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Japankäfer breitet sich in Deutschland aus: Schädling erkennen & bekämpfen


Japankäfer
Invasiver Käfer wandert von Österreich nach Deutschland ein


Aktualisiert am 30.07.2024Lesedauer: 2 Min.
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Japankäfer: Wenn Sie dieses Insekt entdecken, sollten Sie handeln.Vergrößern des Bildes
Japankäfer: Wenn Sie dieses Insekt entdecken, sollten Sie handeln. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/FLPA / M. Szadzuik/R. Zinck)

Ein neues, invasives Insekt breitet sich hierzulande von Süden immer weiter aus: der Japankäfer. Er wird als so schädlich eingestuft, dass ein Fund sogar offiziell gemeldet werden muss.

Der Japankäfer (Popillia japonica) ist ein invasiver Schädling, der ursprünglich aus Japan stammt. Mittlerweile breitet er sich allerdings zunehmend in Europa aus. Neben Österreich und der Schweiz nun auch in Deutschland. Und das bereitet Gärtnern und Landwirten gleichermaßen Sorgen. Der Käfer verursacht erhebliche Schäden an einer Vielzahl von Pflanzen. Kann ihn nichts stoppen?

Wie erkenne ich den Japankäfer?

Der Japankäfer wird etwa 8 bis 12 Millimeter lang. Sein Kopf und sein Brustbereich schimmern auffällig grün-metallisch. Die Flügeldecken sind kupferfarben. Entlang der Seiten und am hinteren Ende des Körpers befinden sich kleine, weiße Haarbüschel.

Die Käfer sind besonders in den Sommermonaten von Juni bis August aktiv.

Ist der Japankäfer giftig?

Der Japankäfer ist nicht giftig. Weder für Menschen noch für Tiere besteht eine Gesundheitsgefahr. Die eigentliche Bedrohung geht von den Schäden aus, die er an Pflanzen verursacht.

Warum ist der Japankäfer gefährlich?

Sowohl die Larven als auch die erwachsenen Käfer verursachen bei einer Vielzahl von Pflanzen erhebliche Schäden.

Die Larven (Engerlinge) leben im Boden, wo sie die Wurzeln der Pflanzen – sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen und Rasen – anfressen. Dies wiederum führt zu einer Schwächung der Pflanzen und verringert zugleich ihre Fähigkeit, Nährstoffe und Wasser aufzunehmen. Die Folge: Das Gewächs wird anfällig für Krankheiten und stirbt ab. Letzteres ist auch ohne Keimbefall möglich.

Die ausgewachsenen Käfer ernähren sich von Blättern, Blüten und Früchten. Dabei sind sie nicht gerade wählerisch. Etwa 300 verschiedene Pflanzenarten stehen auf ihrem Speiseplan. Sie bevorzugen allerdings Ahorn, Eichen, Buchen sowie Kartoffeln, Tomaten, Apfelbäume, Beerenpflanzen, Weinreben und Ziersträucher. Typische Schäden sind skelettierte Blätter – skelettiert, da quasi nur die Blattadern übrig bleiben. An Blüten und Früchten sind kleine bis größere Fraßspuren sichtbar. Die Schäden mindern das Pflanzenwachstum sowie die Quantität und Qualität der Früchte.

Was kann ich gegen den Japankäfer tun?

Um den Japankäfer effektiv zu bekämpfen, sind mehrere Maßnahmen notwendig:

  • Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls.
  • Entdecken Sie die Käfer, sammeln Sie sie von Hand ab und vernichten Sie sie. Beispielsweise können Sie die Tiere in einer luftdicht verschlossenen Plastiktüte in den Restmüll werfen.
    Tipp: Noch besser ist es, die Tiere einzufrieren und sie dem Pflanzenschutzdienst zukommen zu lassen.
  • Der Einsatz zugelassener Insektizide kann bei schweren Befällen notwendig sein, sollte aus umweltschutzrechtlichen Gründen ausschließlich von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
  • Locken Sie die natürlichen Feinde des Japankäfers in Ihren Garten. Dazu zählen unter anderem bestimmte Vogelarten wie Krähen und Raben. Es gibt auch einige Insekten, die seine Larven und Eier fressen.
  • Eine regelmäßige, tiefe Bodenbearbeitung (Vertikutieren, Beet harken und umgraben) kann die Larven im Boden zerstören und somit die Population reduzieren.

Achtung

Der Japankäfer zählt zu den meldepflichtigen, prioritären Quarantäneschädlingen. Ein Fund (sowohl tot als auch lebendig) muss dringend an den für Sie zuständigen Pflanzenschutzdienst beziehungsweise an die Pflanzenschutzbehörde gemeldet werden.
Tipp: Fotografieren Sie das Tier und senden Sie dem Amt die Fotos zu. Sie können das Tier (tot) auch zusenden. Besprechen Sie das jedoch am besten mit der zuständigen Behörde vorab.

Welcher Käfer sieht dem Japankäfer ähnlich?

Verwechslungen zwischen Junikäfer (Amphimallon solstitiale) und Japankäfer sind nicht selten. Beide Käfer haben eine ähnliche Größe und Form. Als Hilfe bei der Identifizierung dient die auffällige grün-metallische Färbung auf Kopf und Brust des Japankäfers sowie seine weißen Haarbüschel entlang der Flügeldecken. Der Junikäfer hingegen hat eine bräunlich-rote Färbung und keine weißen Haarbüschel.

Verwendete Quellen
  • lfl.bayern.de "Japankäfer"
  • ltz.landwirtschaft-bw.de
  • ages.at
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