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Frühling statt Winter: Mildes Wetter kann Takt der Natur durcheinander bringen


Frühling statt Winter
Mildes Wetter kann Takt der Natur durcheinander bringen

Berlin (dpa) - Die aktuell milden Temperaturen können sich durchaus negativ auf Pflanzen in Deutschland auswirken. Das sagt Justus Meißner von der Stiftung Naturschutz.

15.01.2020|Lesedauer: 1 Min.
Von dpa
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"Arten, die an kalte Winter angepasst sind, brauchen eigentlich auch die kalte Winterruhe. Wenn es zu warm ist, kann es sein, dass sie verfaulen, verschimmeln oder durch pflanzenfressende Tiere geschädigt werden", so Meißner. Bei Obstbäumen bestehe die Gefahr, dass sie zu früh blühen. "Bei einem Spätfrost können die Blüten oder die Fruchtansätze abfrieren."

Wegen der aktuell milden Temperaturen beenden viele heimische Pflanzen frühzeitig ihre Winterpause.Vergrößern des Bildes
Wegen der aktuell milden Temperaturen beenden viele heimische Pflanzen frühzeitig ihre Winterpause. (Quelle: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa./dpa)

Bei Tieren sieht es etwas anders aus: Sebastian Kolberg vom Naturschutzbund Deutschland (Nabu) schätzt die Folgen für das Gros der Tiere als "weniger problematisch" ein. Winterruhe und Winterschlaf seien Anpassungsstrategien an Kälte und Nahrungsmangel. Finde dies nicht mehr statt, hätten die meisten Tiere damit kein Problem, so Kolberg. Spätfröste könnten jedoch für Igel gefährlich werden, die aus dem Winterschlaf erwacht sind und sich auf Nahrungssuche begeben. "Bei Frost müssen sich die Tiere dann wieder umgewöhnen. Für ältere, geschwächte Tiere kann das zum Problem werden", so Kolberg. "Es ist eher ein Problem für Individuen, nicht für die Population."

Der milde Winter führt laut Nabu dazu, dass sich weniger Vögel in Deutschlands Gärten blicken lassen. Bei einer Zähl-Aktion am Wochenende hätten Freiwillige knapp 38 Vögel pro Garten gemeldet, etwas weniger als im vieljährigen Schnitt im Winter, teilte der Nabu am Mittwoch mit. Erst wenn es kalt werde und Schnee liege suchten viele Waldvögel Zuflucht in den Gärten der etwas wärmeren Städte, in denen sie oft reich bestückte Futterstellen vorfänden, hieß es.

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