Aufwand, Pflege & Co. Steildachbegrünung: Bis zu dieser Neigung ist es möglich
Grüne Oase auf dem Dach gewünscht? Auch Steildächer können trotz ihrer Neigung bepflanzt werden – jedoch mit mehr Aufwand. Was Sie dazu wissen sollten.
Wer das Dach seines Hauses bepflanzen möchte, benötigt dafür nicht unbedingt ein Flachdach. "Auch Steildächer lassen sich bepflanzen", sagt Marc Ellinger vom Verband Privater Bauherren (VPB). "Vorausgesetzt, die Dachneigung beträgt nicht mehr als 35 Grad." Allerdings erleichtert die Schräge die Begrünung nicht gerade.
Je mehr Dachneigung, desto höher der Aufwand
Grundsätzlich gilt dem VPB zufolge: Bei mehr als zehn Grad Dachneigung nimmt der konstruktive Aufwand zu, die Begrünung wird zudem teurer. Grund sind unter anderem die zu berücksichtigenden Schubkräfte, die eine leichtere Zusammensetzung der Aufbauschicht erfordern.
Weil extensiv begrünte Dächer mit Moos, Gräsern und Kräutern in der Regel leichter seien, kämen diese bei Schrägdächern eher zum Einsatz als intensive Dachbegrünungen, bei der die Auswahl an Pflanzen deutlich größer ist.
Konflikt zwischen Dachbegrünung und Photovoltaik
Das Begrünen lohnt sich: Bepflanzte Dachflächen dienen vielen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum und können zur Stärkung der Artenvielfalt beitragen. Zudem kann das Dachgrün CO₂ und Feinstaub absorbieren.
Den nötigen Pflegeaufwand sollten Bauherren aber nicht unterschätzen, so der VPB. Denn in den heißen Sommermonaten müsse das Dach bewässert, unerwünscht sprießende Setzlinge von Baum- oder Buscharten regelmäßig beseitigt werden. Aufgrund der gefährlichen Absturzhöhe sollte das von qualifiziertem Fachpersonal erledigt werden.
Wer dazu tendiert, auch eine Photovoltaikanlage zu installieren, dem rät Marc Ellinger zur Vorsicht: "Bei einem Steildach müssen sich Bauherren zwischen PV-Installation oder Begrünung entscheiden – beides ist nicht möglich." Doch selbst bei einem Flachdach, das grundsätzlich für die Kombination geeignet sein kann, kommt es aufgrund von Verschattung durch die Pflanzen womöglich zu Problemen.
- Nachrichtenagentur dpa