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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wichtige Tipps für Handwerker Dieser Fehler sorgt für Spalten und Risse im Parkett
Holz ist ein natürliches Material, das Wärme und Behaglichkeit vermittelt. Gerade als Bodenbelag sind daher Echtholz-Parkett oder -Dielen als hochwertige Alternative zu Laminat beliebt. Doch beim Verlegen muss man vorsichtig sein. Holz kommt niemals zur Ruhe: Unter dem Einfluss von Luftfeuchtigkeit dehnt er sich aus oder zieht sich zusammen. Das müssen Heimwerker bedenken.
"In einer Wohnung beträgt die relative Luftfeuchtigkeit während der Heizperiode beispielsweise 60 Prozent, im Sommer dagegen womöglich 80 Prozent", erklärt Peter Birkholz, Experte Fachbuchautor für die Stiftung Warentest. "Ein gewachsenes Holzbrett von einem Meter Länge und 20 Zentimetern Breite würde sich unter diesem Einfluss um circa 4 Millimeter verlängern, aber auch um den gleichen Betrag verbreitern."
Echtholz-Parkett muss sich erst akklimatisieren
Abhängig ist die Ausdehnung von der Wuchsrichtung. "So kann die spezifische Dehnung quer zur Wuchsrichtung bis zum zwanzigfachen der Längsdehnung betragen." Birkholz rät, etwa vor dem Verlegen von Fertigparkett oder Dielen dem Holz ausreichend Gelegenheit geben, sich zu akklimatisieren. Es sollte einige Zeit unter den gleichen Bedingungen lagern, die bei der späteren Nutzung vorherrschen.
"Dielenbretter können im Lieferzustand noch einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 16 Prozent aufweisen", erklärt Birkholz. Diese Feuchtigkeit könne später in der Heizperiode auf unter 10 Prozent absinken. "Das würde bedeuten, ein Dielenbrett von 140 Millimeter Breite wird um circa 3 Millimeter schmaler." Die Folge: In Dielen bilden sich Ritzen, in denen sich Schmutz sammelt. "In Wohnungen mit alten Dielenfußböden kann man den Effekt gut sehen."
Tipps für richtige Verlegen von Holzboden
Nach der Heizperiode, wenn die Raumfeuchtigkeit wieder steigt, dehnen sich die Dielen aus, weshalb beim Verlegen ausreichende Abstände zu den Wänden eingehalten werden müssen, um dem Holz die Gelegenheit zur Ausdehnung zu geben. "Stieße es auf Widerstand, würde sich der Bodenbelag aufwölben und reißen", erläutert der Fachbuchautor. "Rechnen Sie im Innenbereich mit mindestens 2 Millimetern Wandabstand pro Meter verlegter Länge nach beiden Seiten, quer zur Wuchsrichtung etwa das Fünffache."
Noch gravierender ändern sich die Abmessungen bei Hölzern, die im Freien verlegt werden. Unter dem Einfluss von Niederschlägen oder Feuchtigkeit aus dem Boden dehne sich das Holz um ein Mehrfaches dessen aus, womit im Innenausbau zu rechnen ist. Im Außenbereich etwa auf Terrassen könne die Ausdehnung etwa das Fünffache betragen – also rund 10 Millimeter pro Meter verlegter Länge.
Spanplatten nie draußen verlegen
Plattenmaterialien wie Span- und MDF-Platten, Sperrholz sowie Fertigparkett haben in beiden Richtungen etwa das gleiche Ausdehnungsverhalten. "Solche Platten werden aus zerfasertem Holz hergestellt, welches mit Leim verpresst wird", erläutert Birkholz. "Für die Verwendung im Innern ist das naturgemäß von Vorteil, doch im Außenbereich ist von der Verwendung von Plattenmaterial generell abzuraten, weil sie aufquellen". Zwar gebe es wasserfest verleimte Platten, doch die werden im normalen Heimwerkersortiment kaum angeboten und müssen meist extra bestellt werden.