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Anti-Schimmel-Mittel taugen nichts zur Schimmelbekämpfung


Do-it-yourself (DIY)
Vorbeugende Anti-Schimmel-Produkte sind keine dauerhafte Lösung

Schimmel in der Wohnung belastet die Raumluft und gefährdet die Gesundheit. Der Handel hält eine ganze Palette an vorbeugenden Produkten bereit. Spezielle Farben, Grundierungen oder Silikone sollen die Pilze fernhalten. Doch was taugen diese Anti-Schimmel-Produkte? Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) wollte es wissen.

Aktualisiert am 23.11.2015|Lesedauer: 2 Min.
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"Nachweise für die Wirksamkeit und die Wirkdauer waren Mangelware", lautet das ernüchterte Fazit der Verbraucherschützer. "Einige Produkte mit versprochener Anti-Schimmel-Wirkung haben hingegen klare Nachteile."

Die meisten vorbeugenden Anti-Schimmel-Mittel bringen nichts. Viele sind sogar schädlich.Vergrößern des Bildes
Die meisten vorbeugenden Anti-Schimmel-Mittel bringen nichts. Viele sind sogar schädlich. (Quelle: Streiflicht-Pressefoto/imago-images-bilder)

Viele Anti-Schimmel-Produkte enthalten schädliche Biozide

Viele Produkte, die Schimmel vorbeugen sollen, enthalten Biozide. "Die meisten Wirkstoffe bilden auch für den Menschen ein Gesundheitsrisko", warnt Kerstin Etzenbach-Effers, wissenschaftliche Mitarbeiterin der VZ NRW, gegenüber zuhause.de. In einigen Produkten seien beispielsweise Isothiazolinone enthalten, die Kontakallergien auslösen können.

"Biozide Wirkstoffe finden sich häufig in der Raumluft oder im Hausstaub wieder", erklärt die Expertin. Dadurch würden dann auch die Bewohner den gesundheitsschädlichen Stoffen ausgesetzt. Außerdem kritisiert Etzenbach-Effers schädliche Auswirkungen der Biozide auf die Umwelt: "Fast allen gemeinsam ist, dass sie die Umwelt belasten, schwer abbaubar sind und mit langfristiger Wirkung Wasserorganismen schädigen." Letzteres treffe auch auf den Inhaltsstoff Zink-Pyrithion zu. "Einige Biozide können auch zur Bildung biozidresistenter Bakterien führen."

Unbedenklichere Alternativen

Unbedenklicher sind Biozide wie Ethanol, Isopropanol und Wasserstoffperoxid. Sie kommen allerdings eher zur Schimmelbekämpfung zum Einsatz. "In präventiven Anti-Schimmel-Produkten spielen sie keine Rolle." Sinnvoller als biozidhaltige Farben sind mineralische Farben wie Silikat- oder Kalkfarben. Diese sind stark alkalisch und daher auch ohne den Zusatz biozider Wirkstoffe kein guter Nährboden für Schimmel . Auch für Allergiker sind sie die bessere Wahl.

Schimmel wirksam vorbeugen

Um zu verhindern, dass sich Schimmel in der Wohnung ausbreitet, führt an der Ursachenbehebung kein Weg vorbei. "Die Grundlage der Schimmelbekämpfung ist die Behebung des Feuchteproblems", erklärt Etzenbach-Effers.

Kalte Außenwände beispielsweise sind eine häufige Ursache für Schimmelbildung. In diesem Fall könne unter anderem eine Innendämmung mit Calciumsilikatplatten helfen. Auch sie sind alkalisch, haben also einen hohen pH-Wert und bieten den Schimmelsporen somit keine Wachstumsgrundlage. "Wenn sie fachgerecht eingebaut werden, können sie dazu beitragen das Schimmelproblem dauerhaft zu lösen, sofern kalte Wände die Ursache dafür waren."

Hygrometer hilft beim richtigen Lüften

Wer eventuell vorhandene bauliche Ursachen zu hoher Feuchtigkeit beseitigt und dann noch ausreichend lüftet, muss sich um Schimmelbildung keine Sorgen mehr machen. Die VZ NRW rät zum Kauf eines Hygrometers, mit dem man die Luftfeuchtigkeit messen kann, und das im Handel schon für rund zehn Euro zu haben ist. "Spätestens wenn die Luftfeuchtigkeit auf über 60 Prozent steigt, sollten die Fenster für wenige Minuten weit geöffnet werden", so der Rat.

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