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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwankender Preis So sparen Sie beim Heizölkauf bares Geld
Im Frühling ist bei vielen Hauseigentümern der Heizöltank halbleer. Viele glauben, dass sie jetzt, in der milden Jahreszeit, besonders günstig Heizöl kaufen können und bei fallenden Temperaturen mit höheren Preisen rechnen müssen. Doch diese alte Regel gilt längst nicht mehr unbedingt.
Heizölpreise fallen regional unterschiedlich aus. Sie sollten daher die Preise mehrerer Heizöllieferanten miteinander vergleichen, bevor Sie bestellen. Am besten erfragen Sie die aktuellen Preise direkt am Telefon. Weitere Tipps für Ihren Heizölkauf gibt es hier.
Vorhersagen für den Ölpreis kaum möglich
Viele glauben immer noch, dass in den Monaten mit den milden Temperaturen die Preise aufgrund mangelnder Nachfrage besonders günstig sind. Doch den idealen Zeitpunkt für den Heizölkauf gibt es schon seit längerem nicht mehr. Betrachtet man die Preisentwicklung der vergangenen Jahre, so lassen sich nicht immer die gleichen saisonalen Effekte feststellen. Da sich der Heizölpreis am Ölpreis an der Börse orientiert, sind kaum Vorhersagen möglich.
Die Entwicklung des Ölpreises und damit auch des Heizölpreises hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der US-Dollarkurs spielt eine Rolle, aber etwa auch Angebot und Nachfrage auf den Ölmärkten. Hinzu kommt die Energiesteuer, die ein fester Betrag pro Liter ist. Demnach steigt der Anteil der Energiesteuer am Preis, je günstiger das Heizöl ist.
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Heizölpreise vergleichen
Wer günstig Heizöl einkaufen möchte, sollte regelmäßig die Preise mehrerer Anbieter vergleiche. "Das lohnt sich in jedem Fall, denn es kann mitunter gewaltige Preisunterschiede geben", sagt Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher.
Am einfachsten funktioniert der Heizölpreisvergleich über das Internet. Nach Eingabe von Postleitzahl, Heizölsorte und -menge ermitteln Datenbanken den Preis, den Händler aktuell anbieten. Zusätzlich kann das Angebot eines örtlichen Mineralölhändlers eingeholt werden. "Verglichen werden sollten dabei die Endpreise und nicht die häufig grafisch hervorgehoben dargestellten Preise pro 100 Liter", rät Stiftung Warentest. Bei den fettgedruckten Preisen fehlten mitunter bestimmte Zuschläge wie Gefahrgutaufschlag oder Lieferpauschale. "Gerade besonders günstige Anbieter haben oft lange Lieferzeiten bis zu 25 Werktage", so Stiftung Warentest.
Regionale Preisunterschiede
Grundsätzlich gilt, dass Heizölpreise regional unterschiedlich ausfallen. Auch die individuelle Situation des Kaufinteressenten hat Einfluss auf den Preis. Wenn sein Grundstück beispielsweise nur mit einem kleinen – und nicht wie eigentlich üblich mit einem großen – Tankwagen angefahren werden kann, dann wird es für den Kunden teurer. Mehr Geld müssen Kunden in aller Regel auch dann zahlen, wenn das Heizöl kurzfristig und in eher kleinerer Menge geliefert werden soll.
Gruppenbestellung spart Geld
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass bei größeren Abnahmemengen der Preis pro Liter sinkt. "Insofern sollten sich mehrere Verbraucher zusammentun und gemeinsam Heizöl bestellen", empfiehlt Peters. Vielerorts haben Verbraucher privat sogenannte Bestellgemeinschaften gebildet, zum Beispiel Nachbarn untereinander. Über Internetportale sind organisierte Sammelbestellungen ebenfalls möglich. Dabei gilt: Liegen die Abnahmestellen dicht nebeneinander, ist der Lieferaufwand gering – das ist für die Mitglieder der Bestellgruppe von Vorteil. Als Faustregel gelten etwa drei bis fünf Kilometer.
Geht bei Händlern eine Sammelbestellung ein, machen die meisten von ihnen den Preis an der durchschnittlichen Bestellmenge aller Beteiligten fest. Das heißt, dass eine Sammelbestellung sich unter dem Strich nur dann für einen Besteller rechnet, wenn die anderen nicht deutlich weniger bestellen.
Es sollte aber darauf geachtet werden, dass jeder der Beteiligten selbst für die Bezahlung seiner Menge verantwortlich bleibt. Deshalb sollten alle bei einer Sammelbestellung bar oder per Karte zahlen. Vorsicht ist angesagt bei einer Rechnung: Wird auf Rechnung gekauft und zahlt einer der Besteller seinen Anteil nicht, dann muss der Hauptbesteller für ihn aufkommen.
Widerrufsrecht beachten
Allgemein besteht beim Kauf von Heizöl nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (Az.: VIII ZR 249/14) ein Widerrufsrecht – wie bei anderen Fernabsatzverträgen auch. Somit kann eine Bestellung bis zum Beginn des Einfüllens widerrufen werden.
Oft gibt es zudem bei einer Bar- oder Kartenzahlung noch einmal einen kleinen Rabatt vom Lieferanten. Sammelbestellungen haben aber auch einen Nachteil: Sie schränken die eigene Flexibilität ein, denn Verbraucher kann dadurch nicht auf mögliche Preisschwankungen reagieren.
Heizung unbedingt ausschalten
Wird Heizöl geliefert, dann muss in jedem Fall die Heizung ausgeschaltet sein. Etwa zwei Stunden nach der Tankbefüllung kann sie problemlos wieder eingeschaltet werden. Heizöl kann für mehrere Monate oder sogar noch einen längeren Zeitraum bevorratet werden.
Wichtig zu wissen: Der Kauf von Heizöl fällt nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe unter das Fernabsatzgesetz. Das bedeutet, dass Kunden die Bestellung innerhalb von 14 Tagen widerrufen können, sollten sie das Heizöl online, am Telefon oder per Fax geordert haben (Az.: VIII ZR 249/14).
Wer modernisiert spart Geld
Wer nachhaltig Brennstoff sparen möchte, sollte erwägen, seine Tankanlage mit Öl-Brennwerttechnik modernisieren zu lassen. Ein Öl-Brennwertkessel kann nach seinen Angaben den Brennstoffbedarf im Vergleich zur alten Heizung gewaltig reduzieren, "und zwar um bis zu 30 Prozent".
- dpa
- Bund der Energieverbraucher
- eigene Recherche