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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gemüse Chicorée anbauen: Vitamin-A-Spender in der kalten Winterzeit
Der Anbau von Chicorée im Gartenbeet ist nicht besonders verbreitet, weil er etwas aufwändig ist. Dabei liefert das Wintergemüse viele wichtige Nährstoffe und tut auch der Verdauung gut. Wie Sie es selber anpflanzen können, erfahren Sie hier.
Vorbereitung und Anbau des Wintergemüses
Die Wilde Wegwarte, von der der Chicorée abstammt, war schon in der Antike ein geschätztes Gemüse. Im 19. Jahrhundert stellte man dann in Europa fest, dass die Chicoréesprossen durch Treiberei aus der sogenannten Kaffeezichorie gewonnen werden können. Für den Anbau wird die Saat des Wintergemüses zunächst im Mai in Reihen mit einem Abstand von 40 Zentimetern und einer Saattiefe von zwei bis drei Zentimetern ausgesät. Der Boden sollte weder zu nass noch zu trocken, frei von Steinen, mittelschwer und idealerweise humos sein. Zur Vorbereitung des Anbaus bietet es sich an, den Boden mit gut verrottetem Kompost zu vermischen, rät die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau.
Vier Wochen nach der Aussaat müssen die jungen Pflanzen vereinzelt werden, sodass zwischen ihnen ein Abstand von 10 Zentimetern liegt. Mitte September können die Rüben der Pflanze ausgegraben werden und bleiben einige Tage liegen, damit sie die letzten Nährstoffe aus dem Laub ziehen können. Danach scheiden Sie den Blattschopf ab oder brechen die Blätter aus. Das Herz muss allerdings unverletzt bleiben.
Treiben der Chicoréesprossen
Nun geht es ans Treiben. Die Treiberei findet in völliger Dunkelheit bei einer Temperatur von 12 bis 18 Grad Celsius statt. Benutzen Sie dafür ein lichtundurchlässiges Gefäß mit Deckel und füllen Sie es mit einer etwa zehn Zentimeter hohen Schicht Gartenerde auf. Stellen Sie nun die Rüben dicht zusammen hinein, füllen Sie das Gefäß mit Erde auf und spülen Sie es mit reichlich Wasser ein. Die Erde muss ständig feucht sein, besser ist es aber trotzdem, Löcher in den Boden des Pflanzgefäßes zu bohren, damit das Wintergemüse nicht durch Staunässe verfault. Schließen Sie dann den Deckel und prüfen Sie nur hin und wieder, ob die Erde feucht genug ist. Nach etwa drei bis vier Wochen können Sie die ausgetriebenen Chicoréesprossen dann ernten. Sie müssen noch fest verschlossen sein und werden einfach von der Rübe abgebrochen. In der Regel kann man jede Rübe nur einmal beernten.
Chicorée ist für seinen hohen Gehalt an Vitamin A, Kalium, Phosphor und Kalzium bekannt. Er enthält außerdem den Bitterstoff Taraxin, der positiv auf die Verdauung und den Appetit wirkt.