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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tierisches Wissen Was fressen Schwäne? Die Ernährung der schönen Vögel
Schwäne mit Brot füttern? Das ist tabu, denn ähnlich wie Enten vertragen sie die gut gemeinte Geste nicht. Wir verraten, was Schwäne wirklich fressen.
Kinder und ältere Menschen stehen am Ufer eines Sees oder am Fluss und werfen Brotstücke ins Wasser. Lange Zeit war diese Geste Standard. Mittlerweile wissen immer mehr Menschen, dass Brot für Enten und auch Schwäne ungeeignet ist. Haben Sie sich schon einmal gefragt, was so ein Schwan wirklich essen darf? Wir sagen es Ihnen.
Was fressen Schwäne in natürlicher Umgebung?
Der klassische weiße Schwan, den Sie in Seen und Flüssen treffen, ist ein Höckerschwan. Es handelt sich um die Nachkommen von Zuchtschwänen, die einst der Dekoration von Parks und Schlossteichen adeliger Menschen dienten. In Hamburg sind Schwäne bis heute das Wahrzeichen der Alster. Bei Ihrer Ernährung unterscheiden sich Höckerschwäne kaum von ihren wilden Verwandten.
Ihr Hauptnahrungsmittel sind Wasserpflanzen, die in flachen Bereichen wachsen. Der Schwan reißt diese Pflanzen ab und frisst sie, nebst der kleinen Wasserlebewesen wie Schnecken und Krebse. Gibt es nicht mehr viel zu holen, greifen Schwäne auch auf Getreidekörner und Gras zurück, das sie außerhalb des Wassers finden. Ein Schwan braucht pro Tag eine Futtermenge von bis zu vier Kilogramm.
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Was fressen Schwäne im Winter?
Viele Menschen glauben, dass sie Schwäne im Winter mit Futter versorgen müssen. In den meisten Fällen ist das überflüssig, denn die Tiere finden rund ums Jahr genug Nahrung. Entscheidend ist, dass die Tiere gründeln können. So nennt sich der Vorgang, wenn sie mit dem Kopf unter Wasser nach Pflanzen suchen und sich daran bedienen.
Ist ein Gewässer zugefroren, wird diese Form der Ernährung schwierig. Das passiert aber nur in den seltensten Fällen. Der NABU berichtet, dass Schwäne im Winter bestens ohne menschliche Hilfe zurechtkommen und nur Einzelfälle davon abweichen.
Womit darf ich einen Schwan füttern?
Grundsätzlich gibt es kein generelles Verbot für das Füttern von Schwänen. In einzelnen Bundesländern und Gemeinden zahlen Sie jedoch Strafe, wenn Sie die Tiere füttern. Potsdam hat beispielsweise ein grundsätzliches Wildvogel-Fütterungsverbot. Hier kostet eine Zuwiderhandlung bis zu 1.000 Euro Geldbuße.
Möchten Sie Schwäne in einer erlaubten Region füttern, richten Sie sich nach dem tatsächlichen Bedarf der Tiere. Als geeignete Futtermittel zählen Getreideflocken, Körner, Mais, Entenfutter und Salate. Füttern Sie immer im Flachwasser, denn sonst sinkt das Futter ab und die Schwäne reichen nicht mehr heran.
Haben Sie Entenfutter gewählt, schwimmt es auf der Wasseroberfläche und bleibt somit länger für die Tiere verfügbar. Vorteil hierbei ist, dass Sie nicht nur Schwänen eine Freude machen, sondern auch Enten. Für beide Tierarten gilt übrigens ganz klar: Lieber gar nicht füttern als mit Brot! Zumindest solange ein natürliches Nahrungsangebot verfügbar ist.
- berlin.nabu.de - "Schwäne im Winter"
- bussgeldkatalog.org - "Schwäne füttern"