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Elektroheizungen im Herbst: Die Lösung für den Übergang?


Vorteile, Kosten, Alternativen
Elektroheizer im Herbst: Die Lösung für den Übergang?

Draußen noch zu mild, um die Zentralheizung anzustellen. Aber morgens und abends drinnen schon recht frisch: In Übergangszeiten scheinen mobile Elektroheizer sinnvoll. Doch Energieexperten sehen das anders.

Aktualisiert am 03.11.2020|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa, t-online, ron
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Der Sommer ist längst vorbei und der Herbst hat uns voll im Griff: Wenn die Tage immer kürzer werden, sinken auch die Temperaturen in den Innenräumen. Für einige Mieter oder Hausbesitzer ist es in dieser Übergangszeit meist noch zu mild, um die Heizungsanlage anzustellen. Morgens oder abends kann es drinnen aber schon ungemütlich kühl werden.

Mobile Elektroheizer scheinen sinnvoll: Sie bringen rasch Wärme in kühle Räume. Doch sie verbrauchen auch viel Strom.Vergrößern des Bildes
Mobile Elektroheizer scheinen sinnvoll: Sie bringen rasch Wärme in kühle Räume. Doch sie verbrauchen auch viel Strom. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn)

Viele greifen an solchen Tagen deshalb auf mobile Heizungen zurück, die mit Strom betrieben werden. Allerdings sind diese Geräte nicht unumstritten. Wichtige Fragen und Antworten:

Was für Heizungen sind das eigentlich?

Im Handel finden sich Geräte mit Namen wie Stand-, Elektro- oder Direktheizung sowie Radiator, Heizlüfter oder Konvektor. Sie arbeiten mit Heizwiderständen, die warm werden, wenn Strom fließt. Die meisten Geräte haben ein Thermostat, das das Aufheizen beendet, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist.

Wodurch unterscheiden sich die Geräte?

Es gibt drei Gruppen von mobilen Elektroheizungen:

  • Konvektor
    Hier wird die von unten eintretende Kaltluft im Heizelement erwärmt und strömt oben als warme Luft in den Raum, erläutert Rolf Melzig, Experte für die Hersteller-Initiative Wärme+.
  • Heizlüfter oder Schnellheizer
    "Soll die Erwärmung der Raumluft schnell erfolgen, werden gerne Heizlüfter zum Einsatz gebracht", erklärt Melzig. Heizlüfter oder Schnellheizer haben einen fest eingebauten Lüfter, der für erhöhten Luftdurchsatz sorgt und ein Zimmer in kurzer Zeit erwärmt. "Häufig kommt ein Schnellheizer im Badezimmer zum Einsatz", so der Experte.
  • Radiator
    Er erwärmt das in seinem Inneren befindliche Öl auf eine hohe Temperatur, um dann die Wärme über die Metalloberfläche in den Raum abzugeben.

Neben diesen mobilen Wärmequellen gibt es stationäre, fest im Raum installierte Elektroheizungen. Dazu zählen zum Beispiel Speicherheizungen wie der Nachtspeicherofen.

Wie effizient sind mobile Heizungen?

Viele Energieexperten raten generell von mobilen Elektroheizern ab, sogar für kurze Einsätze. "Warum nicht einfach die Zentralheizung aufdrehen?", fragt Udo Peters, Energiereferent der Verbraucherzentrale NRW. Sein Argument: die Kosten. Die kleinen Heizungen nutzen anders als Nachtspeicherheizungen den normalen, teuren Tagstrom. Dieser liegt laut Peters durchschnittlich bei 30 Cent je Kilowattstunde, Gas zum Beispiel im Vergleich dazu bei rund sechs Cent. Es sei daher immer besser, die Zentral- oder Hauptheizung ab einer bestimmten Witterungsphase anzuschalten.

Beispielrechnung: Radiator

Die Kosten fürs Heizen mit einem Radiator sind schnell errechnet. Ein Gerät mit einer Leistung von 2.000 Watt verbraucht stündlich zwei Kilowatt (kW) Strom. Als Richtwert gilt: Mit 50 Watt Leistung kann ein Radiator einen Kubikmeter Raum heizen.

Ein 2.000-Watt-Radiator ist demnach ausreichend, einen etwa vierzig Kubikmeter großen Raum zu beheizen. Das entspricht in etwa einem Zwanzig-Quadratmeter-Zimmer mit einer Raumhöhe von zwei Metern.

Info
Ein Radiator ist immer für eine bestimmte Raumgröße ausgelegt. Angaben zur maximalen Raumgröße (in Kubikmeter) finden Sie auch auf der Verpackung oder dem Elektrogerät selbst.

Zahlen Sie 30 Cent pro Kilowattstunde Strom und heizen den Raum mit dem Radiator tagsüber zehn Stunden lang, so verbraucht dieser Strom im Wert von 6 Euro (2 kW x 0,30 Euro x 10 Stunden) pro Tag. In einem Monat mit 30 Kalendertagen wären das Stromkosten in Höhe von 180 Euro.

Doch wie hoch sind die Stromkosten für beispielsweise eine 50-Quadratmeter- oder eine 3-Raum-Wohnung?

Raum- bzw. Wohnungsgröße Kosten pro Tag Kosten pro Monat
20 qm (1 Raum) 6 Euro 180 Euro
50 qm (2-Raum-Wohnung)* 12 Euro 360 Euro
70 qm (3-Raum-Wohnung)** 18 Euro 540 Euro

*Das entspricht zwei beheizten Räumen à 20 Quadratmeter. Diese werden tagsüber zehn Stunden lang beheizt. Der Preis pro kW beträgt 30 Cent.
**Das entspricht drei beheizten Räumen à 20 Quadratmeter. Diese werden tagsüber zehn Stunden lang beheizt. Der Preis pro kW beträgt 30 Cent.

Lohnt die Stromheizung im Ausnahmefall?

Energieexperte Peters rät Hausbesitzern generell, eine Nachrüstung ins Auge zu fassen – trotz Investitionskosten. Er spricht vom "falschen Spargedanken". Denn die lokalen Heizer können schlimme und teils teure Schäden verursachen. Da die Wände in den dauerhaft unbeheizten Räumen immer kalt sind, kondensiert die erwärmte, feuchtere Luft an den Wänden. Die Folge sind Feuchteschäden und Schimmelbildung.

Heizung kalt: Was können Mieter tun?

Erst mal vorweg: Ist es draußen zu kalt, muss der Vermieter die Zentralheizung in die Gänge bringen. Gesetzliche Vorgaben gibt es nicht, aber landläufig gilt die Zeit vom 1. Oktober bis 31. März als Heizsaison. Gibt es in einzelnen Räumen gar keine Heizung, bleibt Mietern oft nur die Nachrüstung auf eigene Kosten. Hier können Stromheizungen eine Lösung sein – ob mobil oder fest montiert. Aber hier müssen die Bewohner dann dafür sorgen, dass kein Schimmelbefall eintritt. Das gelingt mit ausgewogenem Lüften und Heizen.

Werden Elektroheizer finanziell gefördert?

Aufgrund hoher Energiekosten werden sowohl mobile als auch stationäre Elektroheizungen in Deutschland nicht gefördert. Laut der Verbraucherzentrale Hamburg gibt es aber zahlreiche Förderprogramme für die Erneuerung von stationären Elektroheizungen, zum Beispiel eines Nachtspeicherofens, mit modernen Heizungsanlagen. Hierzu können Fördermittel beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragt werden.

Verwendete Quellen
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