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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gartenarbeit Den Garten nach dem Mondkalender richten
Viele Menschen schwören darauf, dass das Bewirtschaften ihres Gartens im Einklang mit dem Mondkalender ihre Pflanzen kräftiger wachsen lässt und sie dadurch eine bessere Ernte haben. Aber was ist wirklich dran am Mythos Mond? Können die Mondphasen die Pflanzen im Garten tatsächlich beeinflussen? Wir erklären Ihnen, was es mit dem Mondkalender auf sich hat und geben Ihnen zehn Mond-Gärtner-Tipps für einen vielleicht noch grüneren und blühenderen Garten.
Der Mond beflügelt seit jeher die Fantasie des Menschen und ist seit Jahrtausenden lebendiger Bestandteil unseres Lebens. Doch zu dem Aberglauben und den sagenumwobenen Geschichten gesellen sich auch tatsächlich handfeste, wissenschaftliche Aspekte.
Mondphasen und ihr Einfluss auf die Erde
Bewiesen ist, dass die Wechselbeziehungen zwischen Mond und Erde erheblichen Einfluss auf unseren Planeten besitzen. Ebbe und Flut werden beispielsweise von ihnen bestimmt. Das Magnetfeld der Erde und auch die Drehgeschwindigkeit unseres Planeten stehen ebenfalls in Wechselwirkung mit dem Mond.
Einfluss des Mondes auf Mensch und Tier
Viele nachtaktive Tiere nutzen den Mond für die Navigation in der Wildnis und finden sich so über weite Strecken problemlos zurecht. Der Mensch orientiert sich zwar nicht (mehr) am Mond, doch können seine Schlafstörungen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Teil mit dem Stand des Mondes am Himmel in Zusammenhang gebracht werden.
Fest steht, dass die flüssige Materie auf der Erde auf die wechselseitigen Magnetfelder reagiert. Es wurde beobachtet, dass mit der Zu- und Abnahme des Mondes auch die Pflanzensäfte steigen und fallen. Die Universität in Padua hat außerdem erforscht, dass Pflanzen bei Vollmond einen Wachstumsschub bekommen. Darüber hinaus gibt es allerdings keine bewiesenen Erkenntnisse über die Wirkung des Mondes auf die irdische Vegetation. Ab hier zählen ausschließlich Überlieferungen und Erfahrungswerte ambitionierter (Hobby-)Gärtner.
Welchen Einfluss hat der Mondkalender auf den Garten?
Die meisten Erkenntnisse in der Gartenarbeit sind durch Vergleiche zwischen Wachstums- und Ernteergebnissen mit und ohne die Berücksichtigung des Mondes gewonnen worden. Hier gibt es allerdings genauso viele Skeptiker wie Befürworter. Einigkeit herrscht nur darüber, dass es offenbar günstige und ungünstige Tage für bestimmte Gartenarbeiten gibt. Das kann aber nach Ansicht der Gegnern einfach nur am Wetter liegen.
Mond bestimmt die Gartenarbeit
Um dem ambitionierten Gärtner die Arbeit nach dem Mond zu erleichtern, wurde ein sogenannter Mondkalender entwickelt. Dort ist für jeden Tag verzeichnet, welche Gartenarbeiten bevorzugt erledigt werden sollten. Unterschieden wird dabei grob zwischen vier verschiedenen Arbeitstagen: Blatt-, Wurzel-, Blüten- und Fruchttage.
Garten nach dem Mondkalender pflegen
So werden beispielsweise an Blatttagen alle Blattkräuter und -gemüse gepflegt und behandelt. An Wurzeltagen sind wiederum Knollengemüse und generell Wurzeln aller Pflanzen für die Pflege besonders empfänglich. Fruchttage beziehen sich auf Pflanzen, die oberirdisch Früchte tragen und an Blütentagen sollten blühende Arten wie etwa Kräuter behandelt werden. So weiß der Gärtner, wann er säen, pflegen und ernten kann und wann es gut ist, Schädlinge zu bekämpfen.
Tierkreiszeichen und Elemente
Das Ordnungsprinzip der Tage im Mondkalender beruht auf dem System der Sternkreiszeichen. Im Laufe eines Monats durchläuft der Mond alle Tierkreiszeichen. Den Zeichen sind bestimmte Eigenschaften zugeordnet, die dem Klimaverhalten eines gesamten Jahres in Bezug auf die Sonne ähneln. Das heißt, die ersten sechs Zeichen stehen für die Blüten- und Fruchttage (Frühling und Sommer) und die letzten sechs Zeichen für die Blatt- und Wurzeltage (Herbst und Winter).
Jeweils dreien der zwölf Tierkreiszeichen ist dann noch eines der Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft zugeordnet. Das Sternzeichen, durch das der Mond gerade wandert, bestimmt also letztlich, ob es sich um einen Blatt-, Frucht-, Wurzel- oder Blütentag handelt. Sehen Sie hier die Zusammenhänge in einer Übersicht:
Art des Tages | Element | Tierkreiszeichen | Typische Garten-Pflanzen | ||||||
Blütentag | Luft | Zwilling | Waage | Wassermann | Blumen, Blumenzwiebeln oder Brokkoli | ||||||
Blatttag | Wasser | Fisch | Krebs | Skorpion | Kohlrabi, Lauch, Petersilie, Salat, Spinat | ||||||
Fruchttag | Feuer | Widder | Löwe | Schütze | Gemüse, Nüsse, Früchte | ||||||
Wurzeltag | Erde | Stier | Jungfrau | Steinbock | Kartoffel, Sellerie, Radieschen, Rhababer |
Garten nach den Mondphasen gestalten
Als Mondphase wird das Ab- und Zunehmen des Mondes bezeichnet, also der dauernde Wechsel von Neumond zu Vollmond. Nimmt der Mond gerade zu, ist es ratsam, Pflanzen zu säen und setzen, die nach oben wachsen und oberirdisch Früchte tragen. Ist der abnehmende Mond zu sehen, ist es Zeit, Wurzelgemüse und -kräuter einzupflanzen. Der Erfolg dieser Methode hängt direkt mit dem Steigen und Fallen der Pflanzensäfte zusammen. So ziehen sich die Kräfte der Pflanzen bei abnehmendem Mond in die Wurzeln zurück und strömen bei zunehmendem Mond nach oben in Stämme, Stängel und Blätter.
Die Mondstände
Nicht zu verwechseln mit den Mondphasen sind die Mondstände. Sie bezeichnen das Auf- und Absteigen des Mondes am Horizont. Das ist vergleichbar mit dem Stand der Sonne zur Sommer- und Wintersonnenwende. Dabei wird das Aufsteigen nach altdeutschem Sprachgebrauch als obsigend bezeichnet und mit gutem Pflanzenwachstum über der Erdoberfläche verbunden. Dagegen nennt sich der absteigende Mond nidsigend und bezeichnet den richtigen Zeitpunkt für das Säen, Setzen und Schneiden der Pflanzen. Auch wirkt diese Zeitspanne als Ruhe- und Kraftsammlungsphase.
Die Mondstände kann man im Vergleich zu den Mondphasen nicht mit einem Blick zum Himmel erkennen. Daher richten sich die meisten Gärtner nur nach den Mondphasen, die laut den Erfahrungsberichten als kraftvoller gelten. Wir zeigen Ihnen zehn Mond-Gärtner-Tipps, mit denen Ihr Garten vielleicht noch schöner grünt und blüht.