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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Dämmung So dämmen Sie Ihre Heizungsrohre richtig
In vielen Altbauten laufen Heizungsrohre und Warmwasserleitungen ungedämmt durch kalte Keller und Wohnungen. Und auch in neueren Wohnungen sind oft nicht alle Rohre ausreichend gedämmt. Dabei ließen sich laut Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ fünf bis zehn Prozent Heizenergie einsparen, wenn die Rohre richtig verpackt werden. Heimwerker können freiliegende Rohre ganz leicht selbst dämmen: Die Ummantelung gibt es für unter fünf Euro im Handel.
Ungedämmte Rohre kühlen schneller aus – die teure Wärme geht ungenutzt verloren. Das macht sich spätestens am Ende des Jahres bei der Energiekostenabrechnung bemerkbar. Auch ein warmer Keller ist ein Indiz für entweichende Wärme. "Ein zehn Meter langes Rohr mit 32 Millimetern Durchmesser hat eine Oberfläche von etwa einem Quadratmeter", weiß Henning Discher von der Deutschen Energie-Agentur (dena) in Berlin. "Bei einer Temperatur des Heizwassers von 70 bis 90 Grad gehen so je laufenden Meter jährlich unnötig bis zu zehn Liter Heizöl verloren." Dagegen hilft die Dämmung der Rohre.
Dämmschalen gibt es nicht im Baumarkt
In Baumärkten gibt es für diesen Zweck vorgefertigte Rohrummantelungen, die man leicht selbst anbringen kann. Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren in Berlin rät, zusätzlich zu den Rohren auch Pumpen, Armaturen und Ventile zu isolieren. Für diese Teile gebe es ebenfalls passend geformte Dämmschalen. Doch: "Dämmschalen aus Styropor für Pumpen und Armaturen kann man nicht im Baumarkt kaufen", sagt Michael Pommer von der DIY Academy in Köln. Diese müsse man häufig beim Hersteller anfragen.
Wann man seine Rohre dämmen muss
Wer ein Haus baut oder kauft, ist sogar verpflichtet die Rohre zu dämmen. Das sieht die Energieeinsparverordnung vor. Eine Pflicht bestehe für Neubauten sowie in Bestandsbauten, so der VdZ auf seiner Verbraucherplattform. Von der Nachrüstpflicht befreit sind Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern, die das Gebäude mindestens seit dem 1. Februar 2002 selbst bewohnen. Wechselt der Eigentümer, müssen die neuen Besitzer die Rohre innerhalb von zwei Jahren dämmen.
Kosten rechnen sich schnell
Für eine Rohrummantelung müsse der Heimwerker je nach Rohrdicke 2,50 bis 3 Euro pro Meter ausgeben, erläutert Pommer. Diese Kosten rechneten sich innerhalb von zwei bis drei Jahren durch den nach der Isolierung geringeren Verlust an Heizenergie. Vorgefertigte Dämmungen für die Rohre gibt es aus unterschiedlichen Materialien: "Schläuche aus Weichschaum und Moosgummi sind einfach mit der Schere zu bearbeiten", sagt Pommer. Sie eigneten sich besonders für flexibel verlegte Rohre.
Für starre Verbindungen sollte man besser zu ummantelten Rohrdämmungen mit einen Kern aus Stein oder Glaswolle greifen. Anschlüsse müssten hier genau herausgeschnitten werden. Beim Arbeiten mit Mineralwolle sollten sich Heimwerker außerdem gut schützen, denn die kann bei empfindlichen Menschen die Haut und die Schleimhäute reizen. Pommer empfiehlt, einen Overall, Schutzbrille, Atemschutz und Handschuhe zu tragen.
Dämmung mit Reißverschluss
Schläuche aus Weichschaum sind vergleichsweise einfach zu verlegen. Sie werden bei neuen Isolierungen meist vor dem Verlegen auf die Rohre geschoben. Wer nachträglich dämmt, sollte die Schläuche mit einem Cutter-Messer der Länge nach aufschlitzen, rät die Stiftung Warentest in Berlin. Die Schläuche werden über die Heizungsrohre gestülpt und die Schnittkante mit Spezialklebstoff wieder verklebt oder mit Bandagen umwickelt. Einige Hersteller haben auch Isoliermaterial mit einer Art Reißverschluss. Diese ließen sich leichter auf verlegte Rohre stecken und zusammendrücken, erklärt Pommer. Allerdings funktioniere der Verschluss in der Praxis nicht immer.
Doppelt hält besser
Wie dick die Dämmung sein muss, legt die Heizanlagenverordnung fest. Dena-Experte Discher rät: "Nach einer Faustregel sollte sie mindestens etwa so dick sein wie der Rohrdurchmesser." Besser sei jedoch der doppelte Durchmesser. Außerdem sollten Heizungsrohre einzeln gedämmt werden, sonst könne es passieren, dass Vor- und Rücklauf der Anlage Wärme austauschen. Auch Kaltwasserrohre sollten isoliert werden, damit sich in der warmen Jahreszeit kein Kondenswasser an der Außenseite bildet, empfiehlt Pommer. Denn Feuchtigkeit, die sich an warmen Tagen an den Rohren ablagert, könne auf die Wände übergehen und diese durchfeuchten. Dann droht Schimmelbildung.