Produkt für die Waschmaschine Das ist die Mogelpackung des Monats September
Bei dieser "Mogelpackung" sind Preis und Menge gleichgeblieben. Der Hersteller erzeugt die Preiserhöhung auf andere Weise, zeigen Verbraucherschützer.
Der Wasserenthärter "Calgon Power Pulver" ist die "Mogelpackung des Monats September". Die Verbraucherzentrale Hamburg wirft Hersteller Reckitt Benckiser eine versteckte Preiserhöhung durch neue Dosierungsempfehlungen vor.
Der Wasserenthärter soll laut Herstellerangaben neuerdings für 50 statt bisher 46 Waschladungen reichen. Tatsächlich aber legt der Hersteller den Angaben unterschiedliche Wasserhärten zugrunde. Die ursprünglichen 46 Waschladungen bezogen sich auf sehr hartes Wasser, 50 Waschladungen schafft das Produkt neuerdings bei hartem Wasser.
Versteckte Preiserhöhung von über 40 Prozent
Die Verbraucherzentrale hat ausgerechnet, dass das Produkt bei hartem Wasser früher sogar 71 Waschladungen schaffte, also 21 mehr als jetzt. "Unterm Strich entspricht das einer versteckten Preiserhöhung von 42 Prozent", monieren die Verbraucherschützer. Es werden neuerdings 45 ml statt ursprünglich 32 Milliliter "Calgon Power Pulver" pro Waschgang empfohlen.
Gleichzeitig wirbt der Hersteller mit den Worten "Ultra compacted" für seinen Wasserenthärter. Das suggeriere den Verbrauchern ein konzentriertes Mittel, von dem weniger Pulver für eine Waschladung notwendig ist als bei dem Mittel ohne diesen Zusatz. Eigentlich habe der Hersteller aber "das Pulver 'verdünnt' und nicht konzentriert, denn für die gleiche Bezugsgröße sind jetzt deutlich weniger Wäschen möglich", erklärt die Verbraucherzentrale.
Mogelpackung des Monats: Rezeptur wurde wohl nicht geändert
Reckitt Benckiser verweist in seiner Stellungnahme darauf, dass "die aktiven Wirkstoffe pro Dosis in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern niedriger waren" und man eine neue EU-Richtlinie habe umsetzen müssen. Deshalb seien die aktiven Wirkstoffe pro Dosis in Deutschland erhöht worden, "wobei es zu keiner Änderung der Formulierung gekommen ist".
Der Konzern empfiehlt folglich seinen Kunden, mehr Pulver zu verwenden, anstatt dass er die Rezeptur verbessere, fasst die Verbraucherzentrale zusammen. So soll offenbar den Vorgaben der EU nachgekommen werden, nach denen es bei gleichen Marken in verschiedenen EU-Staaten keine unterschiedlichen Qualitäten geben darf.
Die Verbraucherzentrale Hamburg rät generell davon ab, einen Wasserenthärter zu verwenden. In Waschmitteln seien bereits Substanzen zur Wasserenthärtung enthalten.