Experten warnen Welche Vögel unter der Winterfütterung leiden
Im Winter ist das Nahrungsangebot für viele Tiere sehr spärlich. Viele Tierfreunde stellen daher gerne etwas Futter heraus. Doch besonders für einige Vogelarten kann das schädlich sein.
Meisenknödel, gut gefüllte Futterhäuschen oder auch Futterglocken: Mit all diesen Hilfsmitteln wollen Tierfreunde den Vögeln durch die kalte Jahreszeit helfen. Denn schließlich ist im Winter das Angebot an Insekten, Samen und Beeren eher spärlich.
Fachleute streiten allerdings immer wieder über das Für und Wider der Vogelfütterung durch den Menschen – selbst der Nabu nennt sowohl positive als auch negative Seiten.
Einig sind sich die Experten jedoch, dass für bestimmte Vogelarten primär die Winterfütterung schädlich, ja sogar tödlich sein kann. Hierdurch bedroht sind Arten wie die Weiden-, die Sumpfmeise und Zugvögel, die aufgrund des milden Klimas den Winter über doch in Deutschland bleiben.
Das steckt dahinter
Die menschlichen Futterquellen werden zumeist nur von Vogelarten wie Blau- und Kohlmeisen, Amseln, Rotkehlchen, Grünfinken, Kleibern und Buntspechten angenommen. Sie machen etwa fünf Prozent der heimischen Vogelarten aus.
Es gibt hingegen noch zahlreiche andere Vogelarten wie beispielsweise Mönchsgrasmücken, Gartenbaumläufer, Weiden- und Sumpfmeisen, die auch in menschlichen Siedlungen leben, denen die winterliche Futterquelle allerdings nicht zugutekommt. Der Grund: Sie sind viel zu scheu.
Das Problem der scheuen Vögel
Im Allgemeinen sind Tiere, die in der Natur leben, sehr gut an die harschen Witterungsbedingungen im Winter angepasst. Die selten sichtbaren Vogelarten finden also auch zwischen November und Februar ausreichend Nahrung.
Allerdings steht ihnen hierbei ein unfairer Kampf bevor: Denn auch die Vogelarten, die sich an den menschlichen Fressplätzen bedienen, greifen gerne auf die noch vorhandenen, natürlichen Futterquellen zurück. Im Kampf um diese haben sie dann jedoch den Vorteil, dass sie durch das Zusatzfutter wesentlich stärker sind. Infolgedessen gewinnen sie den Kampf viel häufiger. Die scheueren Vogelarten gehen sodann leer aus und werden immer mehr schwächer.
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Vögel füttern: ja oder nein?
Ob Sie die Vögel in Ihrem Garten füttern, ist also Ihre individuelle Entscheidung. Wichtig ist, dass Sie dabei auf die Hygiene achten. Das heißt, dass sie die Futterschalen regelmäßig leeren und säubern müssen, damit sich Bakterien, Viren und Pilze nicht auf den Samen und Kernen ausbreiten.
Sinnvoll kann es auch sein, einige Futterplätze an entlegeneren und ruhigeren Ecken im Garten aufzubauen. Dadurch haben auch etwas scheuere Vögel die Chance, in den Genuss der zusätzlichen Nahrung zu gelangen.
- utopia.de "Vögel füttern im Winter: Diesen Arten schadet das"
- nabu.de "Tipps zur Vogelfütterung"
- oekostation.de "Winterfütterung von Vögeln"