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Der Biss der Hirschlausfliege: Das sollten Sie wissen


Fast unbekannter Blutsauger
Hirschlausfliege: Gefahr durch "fliegende Zecken" im Wald?

Nicht nur Zecken machen Waldspaziergängern zu schaffen. Auch die blutsaugende Hirschlausfliege ist unterwegs. Gefährlichkeit und Verbreitung des Parasiten sind jedoch kaum erforscht.

Aktualisiert am 08.05.2023|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, sah
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Sie ist rund fünf Millimeter klein, dunkel – und ziemlich lästig: Auf den ersten Blick erinnert die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi) an eine Zecke mit Flügeln. Vor einigen Jahren gab es in manchen Gebieten eine massenhafte Vermehrung der Tiere und sie wurden zur richtigen Plage.

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Großer Ratgeber: Wer von Mücken und anderen Insekten gestochen wurde, kann etwas gegen die Folgen tun. (Quelle: t-online)

Nicht nur Hunde und Pferde: Hirschlausfliege beißt auch Menschen

Vor allem Hundehalter haben große Probleme mit den Hirschlausfliegen. Sie setzen sich im Fell der Hunde fest, ihre Bisse können zu entzündeten Stellen der Haut führen, die dann behandelt werden müssen.

Als kleine Blutsauger befallen die Hirschlausfliegen in erster Linie die Säugetiere des Waldes. Wie ihr Name vermuten lässt, gehören dazu Hirsche, Rehe und junge Wildschweine. Aber auch Pferde, Hunde oder Menschen werden angeflogen und können gebissen werden.

Wann Hirschlausfliegen aktiv sind

Das Auftreten der Hirschlausfliege ist nicht meldepflichtig. Daher gibt es keinerlei zentrale Informationen, ob die Population steigt. Immer wieder gibt es einmal Zunahmen bestimmter Insekten, die vielleicht von der Klimaerwärmung profitierten, systematische Untersuchungen fehlen aber.

2018 war die Verbreitung der Hirschlausfliege besonders schlimm und die Blutsauger waren bereits im Frühsommer aktiv. Die Hauptsaison der Hirschlausfliege ist aber im Spätsommer und Herbst. Dann ist sie am häufigsten anzutreffen. Eventuell könnte die Witterung verantwortlich dafür sein, dass sich die Verbreitung im Vorjahr zeitlich vorverlagert hatte.

An diesen Stellen werden Menschen attackiert

Die Hirschlausfliege ist in der Bevölkerung noch recht unbekannt. Da sie vorrangig Wild befällt, kommt sie auch dort am häufigsten vor, wo dieses lebt – unter anderem in Wäldern in Sachsen. Die Blutsauger fliegen beim Menschen besonders den Nackenbereich an. Manchmal beißen sich die Blutsauger auch auf dem Kopf fest. Bei Hunden und Pferde oftmals auch an den Beinen oder auch der Nacken.

Nach einem Stich kann es dann zum Juckreiz kommen. Die Bissstelle kann sich auch entzünden und bluten. In seltenen Fällen gibt es einen Ausschlag.

Wie gefährlich sind die Bisse der Hirschlausfliege?

Inwieweit die Tiere für den Menschen gefährlich sein können, wird noch erforscht. Die Tiere tragen oft ein bestimmtes Bakterium – den Erreger Bartonella schoenbuchensis. Dessen Entdeckung liegt noch keine 20 Jahre zurück.

Bei ungefähr 90 Prozent der Hirschlausfliegen konnten Wissenschaftler Bartonellen nachweisen. Noch nicht sicher ist, ob Bakterien auf den Menschen übertragen werden, da die Datenlage sehr dünn ist.

Einige wenige Fallberichte weisen auf unspezifische Beschwerden und Hautentzündungen bei gebissenen Menschen hin. Dass es zu schweren Entzündungen des Herzens kommen könne, wie in der Öffentlichkeit manchmal dargestellt, ist aber noch Spekulation.

Hirschlaus paart sich auf dem Wirt

Hirschlausfliegen zählen zu den Lausfliegen (Hippoboscidae). Dabei handelt es sich um Zweiflügler, die den Fliegen zugeordnet werden. Auch wenn die Hirschlausfliege den Beinamen "Fliegende Zecke" hat, handelt es sich also nicht um einen Gemeinen Holzbock, sondern um eine Fliege.

Doch eine Fliege bleibt die Lausfliege nicht lange. Hat sie ihren Wirt erreicht, brechen ihre Flügel ab. Nachdem sich die Hirschlaus mit Blut vollgesogen hat, geht sie auf dem Wirt auf Partnersuche.

Nach der Paarung legt das Weibchen ihre Eier auf den Wirt ab und verlässt diesen sodann auch. Die Eier bleiben entweder auf dem Wirt und fallen später als Larven zu Boden oder die Eier werden vorher schon vom Wirt selbst entfernt – sei es durchs Kämmen oder Abwaschen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
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