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Wasser im Keller: Wasser abpumpen und Schlimmeres verhindern


Die wichtigsten Schritte
Keller: Wasser abpumpen und Schlimmeres verhindern

Wenn Wasser im Keller steht, sollte es schnellstmöglich entfernt werden. Sollten Sie das selbst machen? Welche Geräte eignen sich dafür?

Aktualisiert am 16.09.2024|Lesedauer: 4 Min.

Durch Stark- oder Dauerregen sind mancherorts die Pegel der Flüsse deutlich gestiegen und die Talsperren reichlich gefüllt. Zudem ist die Erde durchweicht und aufgeschwemmt, sodass Hochwasser und Überschwemmungen drohen.

Wasserpumpe: Die Geräte können Sie kaufen, aber auch im Baumarkt leihen.Vergrößern des Bildes
Wasserpumpe: Die Geräte können Sie kaufen, aber auch im Baumarkt leihen. (Quelle: eyjafjallajokull/getty-images-bilder)

Wenn es wirklich zu dem Fall kommt, dass das Wasser durch die Straßen und dann in die Häuser fließt, sollten Sie sich richtig verhalten (mehr dazu hier). Erst wenn sich die Lage beruhigt hat, sollten Sie das Wasser im Keller abpumpen. Die wichtigsten Fragen und Antworten sind hier für Sie zusammengefasst.

Kann ich meinen Keller selbst leerpumpen?

Ob Sie selbst das Wasser aus Ihrem Keller entfernen dürfen oder nicht, hängt davon ab, wodurch der Wasserschaden verursacht wurde und um wie viel Wasser es sich handelt. Wenn es nur wenig Wasser ist, das durch einen Rohrbruch oder eine defekte Leitung verursacht wurde, dürfen beziehungsweise müssen Sie es selbst entfernen.

Handelt es sich hingegen um eine Überschwemmung durch Hochwasser oder einen steigenden Grundwasserspiegel und steht das Wasser in Ihrem Keller mehrere Zentimeter hoch, muss ein Experte oder die Feuerwehr den Keller auspumpen. Denn das Wasser kann unter Strom stehen. Es besteht also Lebensgefahr.

Das Technische Hilfswerk erklärt, dass Hausbesitzer bei nur wenigen Zentimetern Wasserhöhe allerdings auch selbst zur Wasserpumpe greifen können. Wichtig ist, dass vorab mögliche Gefahrenquellen ausgeschlossen werden.

Mit welcher Pumpe sollte ich meinen Keller auspumpen?

Wasserspiegel, die über 20 Zentimeter liegen, werden in der Regel mit einer Pumpe, also mechanisch und nicht manuell abgepumpt.

Es gibt sowohl Tauchpumpen als auch Schmutzwasserpumpen. Mit einer Tauchpumpe (auch einfach als Wasserpumpe bezeichnet) können Sie größere Mengen Wasser aus dem Keller pumpen. Sie sollten jedoch erst dann verwendet werden, wenn durch das Abpumpen keine Lebensgefahr mehr besteht. Die Spezialpumpen können Sie im Baumarkt für etwa 15 bis 20 Euro am Tag leihen.

Wohnen Sie in einem Hochwassergebiet oder einer Region, in der es aufgrund von Starkregen häufig zu Überschwemmungen kommen kann, sollten Sie sich selbst eine Wasserpumpe zulegen. Achten Sie bei dem Modell darauf, dass sowohl die Schläuche als auch das Stromkabel des Gerätes lang genug sind. Schließlich sollte das Abwasser in die Kanalisation geleitet und das Gerät nur im Trockenen aufgestellt werden.

Wenn das Wasser sehr verschmutzt – beispielsweise bei Schlamm oder Abwasser aus der Kanalisation –, müssen Sie zu einer speziellen Schmutzwasserpumpe greifen. Sie kann auch größere Partikel, die im Wasser schwimmen, nach draußen transportieren.

Info

In Mehrparteienhäusern mit mehreren Mietern kümmert sich in der Regel der Vermieter um das Auspumpen der Kellerräume.

Wasser aus dem Keller pumpen: die wichtigsten Schritte

Wichtig: Der Strom sollte vollständig ausgeschaltet sein, bevor Sie mit dem Auspumpen beginnen. Auch andere Gefahrenquellen sollten vorab eliminiert werden.

Denken Sie an die Beweissicherung der Schäden mithilfe von Fotos und Videos. Idealerweise bevor und nachdem Sie das Wasser aus dem Keller abgepumpt haben. Diese Informationen benötigen Sie für Ihre Versicherung.

Wurde Entwarnung gegeben, d.h., es ist nicht mehr zu erwarten, dass noch Wasser nachfließt, können Sie mit den Aufräumarbeiten beginnen. Andernfalls kann es passieren, dass das Mauerwerk zu stark durchweicht und die Einsturzgefahr des Gebäudes erhöht wird.

