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Giftige Spinne: Ist die Braune Violinspinne für Menschen gefährlich?


Das sollten Sie wissen
Giftspinne breitet sich aus – droht Gefahr in Deutschland?


Aktualisiert am 22.08.2024Lesedauer: 3 Min.
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Loxosceles rufescens: Die braune Violinspinne lebt auch im Mittelmeerraum. (Quelle: xVictorSuarezx via imago-images./imago)

Eine Spinne, die mit ihrem Biss ernsthafte Hautverletzungen verursachen kann und zugleich in beliebten europäischen Urlaubsländern lebt? Das ist die Braune Violinspinne.

Die Braune Violinspinne (Loxosceles rufescens) zählt zu den wenigen Spinnenarten in Europa, deren Biss für den Menschen gefährlich sein kann. Wie können Sie die Spinne erkennen? Wo lebt sie und was sollten Sie tun, wenn Sie ihr begegnen?

Ist die Braune Violinspinne giftig?

Ja, die Braune Violinspinne ist giftig. Ihr Biss kann ernsthafte Hautverletzungen verursachen. In seltenen Fällen kann es sogar zu Nekrosen, also dem Absterben der Haut, rund um die Bissstelle kommen. Der Grund: Der Spinnenspeichel enthält giftige Enzyme, die das Gewebe abbauen, was zu schmerzhaften, nur langsam heilenden Wunden führen kann. Die Heilung dauert oft Wochen oder Monate und kann Narben hinterlassen. Derartige Symptome treten jedoch meist bei den tropischen und amerikanischen Arten der Gattung auf.

In seltenen Fällen können Symptome wie Fieber, Übelkeit und Muskelkrämpfe auftreten. Besonders gefährdet sind Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Es gibt gelegentlich Meldungen über Todesfälle im Zusammenhang mit Bissen – teils verbunden mit allergischen Reaktionen oder unbehandelten Verletzungen. Bei Verdacht auf einen Biss sollten Sie deshalb umgehend einen Arzt aufsuchen.

Bei den meisten Menschen treten nach einem Biss jedoch nur milde Symptome (Juckreiz, Rötungen) ohne weitere Komplikationen auf.

Wie erkenne ich die Braune Violinspinne?

Die Braune Violinspinne hat einen gelb- bis orangebraunen Körper. Beim Weibchen ist er meist etwas dunkler. Das Hinterteil der Spinnen wirkt teilweise leicht grau meliert. Die Beine sind lang, dünn, unauffällig behaart und grau bis gelbbraun.

Wie groß ist die Braune Violinspinne?

Die Braune Violinspinne ist zwischen 7,0 und 7,5 Millimeter lang – einige Weibchen erreichen sogar eine Körperlänge von 9 Millimetern.

Wo lebt die Braune Violinspinne?

Die Braune Violinspinne bevorzugt warme und trockene Orte. In Mitteleuropa findet man sie häufig in Häusern, insbesondere in Kellern, Dachböden oder hinter Möbeln. In der Natur hält sie sich meist unter Steinen auf dem Boden auf. Dort fertigt sie filzartige Netze. Ihre Beute verfängt sich mit den Beinen darin und kann nicht mehr flüchten. Die Spinne muss ihre Opfer dann lediglich noch mit einem Biss vergiften.

Ist die Braune Violinspinne invasiv?

Diese Art der Sechsäugigen Sandspinne lebt vorwiegend im Mittelmeerraum (Marokko, Ägypten, Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, Türkei). In den Niederlanden, der Schweiz und in Tschechien wurde das Tier ebenfalls bereits entdeckt. Etabliert ist es dort jedoch noch nicht. In Deutschland gibt es bis dato noch keine signifikanten Sichtungen.

Inzwischen ist sie jedoch auch in die USA und Australien eingeschleppt worden.

Experten raten trotz ihrer Ausbreitungstendenz davon ab, sie innerhalb Europas als invasiv oder nicht einheimisch zu bezeichnen, da sie auf diesem Kontinent ihren Ursprung hat.

Breitet sich die Braune Violinspinne hierzulande aus?

Experten gehen davon aus, dass vor allem die deutschen Winter der braunen Violinspinne zu stark zu schaffen machen könnten. Es wird daher aktuell noch davon ausgegangen, dass sie sich hierzulande nicht ausbreitet beziehungsweise etabliert.

Kann ich die Braune Violinspinne bekämpfen?

Sie können das Risiko minimieren, dass die Spinne in ihre Wohnung kommt. Verhindern können Sie es nicht.

Hier sind einige Tipps, die allgemein die Anzahl der Spinnentiere und Insekten in Ihrem Haus reduzieren können:

  • Halten Sie Ihr Zuhause sauber und aufgeräumt, insbesondere in weniger frequentierten Bereichen wie Kellern und Dachböden oder auch hinter Möbeln.
    Entfernen Sie regelmäßig Spinnweben und Staub.
  • Verschließen Sie Risse in Wänden, Fensterrahmen und Türen mit Dichtungsmittel oder Silikon. Bringen Sie Fliegengitter an Ihren Fenstern an.
  • Schalten Sie beim Lüften das Licht aus. Die Lichtquellen locken andere Insekten an, die dieser Spinnenart als Nahrung dienen.
  • Halten Sie Pflanzen und Holzstapel von den Außenwänden Ihres Hauses fern, um potenzielle Verstecke zu vermeiden. Alternativ kontrollieren Sie die Gegenstände regelmäßig auf Spinnenbefall.
  • Bei einem bestehenden Befall wenden Sie sich an professionelle Schädlingsbekämpfer, um die Spinnen sicher und effektiv zu entfernen.

Wichtig

Sind Sie in ein Land gereist, in denen sich die Spinnenart vorzugsweise aufhält, kontrollieren Sie nach der Rückkehr unbedingt Ihr Gepäck. Vielleicht hat sich die Giftspinne hierin versteckt.

Was sollte ich tun, wenn ich die Braune Violinspinne sehe?

Wenn Sie eine Braune Violinspinne sehen, bewahren Sie Ruhe und halten Sie Abstand. Versuchen Sie nicht, die Spinne selbst zu fangen oder zu töten, um das Risiko eines Bisses zu vermeiden. Kontaktieren Sie einen Experten zur sicheren Entfernung der Spinne.

Wovon ernährt sich die Braune Violinspinne?

Die braune Violinspinne ernährt sich hauptsächlich von kleinen Insekten und anderen Gliederfüßern. Sie jagt aktiv und nutzt ihr Gift, um die Beute zu lähmen und anschließend zu verzehren.

Zusammenfassung in einfacher Sprache

Die Braune Violinspinne ist eine giftige Spinne, die an warmen und trockenen Orten wie Kellern und Dachböden lebt. Ihr Biss kann schmerzhafte Wunden verursachen. In Deutschland ist die Giftspinne noch nicht vorgekommen. Im Mittelmeerraum ist sie hingegen weitverbreitet.

Verwendete Quellen
  • gbif.org "Loxosceles rufescens"
  • wiki.arages.de "Loxosceles rufescens"
  • araneae.nmbe.ch "Loxosceles rufescens" (Karte mit der Verbreitung und detaillierte Fotos der Spinne)
  • insects.ch "Loxosceles rufescens"
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