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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fieser Pflanzenschädling Junikäfer bekämpfen: Nicht nur mit Hausmitteln klappt es
Im Juni und Juli sieht man sie häufig: Junikäfer. Da sie nur kurz leben, muss man sie nicht bekämpfen, oder? Doch!
Nur während der Paarungszeit – also zwischen Anfang Juni bis maximal Anfang August – ist der Junikäfer zu sehen. Vor allem die Männchen, die während der Dämmerung umherfliegen, fallen dann auf. Man könnte also meinen, dass die Insekten nicht bekämpft werden müssen, schließlich sterben sie unmittelbar nach der Paarung beziehungsweise Eiablage.
Das ist ein Irrtum. Nicht nur die Larven (Engerlinge) können sowohl den Rasen als auch Beete, Sträucher und sogar Bäume irreparabel schädigen. Auch die ausgewachsenen Käfer richten während ihrer kurzen Lebenszeit von vier bis acht Wochen große Schäden an Pflanzen und im Garten an. Es ist daher umso wichtiger, sowohl den Junikäfer (Amphimallon solstitiale) als auch seine Larven zu bekämpfen – am besten mit Hausmitteln oder mithilfe der Natur.
Die Natur macht es: Junikäfer mit einfachen Kniffen bekämpfen
Fressfeinde
Wer sich Arbeit und Kosten sparen möchte, kann auf die Natur setzen, um Junikäfer zu bekämpfen. Die Tiere haben zahlreiche natürliche Feinde – unter anderem Vögel. Für sie ist der Gerippte Brachkäfer, wie der Junikäfer auch genannt wird, proteinreiche und somit wertvolle Nahrung. Sorgen Sie also einfach dafür, dass sich Vögel in Ihrem Garten besonders wohlfühlen und sich hier gerne aufhalten.
Bodenschutz
Ein weiterer Punkt, der Ihren Garten zu einem ungemütlichen Platz für Junikäfer macht, ist der Boden: Die Pflanzenschädlinge legen ihre Eier gerne in feuchte, lockere Erde, da sich hier ihre Larven besonders gut fortbewegen können. Mit einer sandigen und trockenen oberen Erdschicht können Sie verhindern, dass das Weibchen seine Eier ins Beet legt.
Gartenarbeit
Sinnvoll kann auch Gartenarbeit sein, also harken und hacken. Das bedeutet: umgraben, Unkraut jäten, Boden lockern. Durch die Unruhe fühlen sich die Engerlinge gestört und werden sich womöglich einen anderen Ort zum Leben suchen.
Beleuchtung
Neben einem festen Boden scheuen Junikäfer Licht. Das ist auch ein Grund, weshalb sie eher während der Dämmerung zu sehen sind. Ein gut beleuchteter Garten hat jedoch auch Nachteile: Denn die natürlichen Feinde brauchen möglichst viele Verstecke. Und wenn Sie abends und frühmorgens Ihren Garten beleuchten, stören Sie die Nachtruhe anderer Tiere (Lichtverschmutzung).
Wurzelsperre
Zumindest gegen die Verbreitung der Engerlinge im Boden können Wurzelsperren beziehungsweise ein Wurzelschutzgitter helfen. Die Larven des Junikäfers und anderer Käfer können die feinmaschige Barriere nicht durchdringen. Richten Sie am besten eine Wurzelsperre rund um Ihre Beete und rund um Ihre Rasenfläche ein.
Pflanzen
Geranien, Knoblauch und Rittersporn sind nur drei der zahlreichen Pflanzen, die zumindest die Larven des Junikäfers nicht mögen. Denn ihre Wurzeln sind für die Pflanzenschädlinge Gift.
Info
Wer im Kampf gegen den Junikäfer sehr ambitioniert ist, kann sich auch in der Dämmerung in den Garten begeben, die schädlichen Insekten von den Pflanzen absammeln und diese dann an einem anderen Ort in der Natur freilassen.
Hausmittel, die den Junikäfer bekämpfen können
Wie gegen jeden Pflanzenschädling, der sich über die Blätter und Blüten Ihrer Gewächse hermacht, können bestimmte Hausmittel helfen. Dabei gilt es, den Insekten ihre Nahrung möglichst unattraktiv zu machen – ähnlich wie bei Blattläusen. Besprühen Sie beispielsweise die Blätter der Pflanzen einfach mit Kaffeeaufguss, Brennnesselsud oder Seifenlauge. Auch Neemöl verdirbt den Junikäfern den Appetit.
Mittel aus dem Fachhandel
Gegen die Larven des Junikäfers können Sie Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora oder HB-Nematoden) einsetzen. Die Fadenwürmer töten die Engerlinge. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Rasen vor Junikäfern schützen
Vor allem den Rasen sollten Sie vor dem Junikäfer schützen. So kann es helfen, den Rasen ausgiebig zu pflegen. Das bedeutet: mähen, düngen und vertikutieren. Denn dadurch wächst der Rasen schön dicht und auch das Wurzelwerk verfestigt sich.
Diese Faktoren machen es dem Junikäfer schwer, seine Eier zwischen den Wurzeln abzulegen. Zudem können sich in dem festen Boden und dichten Wurzelwerk die Engerlinge schlecht fortbewegen. Er ist somit für die Larven unattraktiv.
Welchen Schaden richten Junikäfer an?
Junikäfer ernähren sich vorwiegend von Blüten und Blättern. Da sie während der vier bis acht Wochen ihrer Lebenszeit in großen Scharen auftreten, können sie so massive Fraßschäden bei den Pflanzen anrichten.
Bei ihrer Nahrungssuche kann es zudem passieren, dass sie den Garten – vor allem den Rasen – verwüsten.
Das Gute ist jedoch, dass sich der Rasen und die angefressenen Pflanzen von den Schäden schnell wieder erholen können und noch genügend Zeit haben, ausreichend Energie für den kräftezehrenden Winter zu sammeln.
- gartengemeinschaft.de "Junikäfer bekämpfen"
- mdr.de: "Junikäfer mögen's heiß"
- plantura.garden: "Junikäfer"