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Zum journalistischen Leitbild von t-online.So heizen Sie clever Heizt ein voll aufgedrehter Heizkörper schneller?
Kommt man in einen kalten Raum, ist der erste Reflex, die Heizung voll aufzudrehen. Wird ein Zimmer so wirklich schneller warm?
Aus Energiespargründen drehen viele Verbraucher in ihrer Abwesenheit die Heizung herunter. Das hat zur Folge, dass die Wohnung auskühlt und dann länger braucht, ehe sie bei der Rückkehr warm wird. Das Aufdrehen der Heizung bis zum Anschlag bringt allerdings nichts, weiß die Verbraucherzentrale Thüringen, nur der Energieverbrauch steigt. Wie man die Heizung am besten einstellt und welche Raumtemperatur sinnvoll ist.
Wird ein Raum schneller warm, wenn die Heizung voll aufgedreht ist?
Ein kalter Raum wird nicht schneller warm, wenn die Heizung auf Stufe 5 statt auf 3 steht. Darauf weist die Verbraucherzentrale Thüringen hin. Denn die Stufen stehen nur für die gewünschte Höchsttemperatur, bei der das Thermostat die Wärmezufuhr anhält.
Eine Flüssigkeit im Drehknopf lasse das Thermostatventil auf die Raumtemperatur reagieren, erläutern die Verbraucherschützer. Ist eine bestimmte Gradzahl erreicht, dehne sich die Flüssigkeit aus. Das Ventil schließe daraufhin automatisch.
Die richtige Temperatur für jeden Raum
Die Heizung heizt dann nicht weiter auf – bei Stufe 3 sei das in der Regel bei einer Raumtemperatur von 20 bis 21 Grad. Bei Stufe 5 hingegen erwärme die Heizung den Raum weiter. Das erhöhe den Energieverbrauch – um circa sechs Prozent für jedes weitere Grad. Die Experten raten daher, zu hoch eingestellte Regler herunterzudrehen, wenn das Zimmer warm genug ist. Im Wohn- und Esszimmer reicht nach Ansicht der Experten eine Raumtemperatur von 20 Grad. Im Kinder- und Arbeitszimmer sollten es maximal 22 Grad sein, während im Schlafzimmer 16 bis 18 Grad genügen.
Wann Sie das Thermostat ganz aufdrehen sollten
Anders ist es, wenn ein zentrales Thermostat die Heizungsanlage für die gesamte Wohnung regelt. Dann empfiehlt die Stiftung Warentest, die Ventile an den einzelnen Heizkörpern voll aufzudrehen. Das Prinzip dahinter ist einfach: Wird das Raumthermostat so eingestellt, dass die Wohnung auf 20 Grad erwärmt werden soll, und manche Heizkörper sind nur halb aufgedreht, kann die gewünschte Temperatur nicht erreicht werden. Sollen dagegen einzelne Räume kühler bleiben, kann man an deren Heizkörpern die Temperatur individuell herunterregeln.
Wie viel Grad bedeuten die Zahlen auf dem Heizungsregler?
Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Die Gradzahl ist von der Raumgröße abhängig. Ein kleiner Raum wird auf Stufe 3 bereits angenehm warm. Ein großer Raum benötigt hingegen eine etwas höhere Stufe.
Als Faustformel können Sie sich merken, dass jede Stufe ein Temperaturschritt von etwa vier Grad bedeutet. Teilweise können mit Stufe 5 bis zu 30 Grad Celsius Raumtemperatur erreicht werden. Dies ist allerdings nur ein Schätzwert. Der tatsächlich erreichte Wert hängt von unterschiedlichen Faktoren – Raumgröße, Isolierung der Wände und Fenster, Personenanzahl – ab. Es handelt sich daher nicht um einen festgelegten Wert.
Nachts Temperatur nur um zwei Grad senken
Nachts sollten Bewohner die Temperatur um maximal zwei Grad senken, rät die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz in Mainz. Das spare Geld: Werde die Heizung weiter heruntergedreht, kühle das Gebäude aus und müsse dann mit erhöhtem Energieverbrauch am Tag wieder erwärmt werden, warnt die Kammer weiter.
Wohnung sollte nicht kälter als 16 Grad sein
Eine Grundtemperatur von 16 Grad sollte man in der Wohnung ohnehin nicht unterschreiten, rät die Deutsche Energie-Agentur (dena) in Berlin. Sonst schlägt sich die Feuchtigkeit aus der Luft an den kalten Wänden und Gegenständen nieder – dort bildet sich in der Folge bevorzugt Schimmel.
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Unabhängig davon, welche Temperatur man selbst einstellt, müssen in deutschen Mietwohnungen aber mindestens 20 Grad erreicht werden können. Wird die Heizung nicht warm genug, dürfen Mieter ihre monatlichen Zahlungen kürzen, wie die laufende Rechtsprechung zu kaputten Heizungen in Mietwohnungen zeigt.
Richtig heizen heißt auch richtig lüften
Um Schimmelbildung zu verhindern, müssen Sie außerdem regelmäßig lüften. Mehrmals täglich stoßzulüften ist dabei besser als ein ständig gekipptes Fenster. Letzteres kühlt die Wände aus und kann so zu Schimmelbildung führen. Während des Lüftens sollten Sie außerdem das Thermostatventil schließen, um Energie zu sparen. Wie Sie im Winter richtig lüften, lesen Sie hier.
Im Urlaub genügt Frostschutz für die Heizung nicht
Selbst bei längerer Abwesenheit muss die Wohnung ausreichend geheizt sein. Dabei genügt es nicht, die Heizung mit dem Schneeflockensymbol auf "Frostschutz" zu stellen. Der Frostwächter verhindert lediglich, dass der Heizkörper zufriert, nicht aber das Vereisen der Leitungen. Kommt es zum Rohrbruch, weil nicht genügend geheizt wurde, kann man seinen Versicherungsschutz verlieren und bleibt auf den Kosten sitzen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Umweltbundesamt