Erneuerbare Energien Stromkunden erwarten für 2020 höhere Preise
Den Verbrauchern in Deutschland drohen zukünftig steigende Strompreise. Denn heute haben die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG) für 2020 vorgelegt. Das Ergebnis bestätigte bereits vorliegende Prognosen.
Die Umlage zur Förderung von Ökostrom in Deutschland steigt 2020 um mehr als fünf Prozent. Das gaben die Betreiber der großen Stromnetze am Dienstag bekannt. Die sogenannte EEG-Umlage beträgt demnach im kommenden Jahr 6,756 Cent pro Kilowattstunde und ist damit um 5,5 Prozent höher als in diesem Jahr mit 6,405 Cent.
Allgemein ist der Preis für Strom seit 2007 rasant gestiegen.
Grund für die Steigerung der Umlage
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW nannten als einen Grund für die höhere Umlage die Entwicklung des sogenannten EEG-Kontos. Dieses sei zwar zum 30. September mit 2,2 Milliarden Euro im Plus gewesen. Da der Kontostand aber rund 40 Prozent niedriger sei als im Vorjahr, führe dies zu einem Anstieg der EEG-Umlage für das Jahr 2020.
Was ist die EEG-Umlage?
Die EEG-Umlage ist ein wichtiger Bestandteil des Strompreises. Sie macht ungefähr ein Viertel aus und finanziert die festen Vergütungen, die Ökostrom-Produzenten für die Einspeisung ihres Stroms bislang unabhängig vom Marktpreis bekommen. Weitere Bestandteile des Strompreises für Privatkunden sind Steuern, andere Abgaben und Umlagen sowie Produktionskosten und die Netzentgelte.
EEG-Umlage kostet jährlich 20 Milliarden Euro
Die EEG-Umlage verschlingt jährlich deutlich mehr als 20 Milliarden Euro. Seit ihrer Einführung 1998 ist sie mit Ausnahme der Jahre 2015, 2018 und 2019 stets gestiegen.
Ob die Versorger die Kostenveränderungen an die Kunden eins zu eins weitergeben ist stets offen, da andere Faktoren wie Netzgebühren und Beschaffungspreise auch eine große Rolle spielen.
Die großen Übertragungsnetzbetreiber hatten vorab bereits einen Kostenanstieg von bis zu 15 Prozent für 2020 prognostiziert. "Gestiegene Beschaffungskosten treiben den Preis zusätzlich nach oben", schrieb der auf Anbieterwechsel spezialisierte Berliner Dienstleister SwitchUp.
Stadtwerke kämpfen um Anteile
Die EEG-Umlage macht gut ein Fünftel des Strompreises für Haushaltskunden aus. Die Netzentgelte kommen auf rund 23 Prozent, Beschaffung und Vertrieb ein Viertel. Hinzu kommen weitere Steuern und Gebühren. Zudem hat der Wettbewerb im Stromvertrieb in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen.
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Neben Riesen wie E.ON, EnBW oder Vattenfall kämpfen Hunderte Stadtwerke um Marktanteile, viele davon mit überregionalen Angeboten und Prämien für den Anbieterwechsel. Auf Jahressicht sei das Jahr 2019 mit 29,47 Cent pro Kilowattstunde ein neues Rekordjahr in Sachen Strompreise gewesen, erklärt Verivox.
- Nachrichtenagentur Reuters
- Nachrichtenagentur dpa