Vorschriften verschärft Dürfen Kleider weiter im Restmüll entsorgt werden?
![Bekleidungsstücke hängen aus einer Mülltonne heraus: Bestimmte Textilien sollten in der Mülltonne entsorgt werden. Bekleidungsstücke hängen aus einer Mülltonne heraus: Bestimmte Textilien sollten in der Mülltonne entsorgt werden.](https://images.t-online.de/2025/02/SmBGaBkSUn1f/0x204:4000x2250/fit-in/1920x0/bekleidungsstuecke-haengen-aus-einer-muelltonne-heraus.jpg)
Die europäischen Entsorgungsvorschriften für Altkleider wurden verschärft. Die Ziele sind ambitioniert. Annahmestellen stehen gleich vor mehreren Herausforderungen.
Zum Jahreswechsel gab es Änderungen bei der Altkleiderspende und der Entsorgung von Textilien. Denn diese gehören seit dem 1. Januar 2025 nun vollständig in den Altkleidercontainer – unabhängig davon, ob sie verschlissen, ausgeleiert oder defekt sind. Vormals galt, dass nur Kleidung, die noch intakt ist und getragen werden kann, ihren Weg in die Altkleidersammlung finden sollte.
Wichtig
Entsorgen Sie Textilien nur bei seriösen Annahmestellen. Welche das sind, erfahren Sie hier.
Neue EU-Regeln für Altkleider
Die EU hatte die Vorschriften für die Entsorgung von Altkleidern verschärft. Dadurch sollen mehr Textilien weiterverarbeitet werden, um ihre Verbrennung zu reduzieren. Ziel der Änderung ist, eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu schaffen, in der Textilfasern möglichst lange weiterverarbeitet oder recycelt werden.
Mit speziellen Maschinen könnte aus alten Kleidungsstücken theoretisch neue Kleidung entstehen. Könnte, denn die Technologie dafür ist noch nicht voll ausgereift. Bis dahin werden unbrauchbare Textilien wie T-Shirts, Hosen und Socken zu Putzlappen oder Dämmstoffen weiterverarbeitet.
Erstes Resümee der Annahmestellen
Die neue Entsorgungsvorschrift ist nun seit anderthalb Monaten gültig. Doch die Annahmestellen sind wenig begeistert – aus mehreren Gründen.
Durch die Neuregelung ist einmal das Aufkommen an Kleiderspenden stark gestiegen. Die Sortierung ist somit wesentlich aufwendiger und zeitintensiver geworden. Zum anderen werden nach Angaben des Verbands der kommunalen Unternehmen (VKU) zu viele verschlissene, löcherige oder verschmutzte Textilien abgegeben. Weil die Nachfrage nach Dämmmaterial und Putzlappen inzwischen gesättigt ist, landen diese Altkleider in der Müllverbrennungsanlage.
Diese Punkte stellen die Annahmestellen vor ein doppeltes Problem: Zum einen kostet das Aussortieren der unbrauchbaren Kleidung wertvolle Zeit. Zum anderen ist die Entsorgung dieser Reste mit hohen Kosten verbunden. Das Textilrecycling könnte unwirtschaftlich werden – mit der Folge, dass einige Annahmestellen möglicherweise schließen müssen.
Altkleider doch in den Restmüll?
Um zu verhindern, dass die Annahmestellen aus finanziellen Gründen schließen müssen, sollten Verbraucher dreckige oder zu stark zerschlissene Kleidung weiterhin im Restmüll entsorgen. Dazu rufen nicht nur die Annahmestellen, sondern auch die Verbraucherzentrale, der VKU sowie etliche Kommunen auf.
- br.de "Verwirrung um kaputte Altkleider: Doch in den Restmüll"
- vku.de "Getrenntsammlungspflicht für Alttextilien gemeinsam und mit Weitsicht umsetzen"
- verbraucherzentrale.nrw "Altkleider entsorgen"