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Defekte Elektrogeräte: die Tricks der Hersteller


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Warum viele Elektrogeräte so schnell kaputt gehen

Ältere Mitbürger erinnern sich noch an Zeiten, als Waschmaschinen tatsächlich zwanzig Jahre hielten. Davon sind heutige Haushaltsgeräte weit entfernt. Selbst teure Anschaffungen überstehen oft nur knapp die Garantiezeit, um dann den Geist aufzugeben. Das Verbrauchermagazin Öko-Test ist dem Phänomen des frühen Gerätesterbens auf den Grund gegangen und zeigt an Beispielen, wie Hersteller für eine kurze Lebenszeit ihrer Produkte sorgen. Was man bei einem defekten Haushaltsgerät tun kann – sechs Tipps.

10.10.2012|Lesedauer: 3 Min.
Von oekotest
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Kaum ist die Garantie abgelaufen, gehen Computer, Waschmaschine oder Outdoorjacke kaputt. Das kann kein Zufall sein, finden viele Verbraucher und sind zunehmend der Überzeugung, dass Produkte von Beginn an nur für eine überschaubare Nutzungsdauer entworfen wurden und dann planmäßig den Dienst versagen. Der Fachbegriff dafür ist "geplante Obsoleszenz“. Der Grund ist naheliegend: Unternehmen wollen neue Waren absetzen.

Frau repariert ToasterVergrößern des Bildes
Viele Haushaltsgeräte gehen kurz nach Ablauf der Garantie kaputt. (Quelle: imago-images-bilder)

Längere Lebensdauer kostet wenige Cent

Das Verbrauchermagazin Öko-Test zeigt in seiner Oktoberausgabe 2012 viele Beispiele, wie das geht: Beim Handmixer etwa greifen Plastikzahnräder und Bauteile aus Metall ineinander. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Plastikzähne abbrechen. Der Einwand, die Verwendung minderwertiger Werkstoffe und Bauteile habe ihren Ursprung in einer verbreiteten "Geiz ist geil"-Mentalität, sei fadenscheinig, findet das Verbrauchermagazin. Hochwertige Komponenten kosten nur wenige Cents mehr. Durch ihren Einsatz würde sich fast jedes elektronische Produkt höchstens um einen Euro verteuern, aber fünf bis zehn Jahre länger halten.

Akku bestimmt Lebenszeit des Handys

Es sind aber nicht immer billige Kleinteile, die für geplante Obsoleszenz sorgen. Ein Beispiel ist das iPhone: Man sucht an diesem Handy vergebens die Klappe, hinter der sich der Akku verbirgt. Denn er ist fest eingebaut und bestimmt damit die Lebensdauer des gesamten Geräts. In der Regel überstehe ein Akku 500 Ladezyklen. Ein Smartphone, das alle ein bis zwei Tage ans Netz muss, hält dementsprechend rund zwei Jahre – so lange wie der Vertrag zum Handy.

Ein weiterer Weg, um Geräte möglichst bald aus dem Verkehr zu ziehen: Bei Defekt sollen sie möglichst nicht vom Nutzer selbst zu reparieren sein. Manche Geräte sind inzwischen so klein und kompakt geworden, dass der Tausch ganzer Komponenten nicht vorgesehen ist und der Einsatz eines Lötkolbens mehr schadet als nutzt. Dazu kommen immer häufiger auch Bauteile zum Einsatz, die auf die Geräte eines bestimmten Herstellers zugeschnitten sind. Im Handel sind die Ersatzteile nicht erhältlich und können somit auch nicht vom Verbraucher getauscht werden.

Reparatur nicht vorgesehen

Das ist umso ärgerlicher, weil die Müllberge immer höher werden. Heute türmen sich auf den Halden die Überreste von Digitalkameras, Staubsaugern und Bücherregalen, die zu Wegwerfartikeln mutiert sind. Von Billiglöhnern in Fernost montiert, können sie zu Niedrigstpreisen auf den Markt geworfen, nach dem absehbaren Defekt aber nicht mehr repariert werden. Das wäre zu teuer, weil die Ersatzteile in Europa nicht vorrätig sind und der Lohn des Servicemitarbeiters so hoch liegt, dass man von dem Geld ein Neugerät kaufen kann. Oftmals haben die Konstrukteure und Produktdesigner eine Reparatur schlicht gar nicht vorgesehen. Dabei werden bewusst Rohstoffe und Ressourcen verschwendet.

Politische Lösung gesucht

Manche Verbraucherschützer sehen hier die Politik in einer Mitverantwortung. So könnten etwa Abgaben auf den Verbrauch von Ressourcen und Öko-Zölle, die nicht nachhaltig produzierte Waren aus anderen Regionen der Welt verteuern würden, eingeführt werden. Andere fordern eine Verlängerung der Gewährleistungsfrist von zwei auf vier Jahre, um den Qualitätsdruck der Unternehmen zu erhöhen. So lange defekte Waren allerdings nur gegen neue getauscht und weggeworfen würden, ändert das nichts am Grundproblem der Ressourcenvernichtung. Deshalb wünschen sich manche auch eine "Pflicht zur Reparatur". Ob diese rechtlich durchzusetzen wäre, ist aber unklar.

Doch man sollte sich nicht auf die Politik und mögliche Gesetze verlassen. Jeder Mensch kann beim Händler nach der Langlebigkeit und Qualität der Produkte fragen. Zudem rentiert es sich oft, Produkte zu reparieren. Wie man bei einem defekten Gerät am besten vorgeht, und nach welchen Kriterien man entscheidet, ob sich eine Reparatur lohnt, verrät unser Ratgeber Wenn Haushaltsgeräte den Geist aufgeben.

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