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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wildkräuter erkennen Nachtkerze Verwechslung – Merkmale des heilenden Krauts
Wildkräuter sind nützlich. Doch wie bei so vielen Pflanzen besteht bei der Nachtkerze Verwechslungsgefahr. Wir verraten, worauf Sie achten müssen.
Die gemeine Nachtkerze findet als Kraut nicht nur in der Küche, sondern auch in der Naturheilkunde reichlich Anwendung. Ihren Namen trägt sie, da ihr gerader Wuchs an die Form einer einfachen Stabkerze erinnert. Da jedoch auch verwandte, ungenießbare Kräuter ähnliche Merkmale aufweisen, sollten Sie stets genau hinsehen, bevor Sie das Kraut pflücken. Wir erklären die Unterschiede.
Nachtkerze Merkmale – so erkennen Sie das Wildkraut
Die Nachtkerze zeichnet sich grundsätzlich durch einen langen, hohen Wuchs aus. Das Kraut hat gelbe Blüten und lange, schmale Blätter. Anhand der folgenden Details unterscheiden Sie die Nachtkerze von anderen Wildkräutern:
- lange Stängel, die bis zu 150 Zentimeter lang werden
- längliche Blüten mit genau vier Kronblättern
- schmale Blätter mit einer Länge zwischen 10 und 30 Zentimetern
- bodennahe Blätter
- kleine ölige Samen, die ab September geerntet werden können
- rübenförmige, rot-weiße Wurzel
Zudem blüht die Nachtkerze, wie ihr Name schon andeutet, überwiegend in der Nacht und verwelkt meist ab den Mittagsstunden des nächsten Tages.
Achtung Verwechslungsgefahr
Bei der Nachtkerze besteht Verwechslungsgefahr mit ihrer kleineren Verwandten, der "Kleinblütigen Nachtkerze". Diese können Sie jedoch kulinarisch genau wie die Nachtkerze einsetzen.
Die Gefahr einer Verwechslung kann außerdem mit der Königskerze bestehen. Dieses Kraut zeichnet sich ebenfalls durch gelbe, kelchförmige Blüten aus. Allerdings wachsen Königskerzen meist deutlich höher als Nachtkerzen – in manchen Fällen sogar bis zu zwei Meter hoch. Zudem sind ihre Blätter breiter und ihr Wuchs buschiger.
Ein weiteres Merkmal der Königskerze ist, dass sie den ganzen Tag über blüht. Die Königskerze hat zwar weder den gleichen Geschmack noch die gleiche Wirkung wie die Nachtkerze, ist aber ungiftig.
Einen giftigen Zwilling hat die Nachtkerze nicht. Wer sich mit Pflanzen gar nicht auskennt, könnte die Blütenform möglicherweise mit dem giftigen Fingerhut verwechseln. Der Fingerhut hat trompetenförmige, leicht herabhängende Blüten und kann in Gelb, Rosa, Rot oder Violett blühen, die Nachtkerze blüht kräftig gelb.
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Wann wächst und blüht die Nachtkerze?
Die Blütezeit der zweijährigen Pflanzen liegt zwischen Juni und September. Meist beginnen sich die Blüten in den Dämmerstunden zu öffnen. Sie blühen dann die ganze Nacht über und verwelken im Laufe des nächsten Morgens bis zu den Mittagsstunden. Das Kraut überwintert in Deutschland problemlos und vermehrt sich durch Samenproduktion. In der freien Natur finden Sie Nachtkerzen überwiegend an sonnigen und halbschattigen Standorten.
Gewöhnliche Nachtkerze und ihre Verwendung
Nachtkerzen sind von der Wurzel bis zur Blüte essbar. Sie können ihre Blätter und Blüten wie Spinat oder im Salat verwenden. Wurzeln raspeln Sie am besten für Salate und kochen und braten sie ähnlich wie Schwarzwurzelgemüse. Die Samen enthalten viele wertvolle Fettsäuren und lassen sich beispielsweise wie Sesam oder Kürbiskerne nutzen.
In der Naturheilkunde findet das Kraut bei rheumatischen Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und als Symptomlinderung bei Neurodermitis Anwendung. Das Öl der Samen wird außerdem für Kosmetikprodukte genutzt.
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