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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bauen So viele Steckdosen muss man planen
Offene Grundrisse in Wohnräumen gelten als modern. Vor allem Küche, Ess- und Wohnzimmer verschmelzen in Neubauten häufig zu einem großen Raum. Das wirkt ohne Frage großzügig und hell. Doch bei der Planung müssen Bauherren aufpassen: Denn häufig reduziert sich dadurch auch die Zahl der Steckdosen. Das ist ziemlich unpraktisch in Zeiten, in denen die Zahl der Elektrogeräte ständig zunimmt. Was Bauherren vorbeugend beachten sollten und wie viele Steckdosen in der Wohnung empfehlenswert sind.
Bei dieser Richtlinie zählen nicht die einzelnen Zimmer, sondern die verschiedenen Wohnbereiche – unabhängig von den Trennwänden. Für jeden Wohnbereich legt die RAL-RG 678 eine bestimmte Anzahl von Steckdosen, Leuchten- und Kommunikationsanschlüssen fest. Diese ist abhängig von der Raumgröße und dem Ausstattungswert. Ausstattungswert eins – mit einem Stern – beschreibt den Mindestumfang der Elektroinstallation. Die Komfortausstattung mit drei Sternen benötigen Bewohner, die viele elektrische Geräte nutzen und Wert auf eine umfangreiche Ausstattung legen.
Wie viele Steckdosen sinnvoll sind
Um den heutigen Komfort-Ansprüchen gerecht zu werden und weil die Anzahl der elektronischen Geräte stetig steigt, empfiehlt die Initiative Elektro+ mindestens den Ausstattungswert zwei. Für eine Küche zwischen 12 und 20 Quadratmetern sieht die RAL dann 18 Steckdosen und drei Leuchtenanschlüsse vor – im angrenzenden Esszimmer würden zusätzlich 16 Steckdosen und zwei Leuchtenanschlüsse zur Verfügung stehen.
RAL-Richtlinie gehört in die Baubeschreibung
Damit keine Missverständnisse aufkommen, empfiehlt Zander, auf dem Bauplan einzelne Wohnbereiche mit Linien zu trennen. Diesen Plan sollte man zusammen mit der RAL-Richtlinie in die Beschreibung der Bauleistung aufnehmen lassen. Erst dann kann der Bauherr die Umsetzung der Ausstattungswerte problemlos durchsetzen. Vernachlässigt der Bauherr die vertragliche Dokumentation über die Elektroausstattung, bezahlt er für jede Steckdose, die der Bauträger nicht eingeplant hat, später möglicherweise einen teuren Aufpreis.
Trotz fehlender Wände muss man auf Steckdosen nicht verzichten
Fehlende Wände sind bei der Installation im offenen Wohnraum übrigens kein Hindernis. Heutzutage werden in Fußbodenkanälen und in Bodentanks Steckdosen sowie Anschlüsse für Starkstrom und Kommunikation untergebracht.
Wer Hilfe bei der Planung benötigt: Unter elektro-plus.com bietet die Initiative Elektro+ einen Online-Raumplaner der Elektroinstallation nach RAL-RG 678 an.