  1. Räumen Sie sperrige Möbel, Geräte und andere große Gegenstände aus dem Keller. Aber auch Wertgegenstände und Erinnerungsstücke sollten vor dem Auspumpen in Sicherheit gebracht werden, falls nicht schon vor der Flut geschehen.
  2. Stellen Sie die Pumpe in der Mitte des Kellerraumes oder des gesamten Kellers auf. Sie sollte, wenn möglich, an der tiefsten Stelle positioniert werden. Idealerweise sollte diese Fläche eben sein. Verlegen Sie die Schläuche der Pumpe so, dass das abgepumpte Wasser nicht wieder sofort in den Keller zurückfließt. Der Ausfluss sollte, wenn möglich, in einen Abfluss beziehungsweise direkt in die Kanalisation erfolgen.
    Schalten Sie die Pumpe ein. Achten Sie dabei darauf, dass das Wasser gleichmäßig angesaugt wird.
  3. Ist es aufgrund des niedrigen Wasserspiegels nicht mehr möglich, das Wasser abzupumpen, müssen Sie die Feuchtigkeit anderweitig entfernen (siehe unten).

Tipp

Während das Hochwasser noch ansteht, sollten Sie Ihren Keller nicht auspumpen, rät der Deutsche Feuerwehrverband (DFV).

Niedriges Wasser im Keller entfernen: Anleitung

Steht das Wasser nur noch wenige Zentimeter hoch, müssen Sie zu Kelle, Eimern und saugfähigen Stoffen greifen, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Alternativ können Sie sich auch einen Nass-Trockensauger, auch Kesselsauger genannt, aus dem Baumarkt ausleihen, der das überschüssige Wasser aus Ihrem Haus entfernt.

Wem das allerdings zu aufwendig ist, der kann sich auch eine Flachsaugpumpe besorgen.

Hilft die Feuerwehr beim Auspumpen des Kellers?

Ja, falls das Wasser in Ihrem Keller durch Hochwasser oder Starkregen verursacht wurde. Dann können Sie sich an die Feuerwehr (Telefonnummer 112) oder das Technische Hilfswerk wenden. Diese Experten kümmern sich um das Auspumpen Ihres Kellers. Wichtig ist, die Hilfe nur in Anspruch zu nehmen, wenn Sie selbst nicht in der Lage sind, das Wasser aus Ihrem Keller zu entfernen. Die Experten werden anderweitig dringend(er) benötigt. Und: Der Wasserpegel muss eine gewisse Höhe haben. Ansonsten kann die Feuerwehr mit ihren Geräten nicht helfen.

Ist ein Rohrbruch am Wasser in Ihrem Keller schuld, müssen Sie sich allerdings an einen Fachbetrieb wenden.

Wie teuer ist es, wenn die Feuerwehr das Wasser aus dem Keller pumpt?

Wie teuer das Abpumpen des Wassers durch die Feuerwehr ist, hängt von der Ursache sowie von Ihrer Kommune beziehungsweise Gemeinde ab. In einigen Orten ist der Einsatz kostenlos. Teilweise kostet der Einsatz auch zwischen 150 und 200 Euro oder gar 500 Euro.

Welche Geräte helfen, um den Keller trocken zu bekommen?

Folgende Geräte können Ihnen beim Entfernen des Wassers helfen:

  • Tauchpumpen/Wasserpumpen oder Schmutzwasserpumpen
  • Flachwasserpumpe
  • Nass-Trockensauger

Denken Sie daran, dass die Geräte auch mit Energie versorgt werden müssen. Meist funktioniert jedoch in überschwemmten Gebieten die Stromversorgung nicht. Greifen Sie also am besten zu einer benzinbetriebenen Pumpe. Alternativ können Sie auch ein Notstromaggregat verwenden, damit die Pumpe betrieben werden kann.

Tipp

Achten Sie bei der Wasserpumpe auf die Förderrate und die Förderhöhe. Je höher die Förderrate ist, desto schneller ist das Wasser aus Ihrem Keller gepumpt. Allerdings verbrauchen die Geräte auch viel Energie und sind nicht für jeden Wasserspiegel geeignet.

Warum ist das Abpumpen des Wassers aus dem Keller gefährlich?

Das Wasser im Keller kann unter Strom stehen. Auch können gefährliche Gegenstände im trüben Wasser herumschwimmen, in die Sie beim Gang in den Keller hineintreten könnten. Bei älteren Bauten könnte die Statik oder die Mauersubstanz durch die Wassermassen so beeinträchtigt sein, dass Wände einsturzgefährdet sind.

Verwendete Quellen
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