Expertentipp Darum ist die Fingerkuppe beim Gärtnern essenziell
Der Boden schafft Tatsachen: Ist er lehmig, fühlen sich bestimmte Pflanzen dort wohler als in sandigem Grund. Darauf sollten Hobbygärtner achten und können dazu selbst eine Fühlprobe durchführen.
Die Bodenbeschaffenheit entscheidet darüber, welche Gartenpflanzen gedeihen und welche eher nicht. Im Idealfall kommen die Bedingungen dem natürlichen Lebensraum der Gewächse möglichst nahe, informiert der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) in Bad Honnef. Fachleute sprechen von "standortgerechter Bepflanzung".
Bei den Ansprüchen von Pflanzen spiele das natürliche Verbreitungsgebiet die entscheidende Rolle. Der Kerzen-Knöterich (Bistorta amplexicaulis) beispielsweise gedeihe ursprünglich in schattigen Landschaften des Himalaya und bevorzuge auch im Garten daher feuchten, lehmigen Boden.
Mit sandigen Grund dagegen begnüge sich der Teppichphlox (Phlox subulata), der in den nördlichen USA auf humusarmen Ödlandflächen wachse. Sandböden sind durchlässig und gut durchlüftet, allerdings können sie kaum Nährstoffe und Wasser speichern.
Fühlrobe mit Fingerkuppen verrät Bodenart
Ob es sich um sandigen, lehmigen oder verdichteten tonartigen Boden handelt, können Gartenbesitzer dem BGL zufolge mit einer Fühlprobe ermitteln: Sandiger Boden zeigt zwischen Daumen und Zeigefinger zerrieben eine sehr körnige Struktur. Eine Kugel zu formen ist nicht möglich, anders als mit schwerem Tonboden, der sich zudem klebrig anfühlt. Mittlerer Lehmboden befinde sich zwischen diesen Extremen, so der Verband.
Auch so genannte Zeigerpflanzen geben Hinweise. Wächst viel Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens), ist die Erde zum Beispiel eher verdichtet.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn