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Buchsbaumzünsler: Schädlinge bekämpfen und vorbeugen


Gefräßige Raupen
Wie Sie den Buchsbaumzünsler erkennen und bekämpfen

Wenn am Buchsbaum nur noch ein braunes Gerippe übrig ist, hat der Buchsbaumzünsler zugeschlagen. Der Schädling ruiniert die Bäume in kurzer Zeit, wenn er nicht rechtzeitig gestoppt wird. Tipps, wie Sie den Zünsler erkennen und bekämpfen.

Aktualisiert am 31.01.2024|Lesedauer: 5 Min.
Von dpa-tmn, sah, jb
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Buchsbäume sind seit einigen Jahren einer Gefahr ausgesetzt, gegen die Hobbygärtner nur dann eine Chance haben, wenn sie frühzeitig reagieren: Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis). Der Kleinschmetterling, der vermutlich über Warentransporte nach Europa gelangte, stammt aus Asien und kann sich in unseren Breitengraden ungehindert vermehren, weil er hier kaum natürliche Feinde hat.

Buchsbaumzünsler: Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen Blätter und Triebe ab.Vergrößern des Bildes
Buchsbaumzünsler: Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen Blätter und Triebe ab. (Quelle: VvoeVale/getty-images-bilder)

Buchsbaumzünsler bekämpfen

Zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers können Sie Pflanzenschutzmittel verwenden – allerdings erst, wenn ein Befall klar erkennbar ist. Einzelne verdorrte Blätter oder trockene Äste allein sind noch kein Hinweis. Sie sollten auch Raupen, Fraßspuren und Kotreste finden.

Geeignet sind biologische Mittel auf Basis des Bakteriums Bacillus thuringiensis. Die Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln ist allerdings schwierig, da die Tiere sich zunächst im Inneren des Buchsbaums aufhalten. Ist die Pflanze groß und dicht belaubt, erreichen die Mittel sie oft nicht gut. Denn mit ihren dichten Gespinsten, also ihrem gesponnenen Gewebe, schützen sich die Raupen.

Verteilen Sie die Pflanzenschutzmittel deshalb mit möglichst hohem Druck und in entsprechender Menge auf die Buchsbäume. Ein geeigneter Zeitpunkt dafür ist die zweite Aprilhälfte, wenn die Raupen ihren Winterkokon verlassen haben. Ein weiteres Mal kann circa Mitte Juli gespritzt werden.

Eine Alternative ist der Einsatz von chemischen Mitteln auf Basis der Insektizide Lambda-Cyhalothrin aus der Gruppe der Pyrethroide. Das Fraß- und Kontaktgift ist jedoch schädlich für Nutztiere wie Bienen.

Hausmittel gegen den Schädling

Wer lieber auf Chemie verzichten und die Buchsbaumzünsler auf natürlichem Weg loswerden möchte, kann zu einem effektiven Hausmittel greifen: Die Mischung aus einem halben Liter Wasser, drei bis vier Esslöffeln Essig, ein paar Spritzern Öl und Spülmittel. Dieses Gemisch auf die Pflanze sprühen und die abfallenden Zünsler aufsammeln.

Der Buchsbaumzünsler ist zwar giftig, stellt aber keine große Gefahr für Mensch und Tier dar. Deshalb ist ein Befall Ihrer Buchsbäume auch nicht meldepflichtig. Mittlerweile haben auch Vögel, wie beispielsweise Spatzen, damit begonnen, die Raupen des Buchsbaumzünslers zu fressen.

Wie Sie Ihren Buchsbaum richtig düngen, schneiden und pflegen, lesen Sie in unseren Buchsbaum-Tipps.

Tipp: Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt

Manchmal hilft auch schon ein Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt: Denn die Falter legen die Eier in den äußeren Blättern des Buchsbaums ab und die Raupen ziehen sich erst nach dem ersten Fraß ins Innere der Pflanze zurück. Ein erster Rückschnitt bietet sich meist Mitte April an. Dabei werden die Larven abgesammelt, die zwischen zwei Blättern überwintert haben und die Gespinste herausgeschnitten. Sie werden in einer fest verschlossenen Türe über den Restmüll entsorgt. Ein weiterer Schnitt ist Mitte September gut.

Wenn Sie jedoch Ende Mai und Mitte August zur Schere greifen, müssen Sie vorsichtiger sein. Dann sind die Larven bereits ausgewachsen und können sich auch an abgeschnittenen Zweigen zu Faltern entwickeln. Daher sollten Sie die entfernten Triebe in eine Tüte packen und sie darin in den Restmüll geben. Oder legen Sie die Tüte zuvor noch für einige Tage in die Sonne.

Die Raupen können Sie entweder mithilfe von Gartenhandschuhen oder alten Servierzangen absammeln oder mit einem alten Staubsauger mit Fugendüse absaugen. Auch mit einem starken Wasserstrahl lassen sich die Raupen entfernen.

Wie Sie den Buchsbaumzünsler erkennen

Die bis zu fünf Zentimeter langen Raupen sind gelbgrün bis dunkelgrün. Sie tragen schwarze und weiße Streifen und schwarze Flecken, der Kopf ist ebenfalls schwarz. Die Schädlinge sind allerdings nicht so leicht aufzuspüren: Die Raupen des Buchsbaumzünslers fressen meist versteckt im Buschinnern. An Blättern und Trieben bleiben aber Gespinste mit anhaftenden Kotkrümeln zurück.

Entdecken Sie an einem Buchsbaum die Raupen des Buchsbaumzünslers, sollten Sie diese umgehend absammeln und entsorgen, denn der Schädling vermehrt sich rasch und kann schnell zur Plage werden, wenn Sie ihm keinen Einhalt gebieten. Es gibt zwei bis drei Generationen des Buchsbaumzünslers im Jahr.

Der Zünsler legt seine Eier bevorzugt in den Blättern des Buchsbaumes ab. Das Blattwerk dient den jungen Raupen als Nahrung. Zunächst fressen die Schmetterlingslarven nur die oberste Schicht eines Blattes ab. Dadurch entstehen am Anfang nur helle Stellen. Später wird dann der Rest des Blattes vertilgt, sodass irgendwann nur noch Gerippe übrig sind. Selbst vor der grünen Rinde des Buchsbaums machen die Vielfraße nicht halt.

Info
Durch einen Befall stirbt der Buchsbaum nicht. Die Raupe ziehen häufig, wenn die Pflanze kahl gefressen ist, weiter. Es gibt jedoch vereinzelte Gruppen, die vor Ort bleiben.

So können Sie vorbeugen

Um einen möglichen Befall und eine Plage des Zünslers zu vermeiden, können Sie Präventivmaßnahmen treffen. Die besten Methoden zur Vorbeugung sind unter anderem:

  • Regelmäßige Untersuchung der Buchsbaumblätter nach Kotkrümeln, eingefressenen oder trockenen Stellen
  • Frühzeitige Entfernung von Raupen und Gespinsten
  • Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln
  • Einsatz von Algenkalk
  • Einsatz von Lockstofffallen zur Ermittlung erster Buchsbaumschädlinge

Wichtig ist es, die erste Generation im Frühjahr abzusammeln. Es lohnt sich auch, den Buchsbaum im Winter auf einen Befall hin zu untersuchen, denn die Raupen überwintern in Gespinsten, die zwischen den Blättern gebildet wurden. Sobald Sie ein solches Gespinst im Buchsbaum oder einer Nische in der Nähe der Pflanze entdecken, schneiden Sie es sofort heraus. Nur dann kann die Ausbreitung der Zünsler gestoppt werden.

Alternativen zum Buchsbaum

Wenn Sie auf Ihrem Grundstück auf Buchsbäume verzichten möchten, bieten sich als Hecken- oder Grundstückspflanzen folgende Alternativen an:

  • Buchsblättrige Berberitze (Berberis buxifolia): Durch seine dunklen, ledrigen Blätter ähnelt die immergrüne Heckenpflanze dem Buchsbaum. Sie wird etwa 60 Zentimeter hoch und ist sehr pflegeleicht. Beberitze wachsen sowohl an sonnigen Standorten als auch im Halbschatten. Sie müssen nur wenig gegossen werden. Der Boden ist im Idealfall nährstoffarm und locker. Beberitze sind winterhart.
  • Eibe (Taxus baccata): Zwar ist dieses Baum- oder auch Strauchgewächs sehr pflegeleicht und auch für schattige Standorte geeignet, allerdings ist er sehr giftig. Die Eibe wächst nur langsam und muss daher selten geschnitten werden.
  • Heckenkirsche (Lonicera nitida): Das Geißblattgewächs ist vor allem wegen seines dichten Wuchses als immergrüne Pflanze sehr beliebt. Die Heckenkirsche wächst sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten und ist darüber hinaus sehr robust und pflegeleicht. Nur Staunässe verträgt die Buchsbaumalternative nicht.
  • Japanische Stechpalme (Ilex crenata): Diese Heckenpflanze eignet sich aufgrund der starken Ähnlichkeit bei der Pflege als gute Alternative zum Buchsbaum. Die Heckenpflanze wird bis zu drei Meter hoch, ist pflegeleicht und frostresistent. Vermeiden sollten Sie allerdings Staunässe. Die Japanische Stechpalme ist schnittverträglich.

Achtung
Die Verwechslungsgefahr zwischen dem Buchsbaum und den Ilex-Arten ist sehr hoch. Häufig werden Buchsbaumsorten als Ilex verkauft. Diese werden dann wiederum vom Buchsbaumzünsler befallen. Es gibt ein Erkennungsmerkmal, mit dem Sie beide Heckenpflanzen voneinander unterscheiden können: Die Blätter beim Buchsbaum liegen sich gegenüber. Die Blätter bei den Ilex-Arten sind versetzt angeordnet.

  • Zwergliguster (Ligustrum vulgare Lodense): Ein sonniger oder halbschattiger Standort ist für diese Heckenpflanze optimal geeignet. Allerdings werden Zwergliguster lediglich bis zu einem Meter hoch. Ihre kleinen, weißen Blüten im Herbst sind dennoch ein schöner Farbtupfer im Sommer.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Nabu
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