichtig sind großformatige Fliesen, die die Flächen in einem kleinen Badezimmer homogener erscheinen lassen, weil weniger Fugen das Auge stören", erläutert Jens J. Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) in Bonn.
Größere Fliesen strecken den Raum
"Für einen Raum mit den Maßen 1,80 Meter mal 1 Meter plane ich gerne 3 große Fliesen mit dem Maß 1,20 Meter mal 0,60 Meter ein", erklärt Stephan Krischer. Er ist Sprecher von Aqua Cultura, einer Vereinigung von Badeinrichtern aus Deutschland und der Schweiz. "Hier entstehen nur zwei Fugen und eine optisch sehr ruhige und schöne Fläche." Ungünstig seien dagegen schmale Fliesenstreifen und Fugen an den Rändern, die dadurch entstehen, dass die Restfläche dort für eine ganze Fliese zu klein ist und nur ein Teilstück angesetzt wird.
Ein Spiegel verdoppelt das Badezimmer
Als weiteren Tipp für optisch mehr Größe nennt Wischmann einen groß dimensionierten Spiegel. Er vermittele ein Gefühl von Tiefe, da er den Raum quasi verdoppelt. Die Dusche sollte möglichst bodengleich sein und mit einer transparenten Glasabtrennung versehen werden.
Oftmals wird in Bädern auch viel Platz verschenkt. Bei einem Umbau kann mit Hilfe einer Vorwandinstallation vieles anders angeordnet werden. Hier werden Metallkonstruktionen raumhoch oder halbhoch vor eine bestehende Wand gesetzt. "Statt an der Wand entlang zu planen, kann eine in den Raum gezogene T-förmige Wand vor dem Kopf den Waschtisch beherbergen, während man in den dahinter entstehenden zwei Bereichen Dusche und WC unterbringt", nennt Krischer ein Beispiel. Für so eine Aufteilung muss der Raum allerdings möglichst quadratisch sein.
Jeden Hohlraum nutzen
Handtücher, Kosmetika und das Duschzeug: In kleinen Bädern ist Stauraum besonders wichtig. Krischer rät, Waschbecken möglichst flächenbündig in die Waschtischplatte zu integrieren. Das schafft nicht nur Abstellfläche, sondern nimmt optisch weniger Raum ein als ein Aufsatzbecken. Darüber hinaus lassen sich Vorwände, deren Hohlräume nur teilweise von Technik belegt sind, für flächenbündig integrierte Staufächer nutzen. "Nicht nur für kleine Bäder empfehle ich auch gerne, den Platz unter der Waschtischplatte als Stauraum zu nutzen", sagt der Experte.
Licht macht das Badezimmer wohnlich
Für die Grundbeleuchtung des Zimmers sollte eine Deckenleuchte sorgen, die das Licht diffus im Raum verteilt, erläutert Jürgen Waldorf, Geschäftsführer der Brancheninitiative Licht.de in Frankfurt am Main. Strahler können zusätzliche Highlights des Bades punktförmig ausleuchten. "So kann man einen Akzent setzen und beispielsweise einen Kunstgegenstand oder eine Nische mit schönen Accessoires plastisch hervorheben." Das sorgt auch in einem kleinen Bad für wohnliche Atmosphäre.
Auf guten Farbwiedergabeindex achten
Für die Auswahl von Spiegelleuchten rät der Experte, diese erst zu testen. "Sie sollten unbedingt blendfrei sein, zum Beispiel durch den Einsatz von mattiertem Glas." Ebenso ist es wichtig darauf zu achten, dass die Leuchtmittel einen guten Farbwiedergabeindex haben. Dieser wird mit der Abkürzung Ra oder im Englischen CRI ausgedrückt. "Der Wert sollte über 80 sein, um dem Tageslicht möglichst nahezukommen", erklärt Waldorf. Auch LEDs gibt es mittlerweile mit einem Wert zwischen 80 und 90.
Badezimmer optisch nicht überfrachten
Entscheidend für die gelungene Inszenierung des Traumbades ist die Dosierung der Highlights. "Man sollte den Raum keinesfalls überfrachten, sondern eher kleine Akzente setzen", findet Krischer. "Das kann eine schön tapezierte Wand oder ein Mosaik sein." Alle anderen Flächen sollten optisch beruhigt werden. Auch das Licht spiele eine große Rolle. Hier rät der Experte für Badeinrichtung zu einer indirekten Spiegel- oder Deckenbeleuchtung hinter einer Schattenfuge. Das schaffe ein stimmungsvolles und schönes Licht.