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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Pflanzen Gartenorchideen: So gedeihen sie richtig
Orchideen sind in Deutschland fast ausschließlich als Zimmerpflanzen bekannt. Gartenorchideen kommen jedoch im Sommer auch mit den klimatischen Bedingungen in Ihrem Garten zurecht. Wer sich für den richtigen Standort entscheidet und die wichtigsten Pflegetipps beherzigt, kann sich auf eine üppige Blütenpracht freuen.
Wie Sie an Gartenorchideen kommen
Frauenschuhe und Knabenkräuter heißen die geläufigen heimischen Orchideen-Arten, die in der Wildnis wachsen und sogar winterhart sind. In Deutschland sind Sie allerdings selten. Frauenschuhe wachsen bevorzugt am Rande von Gehölzen. Doch verpflanzen Sie diese Gewächse nicht aus der freien Natur in Ihren Garten! Dies ist nämlich strafbar. Zudem überlebt kaum eine Pflanze diesen Standortwechsel, berichtet der Bayerische Rundfunk (BR).
Im Fachhandel können Sie jedoch zwischen mehr als 50 verschiedenen Orchideen wählen. In Normalfall zahlt man zwischen fünf und 120 Euro für solch eine außergewöhnliche Gartenpflanze.
Richtiger Standort: schattig und kühl
Mit dem richtigen Standort steht und fällt der Erfolg beim Pflanzen von Gartenorchideen. Gärtnermeister Sebastian Urban empfiehlt für Frauenschuhe gegenüber dem BR einen eher schattigen und kühlen Ort, beispielsweise an der Nordseite des Hauses. Die Pflanzen sollten zur Mittagszeit keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Bevor Sie sich Orchideen kaufen, sollten Sie also darüber nachdenken, ob sie auch einen geeigneten Platz im Garten für die pflegebedürftigen Pflanzen haben.
Tipps zum Einpflanzen
Die Pflege der Gartenorchideen fängt bereits beim Einpflanzen an: Der Boden sollte nicht mit Wurzeln beispielsweise von Bäumen oder Sträuchern durchzogen sein. Heben Sie ein rund 20 Zentimeter tiefes Loch aus und füllen Sie es etwa zur Hälfte mit einer Drainageschicht auf. Hierfür eignet sich beispielsweise Kies oder Blähton. Dies ist besonders bei lehmigen Böden wichtig, wo das Wasser schlecht abfließen kann. Gartenorchideen vertragen nämlich keine Staunässe.
Manche Orchideen mögen außerdem einen sauren Moorboden, in dem prinzipiell nur wenige Pflanzen gedeihen können, da der Boden dauerhaft feucht ist und meist aus nährstoffarmen Hochmoor-Torf besteht. Die Knabenkräuter und die Ständelwurz können beispielsweise gut in diesem Moorboden wachsen.
Diesen Moorboden muss man allerdings erst anlegen und dafür benötigt man einen möglichst großen Wasserspeicher. Dies erreichen Sie, indem Sie Wasserkanister im Boden - mit einer Teichfolie als Grundlage - versenken, die allerdings oben geschlossen sind, denn Wasser und Substrat müssen voneinander getrennt sein. Bevor Sie den Kanister mit Wasser füllen, wird er an der Seite mit Löchern versehen. Auf den Kanister wird für gewöhnlich Weißtorf geschüttet. Den Wasserstand des Moorbeetes sollten Sie regelmäßig überprüfen.
Die richtige Pflege für Ihre Gartenorchideen
Da der heimische Frauenschuh kalkhaltige Böden bevorzugt, können Sie zum Düngen etwas Dolomitkalk beim Pflanzen hinzugeben. Die Wurzeln der Gartenorchideen wachsen laut Sebastian Urban nur in der oberen Erdschicht. Daher sollten Sie sie nicht tiefer als etwa vier Zentimeter einpflanzen. Decken Sie die frisch gesetzten Knospen mit einer Schicht Nadelstreu ab.
Düngen Sie die Frauenschuhorchidee in ihrer Wachstumsphase nur sehr wenig. Für die richtige Pflege sollten Sie die Erde feucht halten, ohne dass sie durchnässt. Sobald die Pflanze angewachsen ist, sollten Sie sie nur in Zeiten anhaltender Trockenheit gießen.
Da Orchideen wahre Überlebenskünstler in der freien Natur sind und sich dort von nur wenig Nährstoffen ernähren, sollte man sie im heimischen Garten auf gar keinen Fall zu viel düngen. Bei hohen Düngergaben können die Wurzeln der Orchidee sogar absterben. Eine Faustregel: Wächst an der Pflanze ein neuer Trieb oder ein Blatt, dann sollte gedüngt werden. Man sollte alle zwei bis vier Wochen düngen, wenn sich die Pflanze im Wachstum befindet.
Pflegetipps: Gartenorchideen auf den Winter vorbereiten
Die Pflanze blüht im Sommer dann je nach Art etwa drei Wochen lang zwischen Mai und Juni. Im Spätsommer gegen Ende August zieht sie dann das Blattwerk ein. Pflegetipp: Entfernen Sie braune Blätter, indem Sie diese seitwärts abziehen. Bei den Arten Cypripedium flavum und reginae, sollten Sie laut BR hierfür lieber eine Schere verwenden. Für die Winterpflege ist es sinnvoll, die Gartenorchideen mit einem luftdurchlässigen Vlies vor Kälte und Nässe zu schützen.
Freilandorchideen sind sogar bis minus 20 Grad winterfest. Die Pflanzen können auch während des Urlaubs sich selbst überlassen werden. Zusätzliche Pflege ist nur in in Extremsituationen vonnöten, bei anhaltenden Regenfällen und starker Hitze zum Beispiel.