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Heizung modernisieren oder besser komplett tauschen?


Was wann sinnvoller ist
Heizung modernisieren oder komplett tauschen?

Ein kompletter Austausch der Heizung ist sehr teuer – nicht jeder hat die finanziellen Mittel dafür. Aber muss ein Tausch wirklich sein? Und wie geht es günstiger?

Aktualisiert am 01.10.2024|Lesedauer: 3 Min.

Wenn das Heizsystem veraltet ist und der Heizkessel mehr Energie frisst, als er effizient in Wärme umwandelt, ist es Zeit für einen Tausch. Aber der ist oft sehr teuer. Reicht es da nicht einfach, lediglich ein paar Komponenten auszutauschen und die Lebensdauer der in die Jahre gekommenen Heizung zu verlängern?

HEIZUNGEN-BUNDESREGIERUNG/Vergrößern des Bildes
Heizungstausch: Experten beraten Verbraucher, ob sich ein kompletter Austausch lohnt.

Heizkosten um ein Drittel senken

Laut der Energieagentur Nordrhein-Westfalen geht der Großteil (durchschnittlich 70 Prozent) der aufgewendeten Energiekosten für die Warmwasserversorgung und die Heizwärme für einen Haushalt drauf. Dieser Wert kann um knapp ein Drittel gesenkt werden, wenn Hausbesitzer ihre alte Heizung gegen eine neue, energieeffiziente austauschen lassen und zugleich auf eine Solaranlage setzen.

Diese Aussicht sowie die zahlreichen staatlichen Fördermittel und -maßnahmen machen einen Heizungstausch für viele attraktiver als die bloße Sanierung. Hinzu kommt, dass die neue Heizung zukunftssicher sein und bis zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Das bedeutet, dass Sie auch der Umwelt etwas Gutes tun – und zugleich der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zuvorkommen.

Übrigens: Die Dämmung des Daches senkt die Heizkosten um etwa 3 Prozent, die Kellerdämmung um 6 Prozent, die Erneuerung der Fenster und der Türen um 9 Prozent und die Fassadendämmung um knapp 13 Prozent.

Mögliche Förderprogramme

Die Heizungsmodernisierung können Sie beispielsweise durch Mittel des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördern lassen. Die Programme (siehe Förderrichtlinie zur "Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG)) gelten sowohl für eine Teilmodernisierung als auch für einen Heizungstausch – sofern das neue System zu mindestens 65 Prozent aus erneuerbaren Energien betrieben wird. Darüber hinaus ist noch eine steuerliche Förderung für die energetische Gebäudesanierung möglich. Wichtig ist, dass Interessenten sich vor dem Kauf und dem Einbau der Heizung von einem Energieberater anleiten lassen. Denn dieser errechnet, welches Heizsystem wirtschaftlich rentabel ist, und unterstützt zudem bei der Beantragung der staatlichen Zuschüsse. Zudem schreiben einige Förderprogramme ohnehin vor, dass vor der Beantragung eine Beratung durch einen Experten erfolgt sein muss, damit die Hausbesitzer die Zuschüsse gewährt bekommen.

Heizungsmodernisierung ohne Austausch

Wenn Sie nicht die finanziellen Möglichkeiten haben, die Heizungsanlage oder den Heizungskessel vollständig auszutauschen oder zu modernisieren, und dennoch die Heizkosten senken möchten, können Sie folgende kleine Modernisierungsmaßnahmen (selbst) ergreifen:

  • Tauschen Sie die Thermostate aus. Diese sind nach spätestens 15 Jahren nicht mehr voll funktionstüchtig und könnten somit Ihre Heizkörper stärker als nötig aufheizen. Und das wiederum treibt Ihre Heizkosten in die Höhe.
  • Dämmen Sie die Heizungsrohre sowie den Heizkessel. Dadurch geht weniger Wärme verloren und sie kommt dort an, wo sie gebraucht wird: im Heizkörper.
  • Durch einen hydraulischen Ausgleich wird die Wärmeverteilung im Heizkreislauf optimiert.
  • Heizungs-Check: Der regelmäßige Heizungs-Check sowie die Wartung und korrekte Einstellung durch den Fachmann können dazu beitragen, dass Ihre Heizung effizienter arbeitet und somit weniger Kosten verursacht.

Aber Achtung: Diese kleinen Modernisierungsmaßnahmen für ein kleines Budget sind nicht bei jeder Heizung lohnenswert. Denn einige Modelle dürfen nur noch für wenige Jahre betrieben werden (siehe unten).

Heizung modernisieren oder komplett tauschen?

Was sinnvoller ist, ist individuell verschieden. Ein grober Anhaltspunkt lässt sich aber anhand von zwei Fragen ermitteln: Ist es auf lange Sicht teurer, die Heizung bloß zu sanieren (Reparaturkosten plus Energiekosten)? Nach wie vielen Jahren haben sich der Heizungstausch und die niedrigen Heiz- und Warmwasserausgaben gerechnet?

Bei der Gegenüberstellung der Kosten kann ebenfalls ein Energieberater helfen.

Heizungstausch: Bei diesen Heizungen ist er Pflicht

Unabhängig von der Überarbeitung des GEG – auch Heizungsgesetz genannt – gibt es aber auch Hausbesitzer, die gar keine Wahl haben, ob sie nur einen Teil des Heizsystems modernisieren oder die Heizung komplett austauschen lassen. Denn schon jetzt ist klar: Bestimmte Heizungen müssen weg. So besteht beispielsweise für bestimmte Gas- und Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind, schon jetzt eine Austauschpflicht (siehe §72 GEG). Und auch bestimmte Kaminöfen dürfen nicht mehr betrieben werden. Insbesondere, wenn Sie die erlaubten Abgaswerte deutlich überschreiten.

Verwendete Quellen
  • verbraucherzentrale.de "Heizungsförderung"
  • Viessmann.de "Heizung modernisieren: Optionen & Vorteile"
  • Thermondo.de "Heizung modernisieren"
  • Heizung.de
  • energis.de "Die alte Heizung modernisieren – wann lohnt es sich?"
  • eigene Recherche
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